Der Mittelstand fordert Konsequenzen, um die Handlungsunfähigkeit zu beenden.
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Der Mittelstand fordert entscheidende Schritte in der Digitalpolitik
Pressemitteilung Nr. 43/2023
Durch die aktuellen Entwicklungen bei großen KI-Sprachmodellen wie ChatGPT ist Künstliche Intelligenz und die Digitalisierung wieder Gegenstand einer breiten gesellschaftlichen Debatte geworden. Dies muss nach Ansicht des Bundesverbandes Der Mittelstand. BVMW mit einer stärkeren Förderung der digitalen Bildung, der schnelleren Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung und der digitalen Souveränität einhergehen. „Damit die deutsche Wirtschaft und insbesondere der deutsche Mittelstand auch zukünftig wettbewerbsfähig bleibt, brauchen wir einen Boost bei der Digitalisierung und digitalen Transformation in Deutschland. Es fehlen wichtige Fachkräfte in diesem zukunftsträchtigen Wirtschaftsbereich. Darüber hinaus hinkt die Leistungsfähigkeit des Staates und der öffentlichen Verwaltung immer weiter hinterher und die Abhängigkeit von riesigen Tech-Giganten schränkt die Chancen für mittelständische Unternehmen immer weiter ein,“ so Markus Jerger, Vorsitzender Der Mittelstand. BVMW.
Mit der Digitalen Agenda des Mittelstands nimmt der BVMW die Politik, die Gesellschaft und auch die Wirtschaft in die Pflicht, der Digitalisierung größere Aufmerksamkeit beizumessen. Fachexperte und Vorsitzender der Kommission Internet und Digitales des BVMW Nico Lüdemann: „Um die Digitalisierung in Deutschland ist es leider nicht gut bestellt. Damit Unternehmen auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben, müssen der Digitalisierung der Verwaltung, der digitalen Bildung und der digitalen Souveränität größere Bedeutung zukommen. Dabei ist auch eine bessere Koordinierung der mit Digitalisierungsaufgaben betrauten Ministerien untereinander notwendig. Denn Digitalisierung ist eine Querschnittsaufgabe, die alle Bereiche betrifft.“
Erfolge bei der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung sind gleichbedeutend mit der Senkung von Bürokratielasten für Unternehmen. Gerade für mittelständische Unternehmen ohne entsprechende Fachabteilungen besteht hier viel Entlastungspotenzial. Daneben ist die lebenslange digitale Bildung unverzichtbar, damit die deutsche Wirtschaft in Zukunft bei digitalen Technologien nicht weiter abgehängt wird. Denn gerade lebenslanges Lernen und digitale Kompetenzen sind wichtig, um in Zukunft digitale Technologien in allen Branchen nutzen zu können. Als drittes Feld ist die digitale Souveränität Deutschlands und der EU entscheidend, um die digitale Kluft zwischen Europa und dem Rest der Welt, aber auch in der Wirtschaft selbst, zu schließen.
In der letzten Sitzung der Kommission Internet und Digitales am 13.06.2023 wurde über die NIS-2 Richtlinie mit Fachexpertinnen und -experten diskutiert. Cybersicherheit ist für den Verband ein wichtiges Thema. Allerdings mahnen die Experten in der Kommission Internet und Digitales bei der Umsetzung der NIS-2 Richtlinie an, Unternehmen mehr Zeit zu gewähren, um die deutlich gestiegenen Anforderungen an die Informationssicherheit umzusetzen. Der Mangel an Fachkräften sowie die fehlende Klarheit an die Anforderungen für Unternehmen und ihre indirekte Betroffenheit in der Lieferkette führen zur Verunsicherung mittelständischer Unternehmen. Der Kommissionsvorsitzende Nico Lüdemann: „Durch die stark gestiegenen Anforderungen an die Unternehmen ist mehr Zeit für die Umsetzung nötig. Gerade mittelständische Unternehmen, die erstmals dadurch betroffen sind, werden vor eine große Aufgabe gestellt. Auch bei den Anforderungen an die Lieferkette sollten an kleine Unternehmen mitgedacht und die Anforderungen frühzeitig kommuniziert werden. Aus diesem Grund sollte ein ausreichend großer Umsetzungszeitrahmen eingeplant werden.“