Wie unterstützende Maßnahmen helfen können, die natürliche Phase im Leben positiv zu gestalten und Wohlbefinden sowie Lebensqualität ihrer Mitarbeiterinnen zu fördern.
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Veranstaltungsrückblick mit Einordnung
Die im März und April 2025 organisierten Online-Veranstaltungen zum Thema Wechseljahre haben eindrücklich gezeigt: Diese Lebensphase betrifft nicht nur jede einzelne Frau, sondern ist auch ein gesundheitspolitisch und wirtschaftlich relevantes Thema. Über 9 Millionen Frauen in Deutschland befinden sich aktuell in der Perimenopause oder Menopause – und trotzdem wird dieses Thema im Gesundheitssystem bis heute weitgehend unzureichend berücksichtigt.
Die Wechseljahre betreffen etwa ein Drittel aller Frauen im Erwerbsalter. Laut statistischem Bundesamt leben in Deutschland rund 13 Millionen Frauen zwischen 45 und 60 Jahren – über 9 Millionen davon erleben aktuell oder bald die Wechseljahre (#wirsindneunmillionen).
Trotzdem gibt es bislang weder flächendeckende Aufklärung noch eine standardisierte medizinische Versorgung, die speziell auf diese Lebensphase abgestimmt ist. In Hausarztpraxen fehlen oft Zeit, spezifisches Wissen oder gezielte Angebote für hormonelle Diagnostik, präventive Blutanalysen oder psychische Begleitung.
Viele Teilnehmende berichteten von Unsicherheiten bei der Diagnostik und unklaren Informationen durch Ärzt:innen. Die Realität: Hormonanalysen, Vitaminstatus oder Knochendichtemessungen sind selten Kassenleistungen. Daher weichen immer mehr Frauen auf private Anbieter aus – und übernehmen die Verantwortung für ihre Gesundheit selbst.
Hitzewallungen, Schlafstörungen, Erschöpfung oder depressive Verstimmungen: Viele Symptome der Wechseljahre beeinträchtigen die Arbeitsfähigkeit, bleiben aber tabuisiert. Laut Studien denken bis zu 30 % der betroffenen Frauen über eine Arbeitszeitreduktion nach – mit Folgen für Unternehmen, Produktivität und die gesamtwirtschaftliche Leistungsfähigkeit.
Ein modernes betriebliches Gesundheitsmanagement könnte hier ansetzen – durch Sensibilisierung, Gesundheitsangebote und konkrete Unterstützung in dieser Lebensphase.
Die große Nachfrage und das Feedback der Teilnehmenden zeigen: Frauen suchen Orientierung und fundierte Informationen. Es braucht mehr Wissen, bessere Versorgungsangebote und ein offenes gesellschaftliches Gespräch über eine Phase, die mehr als die Hälfte der Bevölkerung betrifft – mit Auswirkungen auf unser aller Zusammenleben und Wirtschaft.
Im Rahmen der beiden Veranstaltungen am 13. März und 17. April 2025 standen verschiedene Themen im Mittelpunkt, die sowohl körperliche als auch gesellschaftliche Aspekte der Wechseljahre beleuchteten:
• Überblick über Symptome und Veränderungsprozesse in den Wechseljahren
• Unterschiede zwischen schulmedizinischer und ganzheitlicher Perspektive
• Welche Blutwerte können aussagekräftig sein – und welche fehlen im Standard-Blutbild?
• Möglichkeiten der Selbsttests und Labordiagnostik für Zuhause
• Knochengesundheit, Mikronährstoffe und Hormonspiegel
• Erfahrungsaustausch der Teilnehmenden
Im Anschluss an die Diskussion zu medizinischen Versorgungslücken wurde deutlich, wie hilfreich es sein kann, sich selbst einen Überblick zu verschaffen – etwa durch ergänzende Tests oder spezialisierte Angebote. Die nachfolgenden Links wurden während der Veranstaltungen vorgestellt und dienen zur Orientierung. Sie sind rein informativ und beinhalten keine werbliche Empfehlung oder Kooperation mit den jeweiligen Anbietern.
Wir stehen für Rückfragen gerne zur Verfügung.
Janine Eichberg
Beauftragte des Verbands ‒ Berlin Treptow-Köpenick