NEWS.aktuell 07.2025 vom 29.07.25

Leitartikel

Wir sind als BVMW-Team Bautzen permanent unterwegs die wirtschaftliche Lage und die Stimmung der Mittelständler zu ergründen, um Schlüsse zu ziehen für die Ausrichtung unserer Aktivitäten und die Vermittlung der Situation in der Region an Unternehmen, aber auch an die Politik.

Wir bekommen auch ständig diesbezüglich Fragen gestellt, die wir gern beantworten, damit jedes einzelne Unternehmen seine Schlussfolgerungen ziehen kann – und ich denke wir haben einen guten branchenübergreifenden Blick. Um als Region zukunftsfähig zu bleiben, muss in Mittelstandsregionen eine vielfältige Transformation gelingen, wir sehen 2 Herausforderungen:

1. Die regionale Wertschöpfung erhöhen!
2. Die Stimmung muss besser als die Lage sein!

Von der Politik und den staatlichen Verwaltungen erwarten wir, dass sie ihre Hausaufgaben machen; dabei die Entbürokratisierung als eine Schlüsselfrage verstehen und alle staatlichen Invest-Programme Unternehmen anreizen selbst zu investieren, dann wird auch die Stimmung besser. Kontraproduktiv sind Querschüsse aus dem Hause der Arbeitsministerin Bas (Tariftreue / Arbeitszeiterfassung), die Arbeitskosten sind schon jetzt ein Problem.

Für mich erschreckend ist, wie wenig Politik und Verwaltungen von Wertschöpfungsprozessen verstehen. Deshalb haben wir uns nicht nur aufgemacht das in Gesprächen zu thematisieren, sondern auch herauszufinden, was wir als Unternehmen dafür tun können. Gerade führen wir intensive Interviews mit den von uns sogenannten „Hidden Pearls“. Das sind für uns jene Mittelständler, die die Wertschöpfung auch in Zukunft von außen in die Region holen. Von denen hängt entscheidend ab, ob wir unseren Wohlstand sichern und mit qualitativ besserer Leistung ausbauen können. Deren Leistungskraft wird auch die besten Leute anziehen, die dann aber bei den anderen fehlen werden.

Schon heute sagen mir einige, sie hätten mit dem Thema kein Problem. Die Verfügbarkeit von Fachkräften wird noch mehr zur Achillesferse – die werden nämlich immer knapper, egal wer da was behauptet. Wenn durch diesen Druck nur leistungsfähige, innovative Unternehmen übrigbleiben, haben wir – etwas einseitig zugespitzt – eine prosperierende Mittelstandsregion.

Die Interviews zeigen, wo die Herausforderungen liegen: Mehr Vernetzung untereinander und mit wissen-schaftlichen Einrichtungen, intensivieren des  branchenübergreifenden Erfahrungsaustauschs, Nachfolgen durch Zusammenschlüsse finden, klare Erwartungen an die Politik formulieren. Wenn wir dann noch über die Identität mit der Region Stolz zum Ausdruck bringen, sind die Miesepeter in der Minderheit.n.

Wilfried Rosenberg