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01.06.2022

Personalmanagement: Darauf kommt es an

Im Mittelstand sind Fachkräfte nach wie vor Mangelware.

Autor: Ralf Breitenfeldt

Was können mittelständische Unternehmen tun, um in diesen Zeiten herauszustechen und eine langfristige Bindung zu Mitarbeitenden aufzubauen?

Die Suche nach Fachkräften wird immer herausfordernder, und die Situation verschärft sich zunehmend. Einer bis zu 97 Prozent gestiegenen Zahl an Stellenausschreibungen im Vergleich zum Vorjahr steht ein Rückgang an Suchanfragen nach offenen Stellen gegenüber. Die Problematik geht allerdings weit über die Suche und das Rekrutieren hinaus. Die Crux besteht darin, die gewonnenen Mitarbeitenden langfristig zu binden.

Aktive Förderung

In einem Markt, in dem Arbeitgebende sich hinsichtlich Benefits und Umweltbewusstsein nichts mehr nehmen, gewinnt derjenige, der neue Wege geht, den Blick nach innen wendet und die Ziele seiner Mitarbeitenden aktiv fördert. Digitales Kompetenz- und Anforderungsmanagement in Kombination mit individuellen Lerneinheiten ist daher enorm wichtig. Denn dies ermöglicht es, einen Überblick über vorhandenes Wissen und Kompetenzen im Unternehmen zu erlangen und dass Mitarbeitende sich gemäß ihrer persönlichen Zielsetzung und den Jobprofilen entwickeln können.

Gelungene betriebliche Weiterbildung

Laut der Stepstone & Kienbaum Studie aus dem Jahr 2021 sind 62 Prozent der befragten Arbeitnehmenden eher unzufrieden mit dem Angebot an digitalen Lernformaten, das ihnen Arbeitgebende zur Verfügung stellen. Die meisten Systeme stellen pauschale Standardkurse zur betrieblichen Weiterbildung zur Verfügung und beginnen den Lernprozess nicht mit dem Ist-Stand und dem WunschStand der Mitarbeitenden.

Der Lernprozess sollte damit starten, dass geforderte und vorhandene Kompetenzen abgeglichen werden, um anhand dieser Kompetenzanalysen Lücken aufzudecken und diese mit individuellen Lernmaßnahmen zu schließen. Diese sollten nach der 70-20-10 Regel erfolgen: 70 Prozent des Wissens sollte im Arbeitsprozess erworben werden, 20 Prozent durch Lernen im Austausch, beispielsweise mit Mentoren, und lediglich 10 Prozent durch formales Lernen wie durch Online- und Präsenzseminare. Wichtig sind zudem Lernfortschrittskontrollen und Kompetenzüberprüfungen, um den Lerngewinn aufzuzeigen.

Stärkung des internen Recruitings

So gelingt es nicht nur, Mitarbeitende zu motivieren und ihnen bei ihrer persönlichen Zielerreichung zu helfen, was zu Zufriedenheit und – damit einhergehend – zu Bindung führt. Es ist auch der erste Schritt dafür, die Recruiting-Strategie nach innen zu richten und um das interne Recruiting zu erweitern. Denn oft schlummern unerkannte Potenziale in Unternehmen, welche durch Kompetenzmanagement und Learning erkannt und entwickelt werden. Nur so werden Positionen richtig und schnell besetzt, vorausgesetzt, man verfügt über eine entsprechende Softwarelösung, um den Prozess digital zu begleiten.

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