Caroline Bott

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Berlin, 16.07.2025 Lesezeit: 3 Minuten

AI Act:

Diese sechs Schritte sind jetzt entscheidend

Autorin: Caroline Bott - wibocon GmbH

Der AI Act der EU wird die Spielregeln für Künstliche Intelligenz grundlegend verändern – auch für mittelständische Unternehmen. Darin stecken sowohl Chancen als auch Herausforderungen. Erfahren Sie, welche Maßnahmen jetzt wichtig sind und wie Ihr Unternehmen von der Regulierung profitieren kann.

Die Europäische Union hat mit dem AI Act die weltweit erste umfassende Regulierung für Künstliche Intelligenz (KI) geschaffen. Für mittelständische Unternehmen bedeutet das neue Pflichten, aber auch klare Leitlinien für den sicheren Einsatz von KI. Unternehmen, die frühzeitig handeln, können Risiken minimieren, rechtliche Sicherheit erzielen und KI verantwortungsvoll in ihre Prozesse integrieren. Doch wer ist betroffen, welche Anforderungen gibt es, und wie gelingt eine effiziente Umsetzung?

Welche Unternehmen betrifft der AI Act?

Grundsätzlich gilt der AI Act für alle Unternehmen, die KI in der EU entwickeln, vertreiben oder nutzen – unabhängig von ihrer Größe oder ihrem Sitz. Mittelständische Unternehmen müssen daher prüfen, ob sie direkt oder indirekt betroffen sind. Besonders relevant ist die Regulierung für Branchen, in denen KI geschäftskritische Entscheidungen beeinflusst, wie zum Beispiel: 

  • Personalmanagement (automatisierte Bewerberauswahl, Mitarbeiterbewertung)
  • Finanzdienstleistungen (Kreditvergabe, Bonitätsprüfung)
  • Gesundheitswesen und kritische Infrastrukturen
  • Justiz- und Sicherheitsanwendungen 

Auch Unternehmen, die KI-Dienste von Drittanbietern nutzen, sind in der Pflicht: Sie müssen sicherstellen, dass diese Anbieter die gesetzlichen Vorgaben einhalten. 

Welche Anforderungen stellt der AI Act?

Der AI Act teilt KI-Anwendungen in vier Risikokategorien ein: 

  • Minimales Risiko: Unkritische Systeme wie Spam-Filter oder ein fache Chatbots sind nicht reguliert.
  • Begrenztes Risiko: KI-gestützte Empfehlungssysteme oder generative KI müssen als solche erkennbar sein.
  • Hohes Risiko: KI in sicherheitskritischen Bereichen unterliegt strengen Vorgaben, darunter Risikobewertungen, Dokumentationspflichten und Transparenzanforderungen.
  • Verbotene KI: Systeme, die etwa das Verhalten von Menschen manipulieren oder eine umfassende biometrische Überwachung in Echtzeit ermöglichen, sind untersagt

Gut zu wissen!

  • Der AI Act betrifft alle Unternehmen, die KI in der EU entwickeln, vertreiben oder nutzen – auch Mittelständler müssen prüfen, ob sie betroffen sind.
  • KI-Systeme werden in vier Risikokategorien eingeteilt, mit unterschiedlich strengen Anforderungen von Transparenzpflichten bis hin zu vollständigen Verboten.
  • Mittelständische Unternehmen sollten früh zeitig handeln, indem sie ihre KI-Anwendungen überprüfen, Compliance-Strukturen etablieren und Mitarbeiterschulungen durchführen.

Sechs zentrale Schritte für den Mittelstand

Um den AI Act effizient umzusetzen, sollten Unternehmen systematisch vorgehen:

Jetzt handeln, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben 

Der AI Act bringt neue regulatorische Anforderungen, aber auch die Chance, KI sicher und transparent in Geschäftsprozesse zu integrieren. Wer frühzeitig Compliance-Strukturen etabliert, reduziert nicht nur rechtliche Risiken, sondern schafft Vertrauen bei Kunden und Geschäftspartnern. 

Für mittelständische Unternehmen gilt: Jetzt die Weichen stellen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben und die Potenziale von KI verantwortungsvoll zu nutzen.

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