Wir treten für eine mittelstandsfreundliche Gestaltung der Energiewende unter der Leitlinie „so dezentral wie möglich, so zentral wie nötig“ ein. Eine dezentrale verbrauchsnahe Erzeugung aus Erneuerbaren Energien begrenzt die Kosten des Netzausbaus, stärkt den Wettbewerb auf dem Energiemarkt und vermeidet hohe Übertragungsverluste.
Die Eigenstromerzeugung ist eine Voraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung einer dezentralen Energiewende. Daher müssen die Wettbewerbsfähigkeit gewahrt bleiben und Steuern und Abgaben auf Eigenstromerzeugung abgeschafft werden.
Der Anteil staatlicher Steuern und Umlagen macht mehr als 50 Prozent des Strompreises aus. Gleichzeitig werden die Verbraucher durch Mehrwert- und Stromsteuer doppelt besteuert. Wir fordern daher, die Stromsteuer abzuschaffen und einen Mindestpreis für CO2 einzuführen, der den EU-weiten Emissionshandel als effizientestes Instrument zur nachhaltigen Umstellung des Energiesystems auf kohlenstoffarme Energieträger reaktiviert. Dies würde Strom aus umweltfreundlicher Erzeugung auch für Anwendungen der Sektorenkopplung attraktiver machen. Strom, Wärme und Mobilität müssen vernetzt gedacht werden.
Langfristig führt an einer Markt- und Systemintegration der Erneuerbaren Energien durch Einführung eines Stetigkeitsanreizes kein Weg vorbei. Wind und Solar ergänzen sich im Erzeugungsprofil und führen zu einer Verstetigung der Produktion. Ausschreibungen sollten demzufolge auch eine dezentrale und regionale Verteilung dieser sich ergänzenden Technologien anregen und dabei die vermiedenen Systemintegrationskosten berücksichtigen. Technologieoffene Ausschreibungen führen, je nach Kostenstruktur, entweder zu einseitigen Konzentrationen im Norden (Wind) oder im Süden (Solar). Dies führt zu volkswirtschaftlich ineffizienten Lösungen durch zusätzlichen Netz- und Speicherbedarf. Die Energieeffizienz sollte mit Anreizen anstatt Zwang gefördert werden.
Dezentrale Speicher sind wichtig, damit die Energiewende gelingen kann. Zur Förderung der Wirtschaftlichkeit sollten Speicher von Letztverbraucherpflichten befreit werden, um Privathaushalte und Mittelstand zu entlasten. Dem Verursacherprinzip muss Geltung verschafft werden.
Die energiepolitischen Positionen des Verbandes werden von der BVMW-Kommission für Energie und nachhaltiges Wirtschaften erarbeitet. Dieses Gremium setzt sich aus engagierten Mitgliedsunternehmen zusammen und diskutiert mit hochkarätigen Referenten aus Politik und Wirtschaft die aktuellen energiepolitischen Themen. Das Ziel der Kommission ist eine ganzheitliche Betrachtung der Energiewende und die Förderung einer sicheren, effizienten und nachhaltigen Energiewende. Weitere Informationen zu der Arbeit der Kommission finden sie hier.
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