Seit 2023 ist das Osmium-Institut, Murnau Mitglied im BVMW. Am 1. August 2025 fand dort das Sommerfest der BVMW Region München – Oberland statt.
ADVANT
Expertinnen diskutierten zu geschlechtsspezifischer Medizin & weiblicher Führung, um Bewusstsein & Chancen für Frauengesundheit in der Zukunft zu stärken
Am 22. Oktober 2025 fand das 12. Frauenforum unter dem Motto „Der kleine große Unterschied – Frauen im Fokus der Gesundheit“ statt. Die Veranstaltung wurde gemeinsam mit unserem Partner ADVANT Beiten ausgerichtet und brachte führende Expert:innen, Entscheidungsträger:innen und Interessierte zusammen, um zentrale Themen der Frauengesundheit offen und auf den Punkt gebracht zu diskutieren. Ziel war es, den oft wenig beachteten Unterschied im Gesundheitsbereich zwischen Frauen und Männern stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken.
Mit Themen rund um geschlechtsspezifische medizinische Forschung und die Förderung weiblicher Führung im Gesundheitswesen betonten die Diskutanten die Dringlichkeit, die besonderen Herausforderungen und Chancen, die Frauen in der Medizin betreffen, stärker in den Fokus zu rücken. Zielgerichtete Forschung zur Frauengesundheit sowie die Stärkung weiblicher Vorbilder in der Branche bringen nicht nur Fortschritte für Frauen, sondern bereichern die gesamte Medizin und Gesellschaft.
Nach einer herzlichen Begrüßung durch Mechthild Heppe, BVMW, und Angelika Kapfer, ADVANT Beiten, startete der Abend mit inspirierenden Vorträgen und angeregten Gesprächen.
Judith Gerlach, Bayerische Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention, setzte in ihrer Rede erste wichtige Impulse. Sie betonte, wie wichtig es sei, Frauengesundheit sichtbar zu machen und nicht nur in Diskussionen, sondern auch in konkreten Maßnahmen zu verankern: „Nachdem ich Gesundheitsministerin geworden bin, habe ich als erstes Schwerpunktthema 2024/25 die Frauengesundheit in den Mittelpunkt gerückt. Unser Ziel war es, auf gesundheitliche Unterschiede aufmerksam zu machen und zu motivieren, die eigene Gesundheit zu schützen und zu stärken. Dazu gehört, dass wir Möglichkeiten der Prävention, Vorsorge und Früherkennung aufgezeigt und zugleich Verbesserung in der Versorgung angestoßen haben. Die Resonanz war hervorragend. In ganz Bayern haben die Gesundheitsämter, Gesundheitsregionenplus und unsere Partner im Bündnis für Prävention rund 1.400 Veranstaltungen zur Frauengesundheit auf die Beine gestellt. Es waren mehr Aktionen als je zuvor zu einem Schwerpunktthema. Wir haben mit dem Thema einen Nerv getroffen: Frauengesundheit ist wichtig und sie geht alle an.“
Frauengesundheit ist wichtig und sie geht alle an.
Judith Gerlach, Bayerische Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention
Prof. Dr. Barbara Richartz, Leiterin des Kardiologie Zentrums München, thematisierte die Bedeutung der geschlechtsspezifischen Forschung und wie innovative Ansätze gezielt auf Frauen zugeschnittene Lösungen hervorbringen können. Prof. Dr. Barbara Richartz führte aus, dass Frauen noch immer zu selten in Gesundheitsforschung einbezogen werden und auch weniger aktiv an Studien teilnehmen – teils aus Sorge vor Risiken. Dieses Ungleichgewicht, sei es in der Forschung oder in behandelnden Fachkreisen, habe zu eklatanten Auswirkungen geführt: Frauen sterben häufig an Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Herzinfarkten, und dies nicht zuletzt deshalb, weil Symptome bei Frauen oft anders auftreten, später erkannt und weniger zielgerichtet behandelt werden. Die oft verspätete Diagnose führt in vielen Fällen zu gravierenden Konsequenzen für die Gesundheit.
Auch Dr. Julia Riedlinger, Head of Global R & D Core Lab Development von Roche Diagnostics, gab einen eindrucksvollen Einblick in internationale Entwicklungen und wissenschaftliche Perspektiven, die zukünftige Forschungen zur Frauengesundheit prägen könnten. Sie hob die Relevanz von Prävention und Vorsorge hervor und betonte, wie entscheidend auch eine anschließende Betreuung für Therapien ist. Ein Fokus ihrer Präsentation lag auf globalen Herausforderungen im Zugang zu Gesundheitsleistungen, insbesondere in Ländern wie Afrika, wo Frauen noch immer sehr eingeschränkten Zugang zu Diagnostik und Behandlungsangeboten haben. Sie zeigte Beispiele innovativer Entwicklungen im Bereich der Frauengesundheit, wie etwa diagnostische Tests zu geschlechtsspezifischen Erkrankungen und der steigenden Aufmerksamkeit für Themen wie Endometriose, eine Krankheit, die lange vernachlässigt wurde. Auch die Rolle von Symptomen und Biomarkern, die bei Frauen und Männern signifikant unterschiedlich ausgeprägt sind, wurde von ihr beleuchtet.
Im Anschluss folgte ein lebendiger und empathischer Austausch, begleitet von Katja Lindo Roever, Geschäftsführerin von La Villa am Starnberger See, der Raum für Reflexion und spannende Diskussionen bot. In der Runde wurden weitere wichtige Themen wie mentale Gesundheit und die zunehmende Rolle von künstlicher Intelligenz in der Medizin diskutiert und es wurde deutlich, wie entscheidend ein Dialog „auf Augenhöhe“ für eine sinnvolle Entwicklung der Frauengesundheit ist.
Das 12. Frauenforum hat nicht nur gezeigt, wie vielfältig die Herausforderungen in diesem Bereich sind, sondern auch, welche großen Chancen sich durch interdisziplinäre Zusammenarbeit, Forschung und ein stärkeres Bewusstsein für Geschlechtergerechtigkeit in der Medizin bieten. Herzlichen Dank an alle, die diesen Abend mit inspirierenden Vorträgen, engagierten Diskussionen und wertvollen Beiträgen bereichert haben. Ihre Expertise und Leidenschaft sind entscheidend für die Weiterentwicklung der Frauengesundheit und die Gesundheitsförderung insgesamt.
Foto Header: v.l.n.r.: Mechthild Heppe, Katja Lindo Roever, Dr. Julia Riedlinger, Prof. Dr. Barbara Richartz, Judith Gerlach; Angelika Kapfer
Bericht und Copyrights Fotos: ADVANT
v.l.n.r.: Mechthild Heppe, Katja Lindo Roever, Dr. Julia Riedlinger, Prof. Dr. Barbara Richartz, Judith Gerlach; Angelika Kapfer
Begrüßung
Dr. Gerlach
Abschied von Fr. Dr. Gerlach
Dr. Richartz
Dr. Riedlinger
Diskussionsrunde Frauenforum 2025
Gruppenbild Frauenforum 2025
Buffet Frauenforum 2025
Frauenforum 2025
Frauenforum 2025
Frauenforum 2025
Frauenforum 2025