Weisen die betroffenen Mitarbeiter Krankheitssymptome auf, gelten die Regeln für eine Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall. Werden Mitarbeiter aufgrund von Verdachtssymptomen vorsorglich unter Quarantäne gestellt, haben sie per Gesetz einen Anspruch auf Verdienstausfall in Höhe ihres Nettoentgelts. Diesen Verdienstausfall übernehmen zunächst die Arbeitgeber. Innerhalb von drei Monaten kann jedoch nach § 56 Infektionsschutzgesetz ein Antrag auf Erstattung der ausgezahlten Beträge gestellt werden.
Voraussetzung für Entschädigungsansprüche ist das Verbot der Erwerbstätigkeit oder die Anordnung von Quarantäne aus infektionsschutzrechtlichen Gründen. Die Abläufe, wie in solchen Fällen vorgegangen wird (z.B. Antragstellung), bestimmt die zuständige Behörde.
Bundesland | Behörde | Kontakt |
Baden-Württemberg | Zuständig sind die jeweiligen Gesundheitsämter |
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Bayern | Zuständig sind die Regierungsbezirke |
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Berlin | Zuständig sind die jeweiligen Gesundheitsämter |
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Brandenburg | Landesamt für Arbeitsschutz, Verbraucherschutz und Gesundheit Abteilung Gesundheit Dezernat G2 Wünsdorfer Platz 3 15806 Zossen | Telefon: 0331 8683 - 0 Telefax: 0331 8683848 Antje Schmidt E-Mail: antje.schmidt@lavg.brandenburg.de |
Bremen | Ordnungsamt (für Bremen) Stresemannstraße 48 28207 Bremen Sonderzuständigkeit für den Hafenbereich: Hansestadt Bremisches Hafenamt Überseetor 20 28217 Bremen | Telefon: 0421 3619502 Telefax: 0421 4968387 E-Mail: office@hbh.bremen.de |
Bremerhaven | Magistrat der Stadt Bremerhaven (für Bremerhaven) Hinrich-Schmalfeldt-Straße 42 Stadthäuser 27576 Bremerhaven | Telefon: 0471 5900 Telefax: 0471 2400 E-Mail: Stadtverwaltung@magistrat.bremerhaven.de |
Hamburg | Zuständig sind die jeweiligen Bezirksämter. Sonderzuständigkeit für den Hafenbereich und am Flughafen: Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz Billstraße 80 20539 Hamburg | Hotline für Hamburg zum Coronavirus: Telefon: 040 428 284 000 |
Hessen | Zuständiges Gesundheitsamt |
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Mecklenburg-Vorpommern | Landesamt für Gesundheit und Soziales MecklenburgVorpommern Dezernat Soziales Entschädigungsrecht |
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Niedersachsen | Zuständig sind die jeweiligen Gesundheitsämter |
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Nordrhein-Westfalen Rheinland | LVR-Zentralverwaltung in Köln-Deutz Landschaftsverband Rheinland Kennedy-Ufer 2 50679 Köln | Telefonzentrale: 0221 809 - 5444 Telefax: 0221 809 - 5402 E-Mail: ser@lvr.de |
Nordrhein-Westfalen Westfalen-Lippe | Landschaftsverband Westfalen-Lippe, LWL-Amt für Soziales Entschädigungsrecht 48133 Münster |
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Saarland | Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie Franz-Josef-Röder-Straße 23 66119 Saarbrücken | Telefon: 0681 50 100 |
Sachsen | Landesdirektion Sachsen Referat 21 Altchemnitzer Straße 41 09120 Chemnitz | Claudia Gläser Telefon: 0371 532 - 1223 (Abt.) 0371 532 - 2099 |
Sachsen-Anhalt | Landesverwaltungsamt Referat Gesundheitswesen, Pharmazie Ernst-Kamieth-Straße 2 06112 Halle (Saale) |
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Rheinland-Pfalz | Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung in Landau Reiterstraße 16 76829 Landau in der Pfalz | Jürgen Schwalie Telefon 06341 26 - 460 E-Mail: schwalie.juergen@lsjv.rlp.de |
Schleswig-Holstein | Landesamt für soziale Dienste Dienstsitz Schleswig Seminarweg 6 24837 Schleswig | Sandra Droese, E-Mail: sandra.droese@lasd.landsh.de Telefon 0461 80645 Sabrina Koll, E-Mail: sabrina.koll@lasd.landsh.de Telefon 0641 80633 |
Thüringen | Thüringer Landesverwaltungsamt Referat 550 - Gesundheitswesen Jorge-Semprún-Platz 4 99403 Weimar | Telefon: 0361 57 3321 317 Fax: 0361 57 3321 305 |
Wie hoch die Entschädigung ausfällt, richtet sich bei Selbstständigen nach ihrem Verdienstausfall. Grundlage ist der Steuerbescheid (nach Paragraf 15 SGB IV). Angestellte haben Anspruch in den ersten sechs Wochen Anspruch auf die Höhe des Nettogehaltes, danach auf Krankengeld.
Die Renten-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherungspflicht besteht weiterhin. Die jeweiligen Beiträge (Arbeitgeber- und Arbeitnehmeranteil) trägt das jeweilige Bundesland. Die Sozialversicherungsbeiträge werden also auch gegenüber den genannten zuständigen Behörden geltend gemacht.
Neben dem Verdienstausfall können Selbstständige auch für Betriebsausgaben „in angemessenem Umfang“ entschädigt werden (Paragraf 56 Absatz 4 Infektionsschutzgesetz). Auch dies müssen Praxisinhaber beantragen.
Bei Arbeitnehmern, die zuhause bleiben müssen, aber keine Symptome haben, muss zunächst der Arbeitgeber die Entschädigung auszahlen; sie ist ihm aber vom Land zu erstatten.