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Gesundheit
01.06.2022

Erfolg im Kampf gegen Krebs

Die Pekkip Holding in Heidelberg entwickelt ein Medikament für Brustkrebspatientinnen, das die mit der Erkrankung ...

Autorin: Katrin Plewka

... häufig einhergehenden schmerzhaften Knochenmetastasen zerstören und den Knochen wieder aufbauen soll – und das ganz ohne Nebenwirkungen.

Als Ahmet Pekkip als Achtjähriger aus der Türkei nach Deutschland kam, hat er sich allen Vorurteilen zum Trotz geschworen, einmal etwas ganz Großes zu schaffen. Rückblickend ist dies dem heute fast 70-jährigen Unternehmer mehr als einmal gelungen. Die abwechslungsreiche und beeindruckende Karriere Pekkips begann als Bauunternehmer. Er baute eine historische Brauerei im baden-württembergischen Edingen-Neckarhausen zu einem Wohnhaus um und realisierte viele weitere Denkmalbauprojekte. Später erwarb er ein Krankenhaus und ein Hotel, um beide zu luxuriösen „Burn-out-Kliniken“ umzugestalten.

Ein Denkmal ganz anderer Art setzt der Inhaber der Pekkip Holding auf dem Gebiet der Krebsforschung. Anlass war der Tod seines elf Jahre jüngeren Bruders Ali, der im Alter von 44 Jahren einem Lungenkrebsleiden erlag. „Von da an habe ich in die Krebsforschung investiert“, erzählt Pekkip. „Mein Wunsch war es, dass mein Bruder in unseren Forschungsarbeiten weiterlebt.“ Dieser Wunsch treibt ihn bis heute an.

Weltweites Onkologen-Netzwerk

Bereits ein halbes Jahr nach Gründung organisierte das Unternehmen unter dem Namen Pekkip Congress GmbH 2012 einen Kongress in Dresden mit über 1.000 Thoraxonkologen aus der ganzen Welt und gewann damit einen Congress Award. Einige Kongresse dieser Art folgten, so zum Beispiel 2013 in Shanghai. Pekkip gelang es auf diese Weise, ein weltweites Netzwerk aus rund 15.000 Onkologen zu weben. Einige davon beteiligen sich nun an den Forschungsarbeiten der Pekkip Holding, die 2015 gegründet wurde.

Das Unternehmen entwickelt ein Medikament gegen Knochenmetastasen bei Brustkrebspatientinnen, die laut Pekkip in etwa 70 Prozent der Fälle auftreten. Das Medikament, eine Kombination aus zwei bereits existierenden Präparaten, finde seinen Weg in die Krebszelle, vernichte den Krebs und baue den Knochen auf. „Die über 200-fache Dosierung bei Ratten hat ergeben, dass keinerlei Nebenwirkungen wie zum Beispiel Haarausfall auftreten“, so der Unternehmer.

Vier Jahre bis zur Marktreife

Die Pekkip Holding ist nicht wie ein übliches Unternehmen aufgebaut. Ahmet Pekkip hat nur vier Angestellte, die Forschung treibt er über Verträge mit den weltbesten Instituten und Onkologen voran. Das Labor befindet sich in der Uniklinik in Kiel, produziert wird in Freiburg bei der Firma ChemCon, in der Uniklinik Tübingen wird abgefüllt. Anfang 2023 werde die Phase 1 vorbereitet, in der die ersten Patientinnen mit dem Medikament behandelt werden. „Wir denken, dass wir in etwa vier Jahren auf dem Markt sind“, so Pekkip, der seinem Ziel Schritt für Schritt näher kommt und weiterhin Partner sucht, die ihn dabei unterstützen.

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