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01.08.2022

Gestern unvorstellbar - heute Realität

Die botspot AG mit Sitz am traditionellen Industriestandort Oberschöneweide entwickelt und baut 3D-Scan-Systeme.

Autor: Herbert Beinlich

In nur neun Jahren hat sich das Unternehmen zu einem hochinnovativen, weltweiten Technologieführer entwickelt.

Angefangen hat alles 2013 in der Kreuzberger Prinzenstraße. Zwei junge Technik-Freaks gründeten mit botspot ein Unternehmen, das als erstes in Deutschland die kombinierte Nutzung von 3D-Druckern und 3D-Scannern einem breiten Publikum anbot. Das ging vom Entwurf, Design bis hin zum Druck von Miniatur-Ausgaben von Mensch oder Maschine. Der technologische Fortschritt blieb in der Branche nicht unbemerkt, sodass das junge Unternehmen Fördermittel an Land ziehen konnte und an den Bau von Scannern heranwagte. Ziel war, einen Prototypen auf der FabCon, einer Fachmesse für 3D Anwendungen in Erfurt, zu präsentieren. „Es wurden die Nächte durchgearbeitet und viel improvisiert“, lacht botspot-Vorstand Sascha Rybarczyk, wenn er über die Erzählungen der Gründer berichtet. „botspot erregte schon im Vorfeld Aufsehen, wurde zur Messe eingeladen, und klar, niemand von uns wollte sich blamieren.“

Der Scanner war nach zehn Minuten weg

Nicht alles war perfekt, aber das Netzteil musste nicht mehr – wie bei der Vorstellung des ersten Prototyps– in einer Apfelsinenkiste versteckt werden. Die ganze nächtliche Tüftelei hat sich letztendlich ausgezahlt: Keine zehn Minuten nach Eröffnung der Messe war der Scanner verkauft. Wurde damals noch viel gedruckt – ein 3D-Drucker für Figuren war vor neun Jahren noch das Non plus Ultra, produziert das Unternehmen heute nur noch 3D-Scanner mit ultrakurzen Scan-Zeiten. „Wir verhelfen mit unseren Lösungen großen internationalen Konzernen zu einer Vorreiterrolle. Wir unterstützen sie, auch wenn wir sie nicht immer nennen dürfen“, erläutert Philipp Freudenberg, Direktor für Strategie und Organisation bei der botspot AG. 3D Scanner kommen heute fast überall zum Einsatz. Die hochpräzisen, farbtreuen Dokumentationsaufnahmen und 3D-Modelle finden sich bei der Prüfung auf Korrosion in der Autoindustrie, bei der Krebsfrüherkennung und Operationen, bei der Einrichtung von E-Commerce-Shops, aber auch bei digitalen Museumsrundgängen.

Hoch innovativ

Botspot investiert in Forschung und Entwicklung. „Wir finden Lösungen für Bereiche, wo bisher noch nicht einmal darüber nachgedacht wurde, dass man diese Aufgaben so angehen kann“, betont Rybarczyk. Zurzeit arbeitet das Unternehmen mit der japanischen Firma Canon an immer besseren Aufnahmetechniken für allerkleinste Details, die nicht einmal das menschliche Auge ohne Hilfsmittel sehen kann.

Schnelle Zukunft

Auf die Frage nach ihren Zukunftsperspektiven gibt sich das Unternehmen bescheiden: „Wo die Reise hingeht, ist schwer vorauszusagen. Wir haben natürlich eine klare Agenda, aber selbst wir werden immer wieder vom Tempo unserer Entwicklungsschritte überrascht. Was im letzten Jahr unvorstellbar war, ist heute schon Realität“, erläutert Rybarczyk und fügt als positive Zukunftsperspektive hinzu: „Je schneller die Digitalisierung voranschreitet, desto größer das Bedürfnis nach 3D-Scans.“

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