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„Ohne Gas gehen im Mittelstand viele Lichter aus“ - Diese Befürchtung äußert Jörn Kater, Leiter der Metropolregion Hannover und Landesbeauftragter für Politik des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW), angesichts der drohenden Erdgas-Rationierungen im kommenden Winter. „Von der Politik werden derzeit Szenarien für die Industrie und private Haushalte bei etwaigen Gasengpässen aufgezeigt. Was mögliche Rationierungen für den Mittelstand bedeuten, wird hingegen ebenso wenig thematisiert wie ihre weitreichenden Auswirkungen. De facto sind aber ohne ausreichende Gaslieferungen die Existenzen Hunderter Zulieferbetriebe bedroht. Und ohne deren Tätigkeit ist die Versorgungslage des Landes auf nahezu allen Ebenen gefährdet.
Die Appelle von der Politik an die Unternehmer, bereits jetzt Energiespar-Maßnahmen einzuleiten, mögen wohlmeinend sein, gehen aber an der Realität vorbei. Denn der niedersächsische Mittelstand hat längst aus ökologischen und ökonomischen Gründen alle aktuell möglichen Energiesparmaßnahmen ergriffen. Kurzfristig wird sich die drohende Energieknappheit nur durch eine intelligente Verwaltung des Mangels bewältigen lassen. Neben der Politik sind hier nicht zuletzt die Industriekonzerne gefragt. Nur wenn diese Großabnehmer in der Krise Solidarität mit ihren Zulieferern zeigen, werden die für ihre Produktion unerlässlichen Lieferketten nicht abreißen.
Langfristig betrachtet, könnte das zügige Vorantreiben alternativer Energiegewinnung gegen diese und ähnliche Energiekrisen schützen. Das Windland Niedersachsen müsste hier eigentlich eine Vorreiterrolle einnehmen. Tatsächlich sind im ersten Halbjahr 2022 laut den Zahlen des Landesverbands Erneuerbare Energien (LEE) nur halb so viele neue Windenergieanlagen entstanden wie im Vorjahreszeitraum. Die Gründe dafür finden sich in einem Dickicht von bürokratischen Hürden, die sich auch noch von Landkreis zu Landkreis unterscheiden können und unerträglich langen Genehmigungsverfahren. Als Stimme des Mittelstands fordern wir deshalb von der Niedersächsischen Landesregierung auf Landesebene für flächendeckend gleiche Bedingungen bei den Genehmigungen von Windkraft- und Photovoltaikanlagen zu sorgen. Darüber hinaus sollten sich die politisch Verantwortlichen dringend dafür stark machen, dass auch auf Bundesebene endlich der Vorschriften-Dschungel für den Bau neuer Anlagen gelichtet wird. Denn wie bereits eingangs erwähnt: Wenn beim Mittelstand die Lichter ausgehen, sieht es für die gesamte Versorgungslage unseres Landes düster aus.“
Kontakt:
Jörn Kater, Leiter Metropolregion Hannover des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW)
Telefon: +49 5571 9169981
E-Mail: joern.kater@bvmw.de