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01.08.2022

Klug gelüftet, viel gespart

„Visionen sind die Gradmesser des Erfolges und der Antrieb für das tägliche Handeln“, sagt Maik Becker, Geschäftsführer der AirConcept GmbH.

Autor: Ringo Siemon

Sein Unternehmen entwickelt und fertigt Lüftungstechnik, die effizient und sparsam ist – und marktführend nachhaltig.

Als erfahrener Lüftungstechniker gründete Maik Becker 2003 seine Firma AirConcept als Hersteller innovativer Wohnungslüftungs- und Entrauchungstechnik und von Fensterlüftern. „Wir wollten zentrale Lüftungstechnik, auch mit Wärmerückgewinnung, effizient und wirtschaftlich lösen.“ Das gelingt sogar so gut, dass die Erfurter heute alleiniger Anbieter in Deutschland sind. Alle Produkte und Komponenten werden selbst entwickelt.

Innovative Idee noch zu früh für den Markt

„Wir wollen unseren Kunden wirklich energieeffiziente Lüftungstechnik anbieten, die nicht Unmengen an Geld verschlingt.“ Wohnungs- und Bauunternehmen, Architektur- und Ingenieurbüros, Fachhändler und Installateure schätzen die Produkte, die sich in der Energieeffizienz vom Wettbewerb abheben. „Wenn schon Stromverbrauch, dann auch bedarfsgerecht.“ Und manchmal der Zeit voraus. Als 2007 ein Fensterprofil-Hersteller eine Lösung für einen Außen-Luft-Durchlass suchte, entwickelte das AirConcept-Team einen völlig neuen Fensterlüfter, den AirTronic. Dieser bot zwar eine wesentliche Schnittstelle zwischen Zu- und Abluft und verbesserte damit die Energieeffizienz der Gebäude, war als bedarfsgerechtes Lüftungsprodukt aber noch zu früh am Markt.

Bedarfsgerechte Lüftung versus Dauerlüftung

„Wir haben ein Berechnungstool entwickelt, das die Wirtschaftlichkeit von zwei Lüftungssystemen über dreißig Jahre betrachtet – Dauerlüftung im Vergleich zu bedarfsgerechter, zentraler Lüftung.“ Das verblüffende Ergebnis habe er selbst mehrmals nachgerechnet. „Mit den vom Bund jährlich geplanten 360.000 neu zu errichtenden Wohnungen sind bei bedarfsgerechter Lüftung 706 Millionen kWh pro Jahr einzusparen.“ Das entspricht dem Stromverbrauch von rund 176.500 vierköpfigen Haushalten. Der Weg des Unternehmers war in neunzehn Geschäftsjahren „mit allen Höhen und Tiefen gepflastert – eine bewegte Zeit“, sagt Maik Becker.

Und aktuell bringt jeder Tag wieder neue Herausforderungen. „Materialbeschaffung und explodierende Marktpreise sind unser großes Hemmnis. Nur weil ein Chip fehlte, mussten wir eineinhalb Jahre lang für unsere Raum-Luft-Regler und AirTronic-Fensterlüfter Schaltkreis, Software und Platine neu entwickeln.“ Dennoch blickt Maik Becker positiv in die Zukunft. Er strebt strategische Partnerschaften mit Wohnungs- und Bauunternehmen und großen Lüftungsgeräte-Herstellern an, für stabile Lieferketten und um Preisschwankungen abzufedern.

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