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09.03.2022

Hilfsangebote für Unternehmen mit Russland-Geschäften

Achim von Michel
Deutsche Unternehmen mit russischen Beziehungen, die durch die Sanktionen gegen Russland Umsatzeinbußen erleiden, erhalten durch die KfW vereinfachter Kredite.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) hat angekündigt, deutschen Unternehmen, die durch die Sanktionen gegen Russland Umsatzeinbußen erleiden, Kredite zu vereinfachten Konditionen anzubieten. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) wird diese für betroffene Betriebe zur Verfügung stellen.

Kredite mit langen Laufzeiten und niedrigen Zinsen

Insgesamt haben deutsche Firmen rund 20 Milliarden Euro in Russland investiert. Davon sind aber nur 7,4 Milliarden Euro durch Garantien abgesichert. Für die restlichen Investoren wird die KfW daher ein Kreditprogramm starten. Im Kern ähnelt das Hilfsangebot den Unterstützungen während der Corona-Pandemie, es umfasst allerdings keinen finanziellen Ausgleich für Umsatzeinbußen. Stattdessen erhalten Unternehmen durch lange Laufzeiten, niedrige Zinssätze und faire Rückzahlungsbedingungen Kredite zu besseren Konditionen. Der konkrete Umfang und die genauen Voraussetzungen für die Kreditvergabe müssen laut Bundeswirtschaftsminister Habeck aber noch ausgearbeitet werden.

Auch Anträge auf Kurzarbeit möglich

Darüber hinaus wird es für betroffene Unternehmer die Möglichkeit geben, ihre Mitarbeiter leichter in Kurzarbeit zu schicken. Dieses Instrument hatte schon während der Corona-Pandemie den Betrieben finanziellen Spielraum verschafft. Damit Kurzarbeit beantragt werden kann, müssen Firmen zunächst die Arbeitszeitkonten abräumen, indem die Überstunden der Mitarbeiter abgebaut werden. Außerdem muss nachgewiesen werden, dass ihr Betrieb tatsächlich aufgrund der Sanktionen gegenüber Russland erhebliche wirtschaftliche Schwierigkeiten hat. Die Bundesagentur für Arbeit rechnet aufgrund der Vielzahl an Unternehmen mit russischen Beziehungen mit einer enormen Antragsflut.

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