mann vor rechner im homeoffice

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Gesundheit
01.04.2022

Hybrid arbeiten - aber gesund

Noch nie war so viel Flexibilität gefragt und möglich.

Autor: Thomas Corrinth

Mal muss die vollständige oder teilweise Rückkehr an den Arbeitsplatz organisiert werden, mal der nochmalige Wechsel ins Homeoffice. Wie kann Arbeit unter hybriden Bedingungen gesund gestaltet werden?

Corona-Taskforces müssen sich mit Hygieneplänen auseinandersetzen, Büros werden neu vermessen, Mitarbeitende in Gruppen eingeteilt. Gleichzeitig gilt es, die Arbeitsplatzgestaltung für die Beschäftigten im Homeoffice zu klären. Während viele Unternehmen aktiv werden, hält sich der Gesetzgeber noch bedeckt. „Der Begriff ‚Homeoffice‘ ist seit Beginn der Pandemie in aller Munde, eine gesetzliche Definition oder konkret hierauf bezogene verbindliche gesetzliche Regeln, insbesondere ein gesetzlich verankertes Recht auf Homeoffice, gibt es aber bislang nicht“, sagt Prof. Dr. Volker Nürnberg, Experte für Betriebliches Gesundheitsmanagement.

Gesundheit im Blick behalten

Beim Update der DAK-Sonderanalyse „Digitalisierung und Homeoffice in der Corona-Krise“ im Februar 2021 gaben 63 Prozent der Antwortenden an, in den eigenen vier Wänden produktiver zu sein als im Büro – im April 2020 waren es nur 57 Prozent. Für die repräsentative Studie wurden über 7.000 Beschäftigte befragt. Nach Monaten im Homeoffice war auch die Arbeitszufriedenheit gestiegen. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wurde ebenfalls besser bewertet als im Jahr zuvor. Allerdings zeigt die Neuauflage der Studie auch, dass sich 44 Prozent der Beschäftigten mit Kindern unter 18 Jahren häufig abgelenkt fühlen. Außerdem gehen viele Menschen mit homeoffice-geeigneten Jobs ins Büro, weil sie zu Hause zu wenig Platz haben. Und: Eine große Mehrheit der Beschäftigten gab an, nur einen Laptop von ihrer Firma zu erhalten, nicht aber eine ausreichende ergonomische Ausstattung für daheim.

Gesunde Routinen schaffen

„Bestenfalls werden neue Regeln gemeinsam aufgestellt, also mit Partizipation der Mitarbeitenden“, sagt Katharina Galeazzi, Trainerin und Beraterin bei der Motio Verbundgesellschaft mbH aus Leverkusen. Auch wenn die Versuchung groß ist, Videokonferenz auf Videokonferenz zu planen – nicht jeder Call ist notwendig. Studien zufolge strengen uns Video-Meetings mehr an als Live-Meetings. „Am besten sollten für gesunde Routinen kurze Einheiten genutzt werden, weil diese sich flexibel ins hybride Arbeiten einpassen lassen“, sagt Dr. Stefan Peters, Sportwissenschaftler vom Deutschen Verband für Gesundheitssport und Sporttherapie (DVGS). Um ständiges Sitzen zu reduzieren und zu unterbrechen, rät der Experte, möglichst alle 30 Minuten aufzustehen und eine ein- bis dreiminütige Bewegungspause einzulegen. In der aktuellen Arbeitssituation sieht Dr. Peters einen ‚teachable Moment‘: „Weil viele Beschäftigte ihr Arbeitsleben umgestalten, sind sie auch offener dafür, wie sie Bewegung und Sport integrieren können“, so der Experte.

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