Kim Bauer

Kim Bauer

Themen

Unternehmertum
11.06.2021

Kim Bauer

Das Vorstandsmitglied der Netempire AG im Interview für die Initiative „Starke Frauen – Starker Mittelstand“.

Wie sind Sie dazu gekommen, Unternehmerin zu werden?

Durch die Frage des Netempire-Gründers, mit einzusteigen. Ich stand vor einer Weichenstellung, ob ich den Weg in einem Konzern gehe oder im Team der Netempire mitmische. Das Wissen, dass die Netempire im wahrsten Sinne des Wortes „unternehmenslustig“ war, hat den Ausschlag für den Weg gegeben. Den Tatendrang und den Wunsch unternehmerisch tätig zu sein, den hat mein Vater geprägt. Er hat mich schon mit 8 Jahren in seine geschäftlichen Gedanken und Abläufe mit eingebunden, mich zu Kunden- und Lieferantenterminen mitgenommen.

Mit 13 Jahren hat er mir den Ladenschlüssel – als quasi neuen Vertriebsschritt in seinem Business – übergeben und mich an die Ladenkasse gesetzt. Im Alter von 19 Jahren habe ich alleinverantwortlich die Verhandlung mit Logistikunternehmen geführt, den Vertriebsplan mit ihm aufgestellt und Messeauftritte neben dem Abitur und später dem Studium geplant und durchgeführt. Mit Kunden sprechen, Handelsvertreter finden, Rechnungs- und Mahnwesen im Blick behalten und Pakete bis Mitternacht packen, das war mein Partyleben zu Studienzeiten. Anpacken, Gestalten, Lösungen finden, etwas unternehmen – hat mir damals schon unglaublich viel Freude gemacht und macht es immer noch.

Wenn Sie in der Zeit zurückgehen könnten, würden Sie denselben Weg nochmal gehen? Oder würden Sie etwas anders machen?

Es gab Momente und Weichenstellungen, die meinen Lebensweg verändert hätten: Wie etwa das Angebot, in San Francisco zu arbeiten, wo das Headquarter meines ersten Arbeitgebers war oder meinen Weg im Konzern zu machen. Interessant zu wissen – wo ich dann wäre. Aber salopp gesagt, ich wäre dann vermutlich nicht da, wo ich bin. Und daher: Ich würde den gleichen Weg gehen, allerdings mehr „leben“. Ich habe in meiner Teen- und Twen-Zeit zu viel gearbeitet und zu wenig das Nichtstun ausprobiert.

Welche Entscheidung würden Sie für sich als die Wegweisendste bezeichnen oder auch die, aus der Sie am meisten gelernt haben?

Den Anspruch an Perfektionismus abzulegen und dass es ganz wichtig ist, einen guten, einen produktiven Umgang mit Fehlern zu lernen, weniger Themen zu ernst zu nehmen und mich nicht davon beirren zu lassen, wenn mich jemand mit vermeintlichen Fehlern kleinmachen möchte. Jeder, der in der Sache oder daran interessiert ist, dass Du Dich weiterentwickelst, bleibt konstruktiv.

Womit beschäftigen Sie sich derzeit besonders intensiv?

Homeschooling und Beruf in eine gesunde Balance zu bringen. Unternehmerisch macht es mir gerade sehr viel Freude, Chancen im Markt zu entdecken und mit den Menschen um mich herum, die genauso viel Freude daran haben, daran zu tüfteln, die Chancen zu heben.

Welche Botschaft möchten Sie anderen Unternehmerinnen mitgeben?

Nie aufhören, zu lernen, nie aufhören, besser werden zu wollen.

Was schätzen Sie am Verband Der Mittelstand. BVMW besonders?

Die Vielzahl an spannenden Veranstaltungen, den Verbund und ein Netzwerk, über das ich sehr viele interessante Menschen und die eine oder andere von mir geschätzte Person kennenlernen durfte.

Infos zur Person

Kim Bauer

  • Diplom-Kauffrau
  • Mitglied des Vorstandes der Netempire AG – Gründungen und Beteiligungen
  • Mitglied der Geschäftsführung Netempire Software GmbH – IT-Lösungen und Digitalisierung
  • Geschäftsführung Campus Haus Staade – Unternehmenscampus und Seminarlocation
  • Aufsichtsrätin der AppCon AG
  • Mitgründerin der Leading Women Rhein-Berg

Infos zum Unternehmen

Die Netempire AG, 2001 gegründet, mit dem Schwerpunkt auf IT-Lösungen, ist heute eine Beteiligungsgesellschaft mit Fokus auf Tech-Gründungen und Beteiligungsmanagement. www.netempire.ag

Die Netempire Software GmbH verantwortet seit 2017 das ursprüngliche Kerngeschäft der AG, die Entwicklung von IT- und Digitalisierungslösungen. Zu den Kunden zählen neben KMUs, Unternehmen wie die Dt. Post DHL, die Südwest-Kreditbank, Sparkassen oder die Fiducia GAD (IT-Dienstleister der Volksbanken). www.netempire.de

Der Campus „Haus Staade“, der eine 100%-ige Tochter der Netempire AG ist, bietet Angebote und Leistungen rund um den historischen Fachwerkhof und ehemaligen Rittersitz „Haus Staade“ direkt an der Grenze Kölns. Das Angebot umfasst Büroräume in einem besonderem Ambiente, Seminarräume, Pensionszimmer, Teambildende Events, Kinderbetreuung, u. v. m. www.haus-staade.de

Verwandte Artikel