Vom Cafehaus zur weltweiten Marke

Wer stellt sich hier vor? 

Peter Botzleiner-Reber, Mitgesellschafter der Reber Holding GmbH & Co. KG.  Ich bin in unserem Familienunternehmen verantwortlich für das internationale Geschäft, sowie für New Channel (online, Industriekunden). Seit 17 Jahren wird unser Unternehmen durch unseren Geschäftsführer, Bernhard Pfaff, erfolgreich geleitet. 

Ich bin verheiratet, habe drei Kinder und wohne mit meiner Familie auf dem Lande, in einem Außenbezirk von Bad Reichenhall. In meiner Freizeit spiele ich am liebsten Jazz-Piano (klassischen Blues und Boogie Woogie), oder ich fahre mit meiner Frau oder mit meiner Tochter in unserem Cabrio in der schönen Gegend herum, interessiere mich für Geschichte und ich liebe guten Rotwein und italienisches Essen.

Was ist die Geschichte hinter Ihrem Unternehmen?

Reber wurde 1865 von meinem Ur-Ur-Großvater, Peter Reber in München gegründet. Als eines der ersten Kaffeehäuser mit angeschlossener Conditorei entwickelte sich das „Reber“ schnell zu einem beliebten Treffpunkt der Münchener „High Society“. Großvater Max zog mit meiner Großmutter Paula und mit meinem Vater Paul 1938 nach Bad Reichenhall, um dort in der königlichen Kurstadt das „Cafe Reber“ zu eröffnen. 

Mein Vater Paul Botzleiner-Reber entwickelte aus diesem ehemaligen Handwerksbetrieb die heute weltweit vertriebene Marke „Reber“, mit ihren typischen rot-goldenen Verpackungen, allen voran mit den „echten Reber Mozartkugeln“. 

Ende der 1990er Jahre gründete Vater Paul die „Rüdesheimer Confiserie“ mit Produktion in Rüdesheim. Dort werden seit 1924 „Asbach Pralinen“ und seit jüngerer Zeit weitere Lizenzmarken wie „Verpoorten Pralinen“, „Schladerer Pralinen“ oder „Mangaroca Badida de Coco Pralinen“ hergestellt. 

Ziel war es jeher, alle Produkte aus dem Hause Reber oder Rüdesheimer mit unseren etwa 300 Mitarbeitern in absoluter Premiumqualität herzustellen. Das bedingt auch die gekonnte Auswahl erlesenster Rohstoffe und die zeitgemäße Weiterentwicklung der über Jahrzehnte aufgebauten Produktionsprozesse. 

Als mittelständisches Unternehmen bedienen wir eine Marktnische innerhalb des etwa 20 Mrd € schweren Süßwarenmarktes. Das Ziel, Liebhaber feinster Schokoladen mit unseren Produkten zu verwöhnen, verfolgen wir kompromisslos. 

So sind wir einer der wenigen industriellen Hersteller, die auf billigere Zutaten wie Palm- oder Cocos-Öl verzichten. Wir produzieren in Bad Reichenhall CO2-neutral. Die dazu benötigte Energie erzeugen wir selbst durch eine auf unseren Fabrikgebäuden installierte PV-Anlage. 

Was sind Ihre Herausforderungen als Unternehmer/in?

Natürlich spüren wir auch den Mangel an Fachkräften. Dazu kommt die geografisch spezielle Lage des Unternehmenssitzes im südöstlichsten Teil der Bundesrepublik. Der angespannte Wohnungsmarkt in unserer Urlaubsregion drückt umso mehr auf die höher gewordenen Lebenserhaltungskosten und erschwert es neuen Mitarbeiter, sich in unserer Gegend niederzulassen. 

Wir bieten ein flach organisiertes und solides Unternehmen, in welchem von unseren Mitarbeitern Eigeninitiative, Kreativität und Fleiß erwartet werden. Wir vertreten täglich unsere Werte wie Qualität, Ehrlichkeit, Verantwortung und Respekt gegenüber Mitarbeiter und Kunden.

Die aktuelle Konsumlage stellt uns national, wie international vor neue Herausforderungen. Mehr denn je führen Verunsicherung, Ängste und persönliche Belastungen von Verbrauchern zu mehr Konsumrückhaltung, bzw. Änderung des Konsumverhaltens. Man spart eher bei Gütern des täglichen Bedarfes, um das Ersparte für Urlaub oder Freizeitaktivitäten auszugeben. Mehr Freizeit, und eine bessere „Work Life Balance“ ändern das langfristige Ziel- und Wertesystem junger Menschen. Arbeit wird zunehmend als nötige Geldquelle und weniger als sinnerfüllte Lebensaufgabe gesehen. Die klassische Lehre als Ausbildungsform genießt nicht mehr den nötigen gesellschaftlichen Stellenwert von einst. Politik und Gesellschaft sind gefordert, die Lehre für junge Menschen wieder als sinnvollen und erfolgsversprechenden Berufsweg schmackhaft zu machen.   

War die EU aus einer koordinierenden und stabilisierenden Institution in einer globalisierenden Wirtschaft geboren, wird diese heute mehr als Regel- und Bürokratiemonster für Unternehmen und Bürger, sowie als „Abschiebebahnhof“ gescheiteter Politiker empfunden und erlebt. Der Mittelstand beschäftigt sich über das Maß mit der Einhaltung immer neuer und fragwürdiger Gesetze und Verordnungen. Damit verbundener Kontroll- und Berichtsaufwand für den Mittelstand leistet mehr Beitrag zur Inflationsdynamik und hindert Unternehmen schnell, kostenschonend und effizient auf wirtschaftliche Realitäten zu reagieren. Wir benötigen in Deutschland wieder mehr Freude am Unternehmertum und dafür sinnvolle rechtliche und steuerliche Rahmenbedingungen.   

Warum ist es Ihnen wichtig den Mittelstand im BVMW zu unterstützen?

Als oft zitiertes „Rückgrat“ der deutschen Wirtschaft muss der Mittelstand seine Interessen gegenüber staatlichen und nichtstaatlichen Institutionen einheitlich und durchsetzungsstark durch den BVMW vertreten lassen können. Wir zählen auf die für den Verband tätigen Menschen, die mit ihren Netzwerken und mit ihrem Engagement unsere Forderungen an den richtigen Stellen rechtzeitig energisch platzieren und durchsetzen. 

Was bieten Sie KMU/Mittelstand und was unterscheidet Sie von anderen?

Reber bietet in erster Linie ein typisches, bayerisches Familienunternehmen mit einer großen Tradition, das für  eine Marke höchster und kompromissloser Qualität steht. Wir beweisen, dass ein mittelständisches Unternehmen über 160 Jahre in einem heiß umkämpften Wettbewerbsumfeld erfolgreich bestehen kann- durch Kontinuitiät, Qualität, Mut, Fleiß und durch Menschen, die hinter einer Marke und hinter der dafür geschaffenen Organisation stehen. Mitglieder des Verbandes erhalten von uns auf Anfrage frisch Produkte für Mitarbeiter- und Kundengeschenke direkt zugesandt.