Eva Schäfer

Eva Schäfer

Themen

Unternehmertum
28.06.2021

Eva Schäfer

Die Geschäftsführerin der Dentatec GmbH im Interview für die Initiative „Starke Frauen – Starker Mittelstand“.

Wie sind Sie dazu gekommen, Unternehmerin zu werden?

Der Beruf der Zahntechnikerin wurde mir ganz klar mit in die Wiege gelegt. Nachdem meine Eltern nach einigen Jahren in der Zahntechnik unser Labor 1991 gegründet haben, war ich von Kind an immer mit dabei. Die Vorstellung und der Wunsch, den Familienbetrieb unterstützen und mit voran bringen zu können, war sehr groß und motivierte mich von Anfang an. Somit ging alles sehr schnell. Noch in der Ausbildung absolvierte ich die Ausbildereignungsprüfung, sodass ich im Anschluss sofort mit der Meisterschule beginnen konnte. 2014 war ich Zahntechnikermeisterin mit 23 und hatte die Grundsteine für meine Zukunft im Familienbetrieb gelegt. Nun konnte ich mich, mit vollster Unterstützung meines Vaters, ganz auf die Führung unseres Dentallabors konzentrieren.

Unser privates Familienglück, mit der Geburt unseres Sohnes, unterbrach den Arbeitsalltag für ein Jahr. Ab dem Zeitpunkt galt es, Familie und Firma miteinander zu vereinen. Da ich es aus meiner eigenen Kindheit nicht anders kannte, gelang uns der Weg, mit Unterstützung der Familie, sehr gut. So gut, dass ich Geschäftsanteile von meinem Vater im Mai 2021 übernommen habe und als 2. Geschäftsführerin gemeinsam nun unser Labor leite.

Wenn Sie in der Zeit zurückgehen könnten, würden Sie denselben Weg nochmal so gehen? Oder würden Sie etwas anders machen?

Ich würde alles genau so wieder machen!

Welche Entscheidung auf Ihrem Weg zur Führungskraft würden Sie als die Wegweisendste bezeichnen oder auch die, aus der Sie persönlich am meisten gelernt haben?

Das war mein Besuch der Meisterschule in Ronneburg. Dort habe ich die meiste und intensivste Zeit mit Gleichgesinnten verbracht. Ich habe verschiedenste Menschen aus ganz Deutschland kennen gelernt, die das gleiche Ziel verfolgten wie ich. Neben dem dort vermittelten Meisterwissen, wuchs auch die Vorfreude während der Zeit auf das eigene Familienunternehmen mehr denn je.

Womit beschäftigen Sie sich als Geschäftsführerin derzeit besonders intensiv? (Bspw. Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Personalentwicklung, Unternehmensziele, Krisenmanagement, etc.)

Es gibt viele Themen, welche uns als Geschäftsleitung stetig intensiv begleiten um sich erfolgreich und zukunftsfähig aufzustellen. Hauptaugenmerk liegt dabei auf qualifizierten, motivierten Mitarbeitern, Digitalisierung, Strukturierung der Arbeitsabläufe und das wir mit unserem Handwerk stets auf dem höchsten Stand der Technik arbeiten. Besonders wichtig ist uns außerdem die sehr enge Zusammenarbeit mit unseren Zahnarztkunden, sowie die Unterstützung in der Praxis bei zahntechnischen Versorgungen.

Gibt es eine Erfahrung als Frau an der Spitze, die Sie teilen möchten? Was war Ihre größte Herausforderung bisher?

Nicht besonders die Tatsache, als Frau Arbeitgeberin zu sein, sondern eher die Tatsache, die „Tochter des Chefs“ zu sein, stellte mich vor größere Herausforderungen. Seit meiner Ausbildung musste ich mein Können und Wissen immer etwas mehr unter Beweis stellen. Richtig wahrgenommen wurde ich erst nach dem Erlangen meines Meisterbriefes. Erst dann war ich, besonders auch für die älteren Kollegen, eine Zahntechnikerin auf Augenhöhe und nicht bloß Tochter im elterlichen Betrieb.

Welche Botschaft möchten Sie anderen (derzeitigen und zukünftigen) weiblichen Führungskräften mitgeben?

Meine Einstellung ist bei allen Dingen im Leben die Gleiche. Ob im geschäftlichen oder auch privaten Bereich, ist es unglaublich wichtig, immer den eigenen Plan zu verfolgen. Auch bei Gegenwind oder Kritik die eigenen Ziele im Auge zu behalten ist oft nicht leicht, aber sehr wichtig. Manchmal gehört es auch dazu, altes und gewohntes aufzugeben, um neue Chancen und Möglichkeiten entdecken zu können.

Was schätzen Sie am Verband Der Mittelstand. BVMW besonders?

Die vielen interessanten Kontakte anderer Unternehmen bringen immer wieder neue Denkanstöße und Ideen für den eigenen Betrieb. Außerdem schätze ich die Unterstützung sowie die tollen Veranstaltungen des BVMW´s sehr!

Infos zur Person

Eva Schäfer ist seit Kindesbeinen an im Familienbetrieb tätig und absolvierte dementsprechend auch nach ihrem Schulabschluss die Ausbildung zur Zahntechnikerin. Anschließend daran besuchte sie die Meisterschule und ist seit 2014 Zahntechnikmeisterin. Heute ist sie Mutter eines Sohnes und seit 2021, nach Übernahme von Geschäftsteilen ihres Vaters, auch zweite Geschäftsführerin der Dentatec GmbH. Zudem ist sie in den Bereichen der Kundenbetreuung, Keramik und Ästhetikinformation tätig.

Infos zum Unternehmen

Die DENTATEC GmbH wurde 1991 gegründet. Mittlerweile beschäftigt das Familienunternehmen, mit Sitz in Mülheim-Kärlich, 20 Mitarbeiter. Als Dienstleister im Bereich Zahntechnik steht das Unternehmen für innovative Alternativen und ausgeklügelte, genau auf den Patienten ausgerichtete Detaillösungen. Mit dem zusätzlichen Anspruch, Genauigkeit, Termintreue und Betreuungsqualität zu einer optimalen Effizienz für Zahnarzt und Patient zu verbinden, kann das Unternehmen auf eine dreißigjährige Erfolgsgeschichte zurückblicken.

https://www.dentatec.de/

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