Die mittelständische Wirtschaft galt lange Zeit als Nachzügler in
Sachen Digitalisierung. Doch die meisten Unternehmen haben in den
letzten Monaten bei der digitalen Transformation richtig Gas gegeben.
Das zeigt der „Digitalisierungsindex Mittelstand“
der Deutschen Telekom. Viele Betriebe investierten in mobile Endgeräte
und in cloudbasierte Anwendungen für die ortsunabhängige Kollaboration
sowie in Webkonferenz-Lösungen, um ihren Beschäftigten das Arbeiten von
zu Hause zu ermöglichen. Insgesamt können so drei von vier (74 Prozent)
mittelständischen Unternehmen ihren Mitarbeitern heute Homeoffice oder
mobiles Arbeiten bieten.
Die neue Flexibilität
Doch was
hält die Zukunft bereit? „Auch nach der Pandemie wird es noch
Präsenzarbeit geben, aber wann, wo und wie gearbeitet wird, wird
deutlich flexibler gehandhabt werden als vor Corona“, sagt Achim Berg,
Präsident des Digitalverbandes Bitkom. Das hängt sicher auch damit
zusammen, dass zahlreiche Betriebe auf die Homeoffice-Verordnung
reagieren und das Arbeiten von zuhause möglich machen mussten. Wo
vorher keine entsprechenden Strukturen vorhanden waren, haben sich
mittlerweile oft Routinen gebildet, Prozesse eingespielt. Zudem sind
viele Arbeitnehmer nicht überzeugt von der Idee, nach der Krise wieder
jeden Tag ins Büro gehen zu müssen. So ergab eine Bitkom-Umfrage,
dass jeder Fünfte (19 Prozent) deutlich zufriedener im Homeoffice
arbeitet. „Die Corona-Krise hat gezeigt, dass flexibles Arbeiten die
Qualität der Arbeitsergebnisse nicht schmälert – im Gegenteil.
Unabhängig von Zeit und Ort zu arbeiten, kann allen Seiten Vorteile
bringen, aber das setzt einen tiefgreifenden Kulturwandel in der
Arbeitswelt voraus“, betont Berg.
Luft nach oben
Konkret
heißt das: Die veränderte Erwartungshaltung vieler Beschäftigter an
ihren Arbeitsplatz stellt vor allem Geschäftsleitung und Führungskräfte
vor neue Herausforderungen. Kurz: New Work braucht New Leadership – und
zwar dringend. Denn trotz überwiegend guter Arbeitsergebnisse läuft laut
einer Studie der Universität Konstanz
im Homeoffice längst noch nicht alles rund: „Unsere ersten Ergebnisse
deuten darauf hin, dass für das Engagement der Beschäftigten das
Verhalten der Vorgesetzten besonders wichtig ist“, unterstreicht
Studienautorin Sophia Zimmermann. Sie empfiehlt Führungskräften deshalb,
Beschäftigte im Homeoffice nicht nur mit den notwendigen Werkzeugen
auszustatten, sondern individuell auf die Bedürfnisse der einzelnen
Mitarbeiter einzugehen.
5 Tipps: So bringt der Mittelstand Homeoffice-Konzepte auf die Erfolgsspur
Doch
das ist leichter gesagt als getan. Die folgenden Tipps helfen dabei,
das Homeoffice auch in kleinen und mittleren Unternehmen als dauerhaftes
Erfolgsmodell zu verankern.
- Vertrauenskultur aufbauen
Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser. Was im Büro Grundsatz sein
sollte, gilt im Homeoffice erst recht. Statt Mitarbeiter zur Erfassung
der geleisteten Arbeitsstunden zu verdonnern, sollten Führungskräfte die
Zügel ruhig etwas lockerer lassen. Schließlich zählt am Ende des Tages
das Ergebnis. Und darauf hat die Überprüfung der Angestellten durch den
Chef nur einen geringen Einfluss. So ist laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW)
die direkte Kontrolle nur für zwei Prozent der Arbeitnehmer
entscheidend dafür, wie schnell sie arbeiten. Setzt ein Unternehmen auf
mehr Freiheiten, sind zudem rund 60 Prozent der Arbeitnehmer sehr
zufrieden mit ihrem Arbeitsumfeld. - Regeln definieren
Weniger Kontrollen bedeuten nicht, dass es weniger Regeln gibt. Damit
die Zusammenarbeit im Homeoffice funktioniert, braucht es klare
Absprachen. Denn nur, wenn Kernarbeitszeiten und Erreichbarkeiten
definiert, Zuständigkeiten und Abläufe eindeutig festgelegt sind, lassen
sich Missverständnisse vermeiden und Erwartungen abgleichen. Zudem
helfen Kollaborationstools, die Kommunikation transparent und effizient
zu halten. Die richtigen Tools finden KMU etwa mit dem Online-Konfigurator der Telekom. Mithilfe von Statusinformationen zeigen Lösungen wie Microsoft Teams
an, ob Mitarbeiter aktuell erreichbar sind oder nicht, ob sie Zeit für
ein Gespräch haben oder beschäftigt sind. Diese Statusanzeige sollten
Chefs nicht hinterfragen, Stichwort: Vertrauen. Nur weil der
Arbeitsplatz zu Hause ist, heißt das nicht, dass Mitarbeiter
ununterbrochen am Schreibtisch sitzen müssen – schließlich wäre dies im
Büro ebenfalls nicht immer der Fall. - Mitarbeiterbedürfnisse im Blick halten
Aus den Augen, aber nicht aus dem Sinn: Mehr Freiraum bedeutet nicht,
dass Chefs sich aus dem Arbeitsalltag ihrer Mitarbeiter komplett
heraushalten sollten. Gerade im Homeoffice benötigen Mitarbeiter
verlässliche Strukturen und Routinen. Denn während sich im Büro vieles
zwischen Tür und Angel austauschen lässt, ist es im Homeoffice
erforderlich, die Kommunikation aktiv anzustoßen und im Fluss zu halten.
Chefs sollten deshalb regelmäßige Online-Teammeetings oder
Videokonferenzen zur Lagebesprechung einplanen. Und zwar nicht nur, um
herauszufinden, wie einzelne Jobs laufen. Sondern auch, um Ängste und
Sorgen der Mitarbeiter in den Fokus zu rücken und regelmäßiges Feedback
zu geben. Denn das ist für Beschäftigte – egal ob im Homeoffice oder im
Büro – einer der wichtigsten Motivationsfaktoren. - Wir-Gefühl stärken
Das Schwätzchen auf dem Flur, der morgendliche Kaffee in der Teeküche,
das gemeinsame Mittagessen in der Personalkantine – viele Beschäftigte
vermissen im Homeoffice ihre Kollegen. Umso wichtiger ist es, dass
Führungskräfte den Teamgeist trotz der Distanz aktiv beschwören. Zum
Beispiel mithilfe von morgendlichen Besprechungen bei einem Heißgetränk
vor der Webcam. Dabei können sich Mitarbeiter über aktuelle Projekte
ebenso wie das eigene Befinden austauschen. Der Zusammenhalt lässt sich
zudem über virtuelle Wettbewerbe stärken – beispielsweise, indem die
Angestellten die Daten ihrer Fitnesstracker miteinander vergleichen.
Schöner Nebeneffekt: Die Mitarbeiter sind motiviert, sich fit zu halten. - Neue Wege gehen
Klar ist: Nicht jeder Mitarbeiter kann einfach so ins Homeoffice
wechseln. Dank moderner Technik lassen sich aber auch in
Handwerksbetrieben gewisse Tätigkeiten in die digitale Welt verlagern –
wie etwa Verwaltungs- und Koordinationsaufgaben. Und auch
Kundengespräche sind mit der richtigen Technik mühelos aus dem
Homeoffice möglich. Voraussetzung dafür ist die richtige Ausrüstung.
Diese lässt sich mit dem Online-Konfigurator der Telekom
passgenau zusammenstellen – und zwar inklusive Sicherheitspaket. Dank
der Einrichtungshilfe können kleine und mittlere Unternehmen ihren
Mitarbeitern innerhalb von 48 Stunden einen leistungsfähigen
Arbeitsplatz zu Hause zur Verfügung stellen.