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24.03.2023

Medienresonanz und Interviews zum Warnstreik

Immenser Schaden für die deutsche Volkswirtschaft von vier Mrd. Euro stellt aus Sicht des Mittelstands Verhältnismäßigkeit des Arbeitsausstandes in Frage.

Der Bundesverband Der Mittelstand. BVMW zeigt sich tief besorgt über die Auswirkungen des für den 27. März angekündigten gemeinsamen Streiks von Verdi und der EVG und will die Verhältnismäßigkeit des massiven Streiks, der Deutschland am Montag lahmlegt, überprüfen lassen. Mittelstandschef Markus Jerger hebt gegenüber der Deutschen Presseagentur hervor, dass kleine und mittelständische Unternehmen bereits jetzt unter der Lieferkettenproblematik, steigenden Energie- und Rohstoffpreisen und mangelnder Verfügbarkeit von Arbeits- und Fachkräften leiden. Er fordert, die Lohn-Preis-Spirale nicht durch überzogene Tarifabschlüsse zusätzlich zu der bereits viel zu hohen Inflationsrate zu befeuern. Jerger: „Der BVMW als Vertreter der mittelständischen Unternehmen lässt die Verhältnismäßigkeit von Streiks in dieser Größenordnung prüfen“. Zugleich appelliert Jerger an die Tarifparteien, zeitnah eine Lösung zu erarbeiten, um den Streikschaden für die deutsche Wirtschaft und Bevölkerung so gering wie möglich zu halten.

Der geplante Streik wird massive Auswirkungen auf den öffentlichen Nah- und Fernverkehr, Flughäfen und Straßen sowie teilweise auf die Daseinsvorsorge haben. Der BVMW hat die Kosten des Streiks für die deutsche Volkswirtschaft auf drei bis vier Milliarden Euro pro Tag berechnet, davon allein Steuerverluste von etwa einer Milliarde Euro. Diese Schätzung basiert auf der Annahme, dass ein Ausfall der Produktion zu einem Einbruch von 25 Prozent einer Tagesleistung führt. Die gesellschaftlichen Kosten für Aspekte, wie Besuche und andere persönliche Verpflichtungen (Gerichtstermine, Arzttermine) sind in dieser Schätzung noch nicht berücksichtigt.

Blockade-Streiks, wie der am Montag geplante, drohen laut BVMW-Vorstand Jerger die Aufgaben der Transformation der Wirtschaft unbezahlbar werden zu lassen: „Unternehmen und Bevölkerung dürfen nicht in Geiselhaft genommen werden für Forderungen, die in der derzeitigen wirtschaftlichen Situation nicht zielführend sind. Erzwungene hohe Lohnabschlüsse, die die Unternehmen an den Rand der wirtschaftlichen Existenzfähigkeit bringen, rauben jede Motivation, sich zusätzliche Kosten für die eigene Transformation aufzubürden“, so Jerger weiter. Die Tarifforderungen von Verdi und EVG dürften keinesfalls eine Signalwirkung für die mittelständische Wirtschaft haben, denn das würde gerade für viele kleine und mittelständische Unternehmen existenzbedrohend sein.

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