Deutsche Privatwirtschaftsdelegation beim Weltwasserforum in Dakar.

Themen

01.06.2022

Weltwasserforum in Dakar

Unter dem Thema „Wassersicherheit für Frieden und Entwicklung“ fand in Senegal vor wenigen Wochen das 9. Weltwasserforum statt.

Der BVMW war mit einer Unternehmerdelegation prominent vertreten, um Kooperationen in der Wasserversorgung anzuschieben.

Frauen und Mädchen verbringen weltweit mehr als 200 Millionen Stunden pro Tag mit der Suche nach Wasser. 2,1 Milliarden Menschen sind gezwungen, verschmutztes Wasser zu konsumieren, und 80 Prozent des verbrauchten Wassers werden ohne jegliche Behandlung zurück in die Natur geleitet, wodurch die Gesundheit und das Leben von 4,5 Milliarden Menschen gefährdet wird“, erklärte der senegalesische Präsident Macky Sall in seiner Eröffnungsrede des 9. Weltwasserforums am 21. März in Diamniadio.

Die weltweit größte Veranstaltung zum Thema Wasser wird alle drei Jahre vom Weltwasserrat in Zusammenarbeit mit einem Gastland ausgerichtet. Mit „Dakar 2022“ fand sie dieses Jahr zum ersten Mal seit ihrer Gründung im Jahr 1997 in Subsahara Afrika statt. Die neunte Ausgabe, die rund 8.000 Teilnehmende und 1.000 Institutionen zusammenbrachte, stand unter dem Kernthema „Wassersicherheit für Frieden und Entwicklung“.

German Pavilion

Als einer der größten bilateralen Geber im Wassersektor war Deutschland mit einem Messestand, der Akteure der Privatwirtschaft und der deutschen Entwicklungszusammenarbeit zusammenbrachte, auf dem Weltwasserforum vertreten. Darunter waren auch der Mittelstand. BVMW und German Water Partnership e. V. (GWP), das Programm Business Scouts for Development (BSfD) und die deutsche Privatwirtschaft aus dem Wasser- und Abwassersektor. Die Unternehmerreise zum 9. Weltwasserforum ging aus einer Initiative der „Task Force Senegal“ des BVMW in Kooperation mit German Water Partnership hervor. Unter dem Motto „A Water Secure Future for All“ wurden die verschiedenen Akteure auf dem German Pavilion in ihrer fachlichen, methodischen und regionalen Diversität abgebildet und das partnerschaftliche Engagement für das gemeinsame Ziel einer wassersicheren Zukunft hervorgehoben.

Der deutsche Pavilion wurde am ersten Tag des Forums offiziell vom Staatssekretär des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit, Jochen Flasbarth, dem senegalesischen Wirtschaftsminister Amadou Hott und der EU-Botschafterin in Senegal, Irène Mingasson, eröffnet. Minister Hott betonte, wie wichtig ein vermehrtes privatwirtschaftliches Engagement Deutschlands – insbesondere auch von mittelständischen Unternehmen – für Senegal sei. Auch der Präsident Senegals Macky Sall besuchte persönlich den deutschen Messestand. Mit rund 400 Besuchern pro Tag stieß der deutsche Auftritt auf ein reges Interesse des Fachpublikums. Die Attraktivität des deutschen Multistakeholder-Auftritts auf der Messe wurde auch durch die Exponate der mitreisenden BVMW/GWP Mitgliedsunternehmen erhöht.

Konkrete Kooperation

Im Rahmen eines Besuchs in der rund 150 Kilometer östlich von Dakar gelegenen Stadt Diourbel, den die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) organisierte, konnten sich die Teilnehmer von BVMW und GWP ein Projekt der Sidio Group ansehen. Die Aktivitäten des BVMW in Senegal werden seit 2020 auch maßgeblich vom Programm Business Scouts for Development unterstützt. Insbesondere die Kooperation zum Thema Wasser wurde hier vom Business Scout initiiert. Das senegalesische Unternehmen Sidio Group engagiert sich für die nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung der Region Diourbel einschließlich Touba. Touba als heilige Stadt in Senegal hat 1,5 Millionen Einwohner und ist neben seiner religiösen Bedeutung das Zentrum für Handel und Politik. Das Thema Wasser steht in der Region ganz oben auf der Entwicklungsagenda, da Versalzung, fehlende Technologie für Wasserbohrungen und die Installation von Trinkwasserzufuhr die Versorgung der Bevölkerung mit sauberem Wasser beeinträchtigen. Daher ist ein mit Ausbildung einhergehender Technologietransfer ein wertvoller Weg, um junge Menschen in Beschäftigung zu bringen. Drei Wasserprojekte werden bereits intensiv diskutiert. Zudem setzt eine Umweltstudie in Diourbel an, um Optionen für die Müll- und Abwasserproblematik mit Hilfe der Privatwirtschaft zu realisieren.

Lena Pahlenberg
Business Scout for Development im BVMW
https://bvmw.info/Außenwirtschaft

Verwandte Artikel