Beim jüngsten „Runden Tisch digital“ des BVMW Oberberg stand ein hochaktuelles Thema im Mittelpunkt: Die Cloud-Technologie
Einblicke, Fehlerquellen und Lösungsansätze aus der Praxis
Photovoltaikanlagen sind ein zentraler Baustein der Energiewende – doch zwischen Planung und Inbetriebnahme liegen oft erhebliche Hürden. Das BVMW Webinar „PV-Anlage geplant – und jetzt Stillstand?“ mit dem Fachberater für PV- und Speichertechnologie (TÜV) Detlef Kranke von der Firma enerGUIDE machte deutlich: Verzögerungen, technische Probleme und wirtschaftliche Einbußen sind häufig vermeidbar – wenn man typische Fehlerquellen frühzeitig erkennt und gezielt gegensteuert.
Vielfältige Herausforderungen – und ihre Folgen
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Frage, warum gut geplante PV-Projekte häufig ins Stocken geraten. Die Antwort: Es ist selten nur ein einzelner Fehler. Vielmehr treffen verschiedene Faktoren zusammen – von fehlenden Genehmigungen und Netzanschlussproblemen über Qualitätsmängel bei Komponenten bis hin zu unvollständiger Dokumentation für die Endzertifizierung.
Die Auswirkungen reichen von Einnahmeausfällen über Vertragsstrafen bis hin zu deutlich verzögertem Betriebsstart. Viele dieser Probleme entstehen durch mangelnde Planung, unzureichende Kommunikation mit Netzbetreibern oder den Einsatz nicht zertifizierter Komponenten.
Regionale Unterschiede nicht unterschätzen
Ein weiterer Fokus lag auf regionalen Unterschieden – etwa bei Vorschriften in NRW – die in der Praxis oft unterschätzt werden. Eine gründliche Recherche sowie die frühzeitige Einbindung erfahrener PV-Planer und Systemdesigner wurde als Erfolgsfaktor hervorgehoben.
Technische Probleme erkennen und beheben
Von Verdrahtungsfehlern bis hin zu Kommunikationsstörungen – typische technische Störungen lassen sich durch sorgfältige Erstinspektionen und den Einsatz professioneller Diagnosetools frühzeitig erkennen. Entscheidend ist dabei, dass Fachpersonal mit entsprechender Zertifizierung und Erfahrung involviert ist. Auch die korrekte Konfiguration der Wechselrichter entsprechend aktueller Netzcodes ist zentral.
Zertifizierung als finale Hürde
Ein immer wieder genannter „Showstopper“ ist die fehlende oder verzögerte Endzertifizierung. Fehlende Dokumente, unvollständige Prüfprotokolle oder technische Mängel können dazu führen, dass selbst fertige Anlagen nicht ans Netz gehen dürfen. Unabhängige Prüfstellen wie TÜV oder DEKRA spielen hier eine wichtige Rolle – ebenso wie die kontinuierliche Einhaltung betrieblicher Standards nach der Inbetriebnahme.
Fazit: Know-how und Planung sind entscheidend
Das Webinar machte deutlich: Der Weg zur betriebsbereiten PV-Anlage ist komplex, aber beherrschbar – wenn Planung, technisches Know-how und Dokumentation von Anfang an professionell aufgesetzt sind.
Vielen Dank an den Referenten Detlef Kranke für die kompetente und praxisnahe Darstellung der Themen.