Nicola Sieverling

Nicola Sieverling

Themen

Unternehmertum
21.09.2022

Nicola Sieverling

Die Gründerin der PLAN B Nicola Sieverling im Interview für die Initiative „Starke Frauen – Starker Mittelstand“.

Wie würden Sie Ihren Weg zur Unternehmerin beschreiben?

Immer auf der Spur des Herzens mit der Kraft der Intuition, die mich stets gelenkt hat. Wäre ich nur Vernunft und Verstand gefolgt, könnte ich diese Frage leider nicht beantworten. Allerdings frage ich mich manchmal schon, ob ich es mir hätte einfacher machen können. Verlagskauffrau, Politikredakteurin, Inhaberin einer PR-Agentur mit Leidenschaft für Moderationen und schließlich Expertin für den PLAN B, neue Wege im Job gehen. Ich denke heute heiter, dass ich die letzte Weggabelung als Aufforderung des Lebens an mich selbst einstufen sollte. PLAN B leben!

Wenn Sie in der Zeit zurückgehen könnten, würden Sie denselben Weg nochmal so gehen? Oder würden Sie etwas anders machen?

Ehrlich beantwortet: Ich hätte einige Ehrenrunden in Jobs vermeiden sollen, die ich aus Angst vor dem Unbekannten gedreht habe. Angst ist die größte Bremse auf dem Weg zur beruflichen Veränderung. Ich habe mir Neues nicht zugetraut, weil ich in meiner Glaubenssatz-Falle hockte: „Du musst Geld verdienen, Erfolg haben und Deinen sicheren Job behalten!“ Darüber kann ich heute nur schmunzeln. Denn wie sicher sind denn in dieser neuen Zeit sicher geglaubte Jobs? Macht Geld glücklich und schenkt innere Zufriedenheit? Die Frage ist doch auch, wie ich Erfolg definiere. Darüber lässt sich trefflich nachdenken und wer sich jeden Tag beschwert und frustriert an den Schreibtisch setzt, hat hier einen schönen Impuls von mir erhalten.

Welche Entscheidung auf Ihrem Weg zur Führungskraft würden Sie als die Wegweisendste bezeichnen oder auch die, aus der Sie persönlich am meisten gelernt haben?

Ich habe meiner Heimatstadt Hamburg, der ich nach wie vor sehr verbunden bin, vor 4 Jahren den Rücken gekehrt. Die Wahl fiel auf Entschleunigung, ein achtsameres und stressfreieres Leben ohne Staus und diese hektische Schnelllebigkeit. Ich habe endlich auf mich und meine Bedürfnisse geachtet, das war der große Lerneffekt. Wer Menschen führen will, muss sich selbst von seinem Herzen führen lassen.

Womit beschäftigen Sie sich als Unternehmerin derzeit besonders intensiv?

Ich hebe die „inneren Schätze“ von Männern und Frauen, die zu mir kommen, weil sie den beruflichen Neustart wagen wollen. Menschen, die ihre Träume in die Realität bringen und den Startknopf drücken. Als ihre persönliche Beraterin bringe ich sie zu ihrem PLAN B für mehr Erfüllung, Freude und Sinnhaftigkeit im Job. Als Change Managerin und Trainerin hebe ich die Potenziale von Mitarbeitern in Unternehmen. Ihr einzigartiges Rüstzeug ist ihr Fundament im Berufsleben. Gerade jetzt gilt es, gute Leute zu halten und zu fördern. Ich empfinde es als meine Berufung, als Unternehmerin mit zwei eigenen Umstiegen, mein Erfahrungswissen weitergeben zu dürfen. Es ist ein Geschenk, das ich dankbar annehme.

Gibt es eine Erfahrung als Frau an der Spitze, die Sie teilen möchten? Was war Ihre größte Herausforderung bisher?

Ungeduld ist meine größte Herausforderung! Das Gefühl des Abwartens gehört wahrlich nicht zu meinen Stärken. Manchmal geht mir das Leben zu viele Umwege und der Wegweiser ist vernebelt. Doch ich habe gelernt, den Prozessen zu vertrauen und den vermeintlichen Stillstand auszuhalten. Jeder Mensch wird geführt und hat seine Aufgabe in diesem Leben. Alles, was wir erleben, hat einen Sinn. Es gibt eine Ordnung in der Tiefe, der alles dient. Die Puzzleteile fügen sich zu einem großen Ganzen zusammen.

Welche Botschaft möchten Sie anderen (derzeitigen und zukünftigen) weiblichen Führungskräften mitgeben?

Unbedingt die sogenannten Einflüsterer meiden! Das sind jene Wesen, die uns ins Ohr raunen, was gut für uns sei, was wir tun oder lieber lassen sollten. Meist sind sie angetrieben von eigenen Ängsten, Neid und Missgunst. Der Blick hinter die Fassade lohnt sich. Da trennt sich dann auch die Spreu vom Weizen. Mein Rat: Herz und Verstand sind ein Superteam! Beide kraftvoll zusammenzubringen sollte unser Ziel sein, um den Fokus auf das zu richten, was WIR wollen. Sonst lebe ich ein Leben an mir selbst vorbei und frage mich spätestens im Ruhestand: War es das jetzt schon?

Was schätzen Sie am Verband Der Mittelstand. BVMW besonders?

Das unkomplizierte Netzwerken auf Augenhöhe ist genau das, was ich lange gesucht habe. Ich mag die verbindlichen Absprachen, das Nehmen und Geben. Beim BVMW ist Netzwerken keine Einbahnstraße oder eine Kaffeeklatsch-Zeremonie für die eitle Selbstdarstellung. Gemischte Netzwerke sind aus meiner Erfahrung lebendiger und stehen für die Vielfalt unserer Wirtschaft.

Infos zur Person

Nicola Sieverling

  • Jahrgang: 1965
  • Abschluss: Wirtschaftsabitur, Verlagskauffrau, Redakteurin
  • Position: Beraterin / Buchautorin / Karrierecoach und Mutmacherin / Kommunikationsprofi
  • Selbstständig seit 2005

Infos zum Unternehmen

PLAN B Nicola Sieverling

  • Gründungsjahr: 2017
  • Branche: Beratung, Kommunikation, PR
  • Firmensitz: Ovendorf bei Travemünde

www.plan-b-sieverling.de

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