So wird Talententwicklung zur Führungsaufgabe
Wie Sie Schüler von sich als Arbeitgeber überzeugen
Viele Unternehmen, die Nachwuchs suchen – ob Azubis, duale Studenten oder Praktikanten – tun sich schwer damit, junge Menschen zu erreichen und an sich als Arbeitgeber zu binden. Wir stammen selbst aus der Generation Z und sind für unsere App StickTo wöchentlich an Schulen unterwegs, um die Berufsorientierung zu verbessern. Hier geben wir unsere Top-Learnings weiter. Unser Ziel ist es, erste Denkanstöße zu geben.
Claudia Höhne
Die Schülerinnen und Schüler verbringen einen Großteil ihrer Freizeit digital. Ob im Chat mit Freunden, auf Plattformen wie Instagram und TikTok oder mit Videospielen. Daher sind Jugendliche primär digital zu erreichen. Das ist nichts Neues mehr und wir kennen es noch aus unserer Schulzeit. Für die zukünftigen Arbeitgeber ist das aber eine riesige Chance, ihre Zielgruppe direkt im persönlichen Kontext zu erreichen.
Dafür stehen verschiedene Wege zur Verfügung. Grundsätzlich ist eine Präsenz auf TikTok und Instagram unersetzlich. Da aber zunehmend viele Unternehmen Content produzieren, besteht die Gefahr, dass der eigene Auftritt in der Masse untergeht. Daher ist es wichtig, generationsgerechten, authentischen, aber auch unterhaltsamen Content zu produzieren. Das ist leichter gesagt als getan, dafür ist das Potenzial riesig. Im Zweifel kann hier professionelle Unterstützung helfen. Das muss nicht gleich die teuerste Agentur sein, meist sind Jugendliche selbst am effektivsten, z.B. als Praktikanten oder Mini-Jobber.
Zudem ist es wichtig diese Plattformen nicht als klassische Werbeplattformen zu sehen. Die Jugendlichen kommen dorthin, um sich unterhalten zu lassen und ihre Freizeit zu verbringen. Dazu muss der Inhalt auch passen.
Abseits von TikTok und Instagram gibt es auch andere digitale Wege, die bestritten werden können. So gibt es beispielsweise gezielte Berufsorientierungsangebote, wie auch unsere App StickTo. Diese bieten den Vorteil, dass der Jugendliche genau weiß, in welchem Umfeld er sich befindet und was das Ziel ist. Ein sehr oft unterschätzter Faktor ist auch die eigene Website.
Die eigene Website ist für viele Jugendliche das Tor zur Bewerbung beim Unternehmen, soweit keine Stellenmarkt- oder Sofortbewerbungstools genutzt werden. Gerade hier lassen viele Unternehmen aber leider enormes Potenzial liegen. Eine gute Darstellung der Benefits, der Unternehmensvision und bestenfalls eine visuelle Darstellung der Unternehmenskultur sind längst kein Standard, sollten es aber sein. Wenn die Website z.B. mit dem Handy nicht gut anzusehen ist, wird man die Zielgruppe kaum erreichen.
Dabei muss unbedingt Wert auf den Bewerbungsprozess gelegt werden. Wir wissen von den Jugendlichen, dass sie ihre Bewerbung mehrfach überdenken, wenn sie ein HTML-Feld aus den 90ern mit unzähligen Checkboxen, Uploads und Textfeldern ausfüllen müssen. Die Jugendlichen hier zu verlieren ist schade. Dabei ist eine passable Website heute – im Zeitalter von Coding-KIs – kein Hexenwerk mehr und kann im Grunde von jedem erstellt werden, der einen Computer bedienen kann.
Zudem muss man immer im Hinterkopf behalten, welche Services die Jugendlichen primär nutzen. Wir selbst geben unsere Unterstützung über eine App weiter. Warum tun wir das? Weil die Jugendlichen oftmals keinen Computer oder Laptop in ihrer Freizeit nutzen. Wenn überhaupt, ist noch das iPad Begleiter in der Schule. Ansonsten läuft alles über das Handy. Ein Lebenslauf als PDF? Eine Vorlage mit Word bearbeiten? Das geht oftmals nicht. Man sollte sich daher fragen: Was brauche ich von dem Jugendlichen wirklich und was ist nicht mehr zeitgemäß? Es ist auch in Ordnung, hier von den Anforderungen an erfahrenere Bewerber abzuweichen. Die Zielgruppe ist einfach eine andere.
Was macht man aber, wenn man Bewerbungen erhalten hat?
Sollte man sich gegen einen Bewerber entscheiden – egal, ob es um Praktikum, duales Studium, Ausbildung oder Mini-Job geht – ist es wichtig, trotzdem auf die Bewerbung zu antworten. Die Kommunikation mit dem Bewerber ist das A und O. Wir hören in jeder Klasse zahlreiche Beschwerden, dass auf Bewerbungen keine Antworten folgen. Das demotiviert die Jugendlichen enorm, viel mehr als eine nett formulierte Absage. Vor allem aber spricht sich dies in den Klassen herum. Wir können also – bei allem Verständnis für Kapazitätsprobleme – nur dazu raten, zumindest eine kurze Antwort zu schreiben.
Eine der besten Möglichkeiten, Jugendliche für sich zu gewinnen, sind Schulpraktika. Gerade hier hat man die Möglichkeit, die Praktikanten von sich zu überzeugen. Machen Sie sich gern einen Moment Gedanken, wie sie ein ansprechendes Schülerpraktikum gestalten könnten: Wie kann ich die Jugendlichen einbeziehen? Welche Aufgaben kann ich einem Praktikanten geben, die ihm bei der Orientierung helfen? Wie kann ich den Jugendlichen das Gefühl geben, sie zu respektieren? Dabei geht es nicht darum, ein Programm von morgens bis abends durchzuplanen. Ein Praktikant begleitet den Tag und übernimmt dabei Aufgaben, die ihm gewachsen sind.
Wenn ein Praktikum überzeugt, wissen die Schülerinnen und Schüler oft, dass sie hier ihre Ausbildung oder ein duales Studium machen wollen. Solche Erfolgsgeschichten hören wir oft in den Schulen und auch hier gilt wieder: Es spricht sich rum!
Hat man einmal einen Kontakt zu Jugendlichen aufgebaut, sei es über Internet oder sogar ein Praktikum, ist es sehr wertvoll, den Kontakt zu halten. Das muss nicht mit viel Aufwand verbunden sein. Einige Unternehmen setzen z.B. Talentpools ein, um ihre Interessierten regelmäßig über Neuigkeiten im Unternehmen zu informieren. Unsere App StickTo bietet ähnliche Möglichkeiten, im Gedächtnis der Schülerinnen und Schüler präsent zu bleiben. Auch hier kann ein Auftritt auf Social Media wieder wertvoll sein, um die Jugendlichen in ihrer Erfahrungswelt fortlaufend zu erreichen.
Wir hoffen, unsere Eindrücke aus den Schulklassen haben bei Ihnen bereits zu einigen Gedanken und Ideen geführt. Gern stehen wir auch zu einem weiteren Austausch bereit und erzählen Ihnen auch persönlich von unseren Erfahrungen oder hören uns Ihre Ideen an – melden Sie sich dafür einfach bei uns!
Philipp & Julian - Founder StickTo