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Berlin, 15.12.2023 Lesezeit: 5 Minuten

Wirksame Strategie gegen den Fachkräftemangel

Expertenteam Personalpartnerschaft informiert

Autor: Jürgen Grenz, CEO der index Gruppe

Personalvermittler setzen verstärkt auf Active Placement


Die Wirtschaft braucht Personalvermittler! Ohne ihre Unterstützung könnten viele Unternehmen offene Stellen gar nicht mehr besetzen.

Ein guter Grund, die Trends, Chancen und Herausforderungen in der Personalvermittlungsbranche unter die Lupe zu nehmen – aus Sicht der Kandidaten, Personalvermittler und HR-Verantwortlichen in Unternehmen. Genau das hat meine Personalmarktforschung index Research im Rahmen einer Online-Umfrage zum vierten Mal für den Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister (BAP e. V.) gemacht. Der Fokus der diesjährigen Studie liegt auf Active Placement. In diesem Beitrag stelle ich Ihnen die spannendsten Ergebnisse zu dieser zukunftsträchtigen Recruiting-Maßnahme vor.

Unabhängig von der konkreten Recruiting-Maßnahme genießen Personalvermittler einen sehr guten Ruf. Über 62 Prozent der befragten Unternehmen und mehr als 85 Prozent der Kandidaten haben in den vergangenen Monaten positive Erfahrungen mit Personalvermittlungen gemacht. Die Expertise der externen Recruiting-Profis wird wertgeschätzt, jedoch sind auch die Spezialisten vom immer schwieriger werdenden Kandidatenmarkt betroffen.

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Stellensuchende sitzen heute in Recruiting-Prozessen oft am längeren Hebel. Vielerorts müssen sich Unternehmen schon bei Fachkräften bewerben – und nicht mehr umgekehrt. Diese Entwicklung bekommen auch Personalvermittlungen immer deutlicher zu spüren, wie die im Vergleich zum Vorjahr gesunkene Zufriedenheit der Unternehmen zeigt. Ungeachtet ihres Know-hows im Recruiting können Personalvermittler nicht alle Aufträge besetzen, der Arbeitsmarkt ist schlicht leergefegt.

Wie gehen Personalvermittler mit dem schwieriger werdenden Kandidatenmarkt um?
Die Reaktionen auf die veränderte Marktsituation sind sehr unterschiedlich. Fast 57 Prozent der befragten Personalvermittler nehmen auch schwer zu besetzende Aufträge an. Nahezu 43 Prozent verlangen dafür einen höheren Preis und lediglich rund 14 Prozent lehnen diese Mandate in der Regel ab. Etwas mehr als 74 Prozent versuchen in Absprache mit den (Kunden-)Unternehmen das Stellenprofil zu überarbeiten, um mehr Kandidaten für die Position zu finden.

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Active Placement ist das neue Geschäftsmodell von Personalvermittlern

Viele Personalvermittlungen drehen ihr Geschäftsmodell daher von rechts auf links. Das Gebot der Stunde lautet bei ihnen Active Placement. Experten sprechen auch vom Profilvertrieb. Bei dieser Strategie bauen Personalvermittler einen Pool mit qualifizierten Kandidaten auf und platzieren die Profile dann proaktiv bei personalsuchenden Firmen. Eingehende Aufträge nehmen sie nur an, wenn diese mit einer hohen Wahrscheinlichkeit auch besetzbar sind. Das Ergebnis: mehr Placements und zufriedenere Kunden.

Bereits 81 Prozent der befragten Personalvermittler versuchen, passende Kandidaten bei ihren bestehenden Kunden zu platzieren. 70 Prozent stellen auch Unternehmen, mit denen sie noch nicht zusammengearbeitet haben, Profile vor. In Zukunft steht diese Strategie bei Personalvermittlern weit oben auf der Agenda. Fast 52 Prozent wollen Active Placement in den kommenden Jahren verstärkt einsetzen.

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Unternehmen befürworten grundsätzlich Active Placement

Auch die (Kunden-)Unternehmen, besser gesagt die HR-Verantwortlichen in Unternehmen, schätzen das proaktive Vorgehen der Personalvermittler. Dabei stehen Befragte ohne Erfahrung mit Active Placement dieser Recruiting-Strategie noch positiver gegenüber.

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Dennoch ist auch beim Active Placement der Prozess bis zur erfolgreichen Besetzung mit Hindernissen verbunden. Die Vorstellungen von Unternehmen und Kandidaten gehen oftmals auseinander. Die vorgeschlagenen Bewerber müssen aber auch nicht immer zwingend alle Voraussetzungen einer Stelle erfüllen. Viele Skills können sie sich im Arbeitsalltag oder durch eine (Online-)Schulung aneignen.

Kandidaten stehen dem Active Placement positiv gegenüber

Eine besonders gute Nachricht: Die begehrten Fach- und Führungskräfte freuen sich über proaktive Jobangebote von Personalvermittlungsfirmen. Über 58 der befragten Kandidaten gab sogar an, ihren letzten Job nur dank eines Personalvermittlers bekommen zu haben. Und es kommt noch besser: Mehr als 67 Prozent finden, dass ihnen Personalvermittlungen öfters Stellenangebote vorschlagen sollten.

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Fazit zum Active Placement von Personalvermittlern

Active Placement birgt enormes Potenzial für alle Player im Recruiting – für wechselwillige Kandidaten, Personalvermittlungen und personalsuchende Unternehmen. Vor allem die Offenheit aufseiten der Fach- und Führungskräfte ist ein starkes Signal in zwei Richtungen: Personalvermittler sind mit Active Placement auf dem richtigen Weg und sollten mit ihrer Kandidatendatenbank aktiv arbeiten. HR-Verantwortliche in Unternehmen können dank Active Placement auch in Zeiten des Fachkräftemangels freie Stellen mit Top-Mitarbeiter:innen besetzen.

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Methodik der Studie

Der Barometer Personalvermittlung 2023 basiert auf einer anonymen Online-Befragung von 1.152 Personalverantwortlichen in Unternehmen, 531 Personalvermittlern und 1.000 Kandidaten im Juli 2023. Die Berliner Personalmarktforschung index Research hat die Befragung durchgeführt und darauf aufbauend die Studie erstellt.

Der Autor Jürgen Grenz:

Jürgen Grenz ist CEO der index Gruppe, die 1994 gegründet wurde und heute rund 190 Mitarbeiter beschäftigt. index berät als Spezialist für Personalmarktforschung, HR-Marketing, Karriereportale und Outplacement Unternehmen, Personaldienstleister, öffentliche Einrichtungen und Verbände zu Personalthemen. Mit index Anzeigendaten ist seine Unternehmensgruppe europäischer Marktführer in der Stellenmarkt-Auswertung. 2023 gründete Jürgen Grenz gemeinsam mit Hartmut Lüerßen und Oliver Saul die index Business Innovation Consulting, die Personaldienstleistern mit Smart Data unterstützt.

Jürgen Grenz - CEO
Juergen Grenz index CEO

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