Das BVMW-Netzwerk für weibliches Unternehmertum
Katja Rißland
Die Bereichsleiterin der DAK-Gesundheit im Interview für die Initiative „Starke Frauen – Starker Mittelstand“.
Wie sind Sie dazu gekommen, Führungskraft zu werden?
Schon früh in meiner Karriere war mir klar, dass ich nicht nur fachlich etwas bewegen, sondern auch Menschen führen und weiterentwickeln möchte. Dabei ein gutes und gesundes Arbeitsumfeld zu schaffen, war für mich stets Ansporn und Motivation zugleich.
Ich bringe eine hohe Kommunikationsfähigkeit, Empathie und Entscheidungsfreude mit – Eigenschaften, die mir in meiner Führungsrolle bis heute stets hilfreich und wertvoll sind.
Wenn Sie in der Zeit zurückgehen könnten, würden Sie denselben Weg nochmal gehen? Oder würden Sie etwas anders machen.
Die Frage kann ich uneingeschränkt mit einem klaren „Ja“ beantworten. Ich würde diesen Weg auf jeden Fall genauso wieder gehen. An der Stelle fällt mir das Zitat ein: „Wer führen will, muss Menschen mögen!“ Und genau diese tägliche Arbeit mit Menschen hat mir immer viel Spaß gemacht und mich persönlich enorm bereichert.
Welche Entscheidung würden Sie für sich als Wegweisendste bezeichnen oder auch die, aus der Sie am meisten gelernt haben?
Das lässt sich gar nicht so einfach beantworten, denn es gab mehr als eine wegweisende Entscheidung. Eine davon war aber, dass ich mich schon in relativ jungen Jahren für die Führungsrolle entschieden und es mir zugetraut habe, diese Rolle gut mit der Familie vereinbaren zu können.
Was war die größte Herausforderung, die Ihnen begegnet ist?
Die größte Herausforderung, aber auch die spannendste Aufgabe, ist für mich, Change-Prozesse zu managen und zu organisieren. Hier jeweils die unternehmerischen Interessen und Anforderungen umzusetzen und dabei die Menschen mit auf die Reise zu nehmen, ist für mich immer wieder herausfordernd und spannend zugleich.
In diesen Situationen zeigt sich immer wieder, wie wichtig Empathie, Geduld und klare Kommunikation in der Führung sind – und dass nachhaltige Veränderungen immer nur MIT den Menschen umzusetzen sind.
Womit beschäftigen Sie sich derzeit besonders intensiv?
Zum einen stehen klassische Führungsthemen sowie ein hervorragender Service für unsere Versicherten im Fokus. Darüber hinaus arbeiten wir aktiv an der Förderung agiler Arbeitsweisen, um flexibler und schneller auf Veränderungen reagieren zu können. Dabei sind die Nutzung moderner Kollaborationstools, hybride oder remote Arbeitsmodelle sowie flache Hierarchien und die Förderung von eigenverantwortlichem Handeln existenziell.
Wodurch erfahren Sie besondere Wertschätzung für Ihre Arbeit?
Ich fühle mich besonders wertgeschätzt, wenn mir Verantwortung übertragen und Vertrauen geschenkt wird. So kann ich meine Kompetenzen stetig weiter ausbauen und dabei eigenverantwortlich und zielorientiert agieren.
Welche Botschaft möchten Sie frisch gebackenen Unternehmerinnen oder Gründerinnen/Führungskräften mitgeben?
Ich möchte alle ermutigen, die Kommunikation in den Mittelpunkt ihres Handelns zu stellen – Klarheit, Offenheit und regelmäßiger Austausch schaffen nicht nur Transparenz und Vertrauen, sondern mindern auch Konflikte und Missverständnisse.
Mit welchen wesentlichen Maßnahmen fördern Sie in Ihrem Unternehmen gezielt Female Empowerment und geben Ihren Mitarbeiterinnen Rückenwind?
Für mich gehören flexible Arbeitszeiten und die Möglichkeit zum Homeoffice zu den wichtigsten Maßnahmen, um Frauen, insbesondere bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, zu unterstützen. Zusätzlich fördere ich den Aufbau von Frauennetzwerken, denn diese sind wichtig für den gegenseitigen Austausch, von dem ich selbst immer wieder profitiere.
Von der Politik erwarte ich hinsichtlich einer stärkeren Unterstützung von Unternehmerinnen und der Entwicklung von Frauen in Unternehmen im Allgemeinen ...
Ich erwarte von der Politik, dass sie klare gesetzliche Rahmenbedingungen schafft, die Frauen den Zugang zu Führungspositionen erleichtern – etwa durch verbindliche Quoten und transparente Beförderungsprozesse.
Wie unterscheidet sich Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) in kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) von der Implementierung in großen Unternehmen?
Das BGM in KMU ist oft informeller, pragmatischer und persönlicher, während es in großen Unternehmen professioneller, standardisierter und ressourcenintensiver umgesetzt wird. Gerade KMU profitieren von einem niederschwelligen, individuell zugeschnittenen Ansatz – und benötigen oft Unterstützung bei Planung, Finanzierung und Evaluation. Genau dafür sind wir als DAK-Gesundheit der richtige Ansprechpartner.
Warum sind Investitionen in ein Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) gerade für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) so wichtig? Welche Vorteile lassen sich dadurch erzielen?
Gerade klein- und mittelständische Unternehmen profitieren überproportional von einem funktionierenden BGM: Es schützt ihre wichtigste Ressource – die Mitarbeitenden –, stärkt die Wettbewerbsfähigkeit, reduziert Kosten und fördert eine nachhaltige Unternehmenskultur. Daraus resultiert ein strategischer Vorteil für kleine Betriebe.
Wie kann die DAK-Gesundheit Unternehmerinnen und Unternehmer dabei unterstützen, das Thema Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) im eigenen Betrieb umzusetzen?
Die DAK-Gesundheit ist ein starker Partner für Unternehmen, die Betriebliches Gesundheitsmanagement umsetzen wollen – besonders für kleine und mittelständische Unternehmen. Wir unterstützen beratend, praktisch, digital und finanziell. So wird das betriebliche Gesundheitsmanagement niedrigschwellig, wirksam und nachhaltig möglich.
Der BVMW führt bereits seit einigen Jahren jährlich eine Gesundheitswoche in Zusammenarbeit mit der DAK-Gesundheit durch. Welche Highlights und Schwerpunkte erwarten die Teilnehmenden in diesem Jahr?
Die Schwerpunkte sind dieses Jahr Ernährung, Führung und Entspannung. Zum Thema Ernährung bieten wir die Vorträge „Ernährung in den Wechseljahren“ und „Brainfood für die Pause“ an. Für Führungskräfte bieten wir die Podcast-Reihe „Führung“ an. Darüber hinaus können zum Thema Entspannung die Vorträge „Gesunder Schlaf“ und „Gelassenheit“ besucht werden. Außerdem bieten wir als Live-Aktionstools einen Cardio-Check an. Die Beschäftigten bekommen auf Wunsch eine Analyse ihres Blutdrucks, Blutzuckers und des Cholesterins. Mit den Blazebod kann die Reaktions- und Koordinationsfähigkeit getestet werden. Besonders beliebt ist unser Haut-Screening. Dabei werden die Teilnehmenden auf Hautkrebs und seine Vorstufen sowie Bakterien-, Pilz und Viruserkrankungen untersucht. Gleichzeitig bekommen Sie auch noch Infos im Hinblick auf Eigendiagnose und Sonnenschutz.
Katja Rißland
DAK-Gesundheit
https://www.dak.de