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01.04.2022

Mittelstand als Krisenstabilisator

Kleine und mittlere Unternehmen können in Konfliktgebieten positive Renditen erzielen und gleichzeitig zu einer friedlichen Entwicklung beitragen.

Autorin: Hanna Hodel

Dennoch gehören Investitionen in diesen Gebieten zur Ausnahme.

Wirtschaft und Frieden sind in vielerlei Hinsicht miteinander verbunden. Eine bessere Wirtschaftsleistung trägt zur Schaffung von Frieden bei und umgekehrt. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass beide die gleichen Rahmenbedingungen benötigen. Dazu gehören eine solide Infrastruktur, eine gesunde und gut gebildete Bevölkerung sowie solide rechtliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen.

Die Rolle des Mittelstands für den Frieden

KMU spielen eine entscheidende Rolle in der Wirtschaft eines Landes, sei es durch die Schaffung von Arbeitsplätzen, Unternehmertum oder Einkommen. In fragilen Kontexten können KMU ein Motor für Stabilisierung, Frieden und Sicherheit sein. Sie bieten Arbeitsplätze, lebenswichtige Güter und Dienstleistungen, können sich flexibel an die vorherrschenden Umstände anpassen und Chancen nutzen, die andere, größere Akteure möglicherweise nicht wahrnehmen können.

Konflikte schrecken Investoren ab

Gerade politisch und wirtschaftlich instabile Länder benötigen private Investitionen oft am dringendsten. Doch sind dies auch die Länder, in die nur wenige private Investoren gehen wollen. Bedenken hinsichtlich des Sicherheitsrisikos, der Kosten und des Rufs führen dazu, dass Unternehmen Geschäftsmöglichkeiten in konfliktbetroffenen Gebieten oft übersehen, auch in Fällen, in denen dies machbar wäre.

Investitionen in fragilen Kontexten

Nichtsdestotrotz eröffnen Länder, die derzeit nicht zu den friedlichsten Nationen der Welt zählen, interessante Geschäftsmöglichkeiten. Diese Länder bieten aufgrund ihrer stark ungesättigten Märkte einen großen Spielraum für wirtschaftliche Expansion. Laut der Weltbank sind die Investitionsrenditen in Ländern mit einem niedrigeren Friedensniveau um bis zu acht Prozent höher.

Fragilität, Konflikte und Gewalt betreffen mehr als zwei Milliarden Menschen auf der ganzen Welt. Es handelt sich hier also keineswegs um ein Nischenthema. Digitalisierung, Wasser, Energie, Bildung, Finanzierung und Gesundheit sind Sektoren, die eine enorme Chance für verantwortungsbewusste und gewinnbringende Investitionen bieten. Diese können Gewinne für Unternehmen, Vorteile für lokale Gemeinschaften, Fortschritte für Regierungen bringen und zur Stabilisierung fragiler Staaten beitragen.

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