Veranstaltung mit Wolfgang Bosbach

Themen

13.03.2023

CDU-Politiker Wolfgang Bosbach stellte sich aktuellen politischen und gesellschaftlichen Themen

Kooperationsveranstaltung von Billbrookkreis und BVMW

Billbrookkreis und der BVMW präsentierten den CDU-Politiker und Rechtsanwalt Wolfgang Bosbach.

Einen Abend mit dem CDU-Urgestein und seinem witzig-genialen Redefluss, geprägt von unglaublichem Wissen und schnittigen Argumenten, wird kaum einer der zahlreichen Besucher so schnell wieder vergessen, denn der Politiker redete „Tacheles“.

Wolfgang Bosbach nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn es um die Politikverdrossenheit in der Bevölkerung geht, die er an dem fehlenden Humor und den monotonen Reden der Politiker festmacht: „Natürlich gehen die jungen Leute dann lieber zu einer Partei, wo etwas los ist“, so Bosbach, der weiß, wovon er spricht, denn immerhin ist er seit bereits 1972 Mitglied der CDU und war sowohl als stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, als auch als Vorsitzender des Innenausschusses des Deutschen Bundestages tätig.

Aktuell hat sich Wolfgang Bosbach ein wenig aus der Politik zurückgezogen, zu sagen hat er dennoch eine ganze Menge: „Ich mache mir große Sorgen um unser Land“, so Bosbach, der sowohl ein Schwanken in der wirtschaftlichen Lage durch die Energiekrise als auch eine daraus resultierende soziale Instabilität in Deutschland befürchtet.

Die Probleme, die das Land zurzeit beschäftigen, wären dabei, seiner Meinung nach, dieselben, „auch wenn wir eine andere Regierung hätten“. Vieles habe sich in der Krise komplett verändert und Werte, „die früher in Stein gemeißelt waren, gibt es heute so nicht mehr“. Alle Parteien müssten deshalb jetzt zusammenhalten, um den Weg gemeinsam zu meistern, und auf der anderen Seite müsse alles getan werden, um das Engagement und das Interesse an der Politik in der Bevölkerung wieder zu steigern. Es seien nicht einmal 2 Prozent, die einer Partei angehörten, und „kein System funktioniert so gut durch Mitmachen, wie die Demokratie“. Politische Veranstaltungen müssten wieder interessanter gestaltet werden, um Menschen zu motivieren. – Wolfgang Bosbach macht es vor.

Wolfgang Bosbach sprach in seiner zweistündigen Rede von der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit, der Angst vor sozialem Unfrieden durch fehlenden Wohnraum, die Herausforderung bei der Unterbringung geflüchteter Menschen in Deutschland, dem „süßen Gift“ der Neuverschuldung und dem Fachkräftemangel, der deutschen Unternehmen zu schaffen mache. Die Stimmung in Deutschland dürfe „nicht kippen“, warnte Bosbach. Aufgrund der hohen Energiekosten könnte die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Deutschland verlorengehen.

Wolfgang Bosbach bot einen Blick hinter die Kulissen, er stellte Fragen, wo es zurzeit keine Antworten zu geben scheint, und er rüttelte wach, wo ein Verharren in alten Strukturen droht. Sein Motto: Immer ein gutes Argument mitbringen“. Wolfgang Bosbach ist Autor des Buches „Wer glaubt uns noch“.

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