Roundtable-Gespräch Mittelstands Allianz Parlamentarischer Staatssekretär Sören Bartol

Der Mittelstand. BVMW

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Recht
Berlin, 28.10.2025

Mittelstand als Schlüssel zur Bauwende

Gespräch mit Staatssekretär Bartol in der BVMW-Zentrale

Autorin: Zahra Kalaf

Am 28. Oktober 2025 fand in der Bundeszentrale des BVMW ein Roundtable-Gespräch der MittelstandsAllianz mit dem Parlamentarischen Staatssekretär Sören Bartol aus dem Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen statt. Gemeinsam mit Vertretern des Eigenheimerverbands Deutschland und dem Industrieverband Feuerverzinken e.V. wurde über u.a. die Bedeutung des sogenannten Bau-Turbos für mittelständische Unternehmen gesprochen.

Im Mittelpunkt des Austauschs standen Fragen, wie Genehmigungsverfahren im Wohnungs- und Gebäudebau beschleunigt und gleichzeitig faire Rahmenbedingungen für kleine und mittlere Betriebe geschaffen werden können. Der Bau-Turbo ist Teil der großen Baugesetzbuchnovelle, mit der die Bundesregierung Planungs- und Genehmigungsprozesse vereinfachen und so die Bautätigkeit wieder ankurbeln will.

Sören Bartol machte deutlich, dass die Beschleunigung von Verfahren und der Abbau von Hürden entscheidende Faktoren sind, um die Bauziele der Bundesregierung zu erreichen. Gleichzeitig betonte er die Rolle des Mittelstands als Rückgrat der deutschen Bauwirtschaft und als Partner, ohne den die Umsetzung nicht gelingen könne.

Der Eigenheimerverband begrüßte, dass im aktuellen Koalitionsvertrag festgehalten ist, dass alle Wohnformen, ob Miete oder Eigentum, in der Stadt oder auf dem Land, gleichwertig sind. Besonders die Förderung von selbstgenutztem Wohneigentum sei ein wichtiger Beitrag zur Entlastung des Mietwohnungsmarkts. Die Vertreter des Verbands verwiesen zudem auf die, europaweit, vergleichsweise niedrige Eigentumsquote in Deutschland und die positiven gesellschaftlichen Effekte von Wohneigentum.

Auch das Thema Infrastruktur spielte eine wichtige Rolle. Aus den Reihen der Mitgliedsverbände des Industrieverband Feuerverzinken kam der Wunsch, insbesondere im Bereich Brückenbau und Stahlkonstruktion Verwaltungsprozesse wie das Planfeststellungsverfahren zu digitalisieren und zu beschleunigen. Gerade hier sehen viele mittelständische Unternehmen großes Potenzial, wenn Verfahren effizienter gestaltet und Investitionen schneller umgesetzt werden können.

Bartol betonte, dass die Bundesregierung mit dem Bau-Turbo, dem Gebäude-Typ-E-Programm und dem Deutschlandfonds Wohnungsbau ein starkes Maßnahmenpaket auf den Weg gebracht habe. Der soziale Wohnungsbau befinde sich auf Rekordniveau, gleichzeitig sollen neue Förderprogramme private Bauvorhaben und den Mittelstand gezielt unterstützen.

In der Diskussion wurden zentrale Herausforderungen wie steigende Baukosten und komplexe Normungsanforderungen angesprochen. Ein gemeinsames Fazit des Gesprächs war, dass der Mittelstand frühzeitig in die Umsetzung der Baupolitik eingebunden werden muss, um seine Innovationskraft und Praxiserfahrung einbringen zu können. Der Austausch zeigte, dass eine starke Bauwirtschaft und ein starker Mittelstand entscheidend für eine erfolgreiche und nachhaltige Bau- und Wohnwende sind.

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