Energie für Technik & Wirtschaft an der Hochschule Karlsruhe
Die Nachfrage nach eAutos als Firmenfahrzeuge ist nicht zuletzt durch die steuerlichen Vorteile groß. Aber wie sieht es mit der Ladeinfrastuktur aus? Ladestationen auf dem Firmengelände bedeuten Planungen, blanke Nerven und enorme Kosten. Das betrifft nicht nur die Montage von Ladesäulen, sondern beginnt bereits bei den ersten Diskussionen mit Netzanbietern.
Am 07.04.2022 stellte Frank Schnittker von d.velop die Situation vor Ort auf dem Campus in Gescher vor, berichtete vom Aufbau der ersten Ladestationen bis zu den 10 Ladepunkten aktuell. Weitere Ladepunkte sind in der Planung in Verbindung mit Photovoltaik. Er berichtete auch über die Probleme / Aufwand bei der Abrechnung.
Aber nicht nur bei den Unternehmen wird das Thema Ladeinfrastruktur voran getrieben. Auch in den Regionen NRWs und im Münsterland.
Über die Situaltion im B2B Bereich berichteten Laura Tepaße und Bernhard John von der Westenergie AG. Beginnend mit der Vorstellung der Westenergie stellten die Referenten anhand von Statistiken und Diagrammen die eMobilitäts-Entwicklung bundesweit und im Kreis Borken vor. Anschließend berichteten Sie über die Ladeinfrastruktur im öffentlichen Raum, die verschiedenen Lademöglichkeiten (privat, Firma, regional oder überregional z.B. Autobahn), Ladestationen und das eConcept für ein individuell angepasstes Mobilitätskonzept der Zukunft.
Aufbau einer eigenen Ladeinfrastruktur auf dem Unternehmensgelände?
Das Problem: Alles soll elektrisch. Strom gibt es wohl. Auch in Grün. Aber nicht, wo und wann wir ihn brauchen. Da passt doch genau eine Alternative von einem startup aus Wildau bei Berlin. Eine stromnetzunabhängige Schnell-Ladestation.
Wie eine solche Ladestation aussieht, worin die Vorteile liegen, wie der Strom durch Bioethanol erzeugt wird, das stellte Christian Schwenkenbecher von Me Energie vor. Nicht größer als eine Parkbox, geliefert mit einem LKW und gefüllt über Tankfahrzeuge, welche kommen, wenn die Station den niedrigen Füllstand und technische Zustandsdaten an Me Energie meldet. Das sind die Vorteile dieser autonomen, stromunabhängigen und stark nachgefragten Ladestation mit 2 oder 4 Ladeanschlüssen (AC und DC 150 KW).
Aber auch CarSharing als Alternative zum Dienstwagen wird zunehmend Teil der Mobilitäts-Strategie von Firmen und Verwaltungen. Das hat gute Gründe: CarSharing hilft, die Zahl der Fahrzeuge und die Kosten der Mobilität zu senken.
Wo die Vorteile des CarSharing-Systems von wuddi aus Münster liegen, stellte Lea Dillmann vor. Das Konzept zum Umstieg auf eMobilität in Unternehmen auch ohne eigene Ladestationen wurde von ihr präsentiert. Das kann eCarSharing oder eAuto-Mietsystem sein, welches garantiert, dass z.B. Poolfahrzeuge effizienter genutzt werden und nicht zu "Stehzeugen" werden. Abschließend stellte Sie noch das Concept "Corporate CarSharing" vor, welches mittels einer App für Kostenoptimierung, Effizienzsteigerung, Nachhaltigkeit, Mitarbeiter Incentivierung und Image-Gewinn für Unternehmen sorgt.
Der hochinteressante Vortrags-Nachmittag mit vielen Informationen führte in der abschließenden Diskussionsrunde noch zu einigen Fragen, welche direkt oder in kleinen Gesprächsrunden beim anschließenden Netzwerken besprochen wurden.
Wir danken dem Gastgeber d.velop für die Nutzung der Räumlichkeiten und das Catering, welches den informativen Nachmittag abgerundet hat.