Geschäftsführer Torsten Schroeter ist stolz auf sein Produkt – High Performance Solar Glass. Produziert werden jedoch kann es bislang nur unter enormem Verbrauch an Erdgas.

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01.06.2022

Mehr Verwertung von Sonnenlicht geht nicht

Was ist eigentlich High Performance Solar Glass? Wie grenzt man sich von asiatischen Billiganbietern ab?

Autor: Jörg Tudyka

Wie kommt es, dass trotz aller Krisen ein Unternehmen auf eine rosige Perspektive setzen kann?

Dass die Energieeffizienz bei der GMB Glasmanufaktur Brandenburg durch das Auskoppeln von Wärme aus dem Abgas und die Erzeugung von Kaltwasser daraus mittels einer Absorptionskältemaschine deutlich verbessert wird, ist nur ein kleiner Aspekt. Ebenso wie die Errichtung einer neuen Halle, in der eine moderne Hochleistungsveredlungslinie aufgebaut wird, mit der man nicht nur qualitativ besser und effizienter, sondern auch nachhaltiger produzieren kann. Aber allein das Produkt an sich, was im brandenburgischen Tschernitz produziert wird, rückt die GMB Glasmanufaktur exklusiv in den Fokus Grüner Mittelstand.

Einziger Solarglas-Hersteller Europas

In dem beschaulichen Dorf im Südosten Deutschlands steht der mittlerweile einzige Betrieb Europas, der strukturiertes Solarglas produziert. Ein Produkt, das die Basis für die Erzeugung von Energie aus Sonnenlicht darstellt. Aber GMB stellt nicht einfach Solarglas her, sondern setzt Maßstäbe. Aus Tschernitz kommt High Performance Solar Glass, an dessen Verbesserung stetig weiter gearbeitet wird. Die solare Transmission, die verwertbare Lichtdurchlässigkeit, beträgt bis zu 99 Prozent. Das ermöglichen neuartige Glasstrukturen und eine leistungsstarke Beschichtungstechnologie. Wer Tschernitzer Solarglas für die Energiegewinnung nutzt, weiß: mehr Verwertung von Sonnenenergie geht nicht. Torsten Schroeter, Geschäftsführer, gibt unumwunden zu: „Unsere Perspektive ist rosig, alle rufen nach erneuerbarer Energie. Der Bedarf ist da, wächst und wird wachsen. Wir liefern!“ Liefern können allerdings auch chinesische Anbieter, wenn es nicht gerade wieder Logistikprobleme gibt. Die Produkte aus China sind billiger, haben aber bei weitem nicht die Qualität, die besonders professionelle Energieerzeuger für ihre Solarparks und komplexen Photovoltaik-Anlagen benötigen.

Wasserstoff nicht vor 2040

Gegenwärtig belasten die hohen Energiepreise und die bedrohte Versorgungssicherheit mit Erdgas die Zukunftsaussichten enorm. Erdgas wird zur Befeuerung der Glasschmelzwanne benötigt. Eine Möglichkeit, dem zu begegnen, wäre der Einsatz von Wasserstoff als Ersatz. Doch die Umstellung ist mit einer Vielzahl von Hindernissen verbunden. Torsten Schroeter rechnet nicht vor 2040 mit einer geeigneten Infrastruktur zur Versorgung am Standort.

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