Einzigartiger Service für Mitarbeiter in Unternehmen
Beley (BVMW)
Lausitz Science Park - muss „Motor“ für Wirtschaft und Wissenschaft werden
Der Strukturwandel in der Lausitz kommt gut voran. Bisher wurden neben dem Bahnwerk in Cottbus (Invest ca. 1,2 Mrd. €) und der Ansiedlung von fünf außeruniversitären Forschungsinstituten, weitere 68 regionale Projekte mit einem Gesamtinvest von 1,5 Mrd. € für die brandenburgische Lausitz freigegeben.
Lausitz Science Park - muss „Motor“ für Wirtschaft und Wissenschaft werden
Der Strukturwandel in der Lausitz kommt gut voran. Bisher wurden neben dem Bahnwerk in Cottbus (Invest ca. 1,2 Mrd. €) und der Ansiedlung von fünf außeruniversitären Forschungsinstituten, weitere 68 regionale Projekte mit einem Gesamtinvest von 1,5 Mrd. € für die brandenburgische Lausitz freigegeben. Die Universitätsmedizin mit ca. 2 Mrd. € ist ein weiteres Großprojekt, dass sich gegenwärtig auf der Zielgeraden befindet. Hier allein werden ca. 3000 direkte und indirekte Arbeitsplätze geschaffen.
Mit dem Lausitz Science Park (LSP) wird „DAS“ bestimmende Megaprojekt gegenwärtig auf den Weg gebracht, welches im Umfeld der BTU Cottbus-Senftenberg, Wissenschaft und Wirtschaft an einem Ort eng miteinander verzahnen soll. In einem ersten Fördermittelbescheid wurden für die Erschließung des LSP 40 Mio. € bereitgestellt. Erklärtes Ziel der Bundesregierung einerseits ist es, über den Weg der Grundlagen- und Anwendungsforschung, zukunftsbezogene Produkte, Verfahren und Technologien zu entwickeln.
Andererseits geht es auch um die wirtschaftliche Verwertung der Entwicklungen, damit in der Lausitz und ganz speziell auch auf dem zukünftigen Gelände des LSP,
Wertschöpfungsketten aufgebaut werden. „Hier ist die regionale Wirtschaft maßgeblich einzubeziehen“, argumentieren die regionalen Vertreter der Wirtschaftsverbände und Kammern BVMW, BWA, HWK, IHK, UVBB und WiL „Der LSP muss sowohl für die Ansiedlung der Wissenschaft als auch für die Ansiedlung von Wirtschaftsunternehmen, die sich im Umfeld der wissenschaftlichen Schwerpunkte des LSP niederlassen möchten, offen sein“, sagt Marion Hirche vom BWA. „Wir sehen ganz klar die wichtige Rolle der BTU und der außeruniversitären Forschungsinstitute als Impulsgeber der Wirtschaftsförderung in der Lausitz“, ergänzt Ralf Henkler vom BVMW.
Allein der Forschungsbetrieb und die daraus gewonnenen Ergebnisse kompensieren jedoch nicht den zu erwartenden Abbruch der Wertschöpfung durch den 2038 endgültigen Wegfall der Braunkohlenstromerzeugung in der Lausitz. Hier muss der Fokus auf den Aufbau von Wertschöpfungsketten in und mit der Lausitz und konkret im LSP gelegt werden. Nur dort, wo unternehmerische Gewinne erwirtschaftet werden können, wird Wachstum generiert, fließen Steuern, entwickeln sich weiche Standortfaktoren, die dann auch wieder das Lebensumfeld und das Image der Region positiv beeinflussen.
Management muss schlank und schlagkräftig sein
Für die Entwicklung und den Betrieb des LSP ist eine „LSP-Betreibergesellschaft“ geplant. „Hier fordern wir eine Struktur mit schnellen und überschaubaren Entscheidungswegen, die in jedem Fall von Entscheidern in der Region getroffen werden. Das ist aus unserer Sicht die wichtigste Voraussetzung für eine zügige Entwicklung des LSP“, argumentiert Reinhard Schulze, UVBB, selbst lange Jahre Unternehmer in Cottbus. In der zu gründenden Gesellschaft darf es keinen Raum für politische „Ränkespiele“ geben. Die Gesellschafteranteile sollten aus Sicht der Verbände so verteilt sein, dass es eindeutige Mehrheiten innerhalb der Gesellschafterstruktur gibt.
Die LSP-Betreibergesellschaft hat den klaren Auftrag, den ehemaligen Flugplatz zu einem attraktiven Wirtschafts- und Wissenschaftspark, inklusive einer zukunftsweisenden Einbindung in das Stadtbild und den öffentlichen Nahverkehr, zu entwickeln. Da die Planungshoheit und alle damit verbundenen Herausforderungen, wie z.B. Liegenschaften, Erschließung, öffentlicher Nahverkehr bis hin zur erfolgreichen Vernetzung der potenziellen Ansiedler, in der Verantwortung der Stadt Cottbus liegen, sollte aus Sicht der Verbände die Stadt Cottbus im Rahmen der Gründung der Betreibergesellschaft auch eine tragende Rolle spielen und eine Schlüsselposition übernehmen. „Sehr gern bieten wir unsere Wirtschaftskompetenz beim Aufbau und dem Betrieb der Betreibergesellschaft in beratender Funktion an. Denkbar wäre hier z.B. ein Beirat aus Vertretern der Wirtschaft und der Wissenschaft“, so der Vorschlag von Tim Berndt, WiL.
In dem Aufbau des LSP als Megaprojekt des Strukturwandels in der Lausitz sehen die Wirtschaftsvertreter eine Riesenchance, Wertschöpfungsketten für die regionale Wirtschaft aufzubauen. Entscheidend ist, dass die Betreibergesellschaft schlank und schlagkräftig wird und das Herz des Projektes in Cottbus schlägt. Hierfür fordern die Wirtschaftsverbände, dass die Gründung der LSP Betreibergesellschaft schnellstmöglich umgesetzt wird, so dass die Planung und Entwicklung des LSP als Wachstumstreiber für die Lausitz Fahrt aufnehmen kann. Die zukünftigen Nutzer, Wissenschaft und Wirtschaft stehen bereits in den Startlöchern.
Der LSP wird mittelfristig nur erfolgreich sein, wenn es gelingt auch attraktiv für nationale und internationale Investoren, Gründer, Arbeitskräfte und Unternehmen zu sein. Um diese intendierte Strahlkraft schnell und mit der nötigen (wirtschafts-)politischen Relevanz zu versehen, empfehlen die Wirtschaftsverbände eine aktive Einbindung von Land und Bund in die Gesellschafterstruktur.
Das Positionspapier wird getragen von:
BVMW | Ralf Henkler - Leiter der Wirtschaftsregion Brandenburg Süd-Ost
BWA | Marion Hirche - Landesgeschäftsführerin
HWK | Knut Deutscher – Hauptgeschäftsführer, Manja Bonin - Geschäftsführerin
IHK | Dr. Wolfgang Krüger - Hauptgeschäftsführer, Susann Budras – Stellvertretende Hauptgeschäftsführerin
UVBB | Roland Peine - Vizepräsident UVBB Südbrandenburg
WiL | Tim Berndt - Geschäftsführer
Anfragen zu diesem Positionspapier können Sie richten an:
Ralf Henkler – Der Mittelstand. BVMW e.V.
Funk: +49 176 83115293
Email: ralf.henkler@bvmw.de