Interview mit dem BR zu Trump-Zöllen

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München, 08.08.2025 Lesezeit: 2 Minuten

Interview zu den Trump-Zöllen

Autor: Achim von Michel

Seit dem 7. August sind die US-Zölle in Kraft und schüren weltweite Unsicherheit. Auch im deutschen Mittelstand sind die Sorgen angesichts zukünftiger Herausforderungen und wachsender Abhängigkeit von den USA spürbar. In den gestrigen Nachrichten des Bayerischen Rundfunks setzt Achim von Michel, Pressesprecher und Politikbeauftragter des Mittelstand.BVMW Bayern, die Perspektive des bayerischen Mittelstandes in den Fokus.

Die Zölle belasten einen Großteil der Importe aus der EU mit einem einheitlichen Satz von 15 Prozent. Das Beben ist auch in Bayern zu spüren – laut einer Umfrage des Mittelstand.BVMW fürchten fast ein Drittel der hiesigen Unternehmer um ihre wirtschaftliche Existenz. 

„15 Prozent Zölle sind schon eine bittere Pille für den Mittelstand“, sagt von Michel im Interview mit dem BR. „Viele Unternehmerinnen und Unternehmer wissen nicht sicher, ob sie ihren Betrieb so weiterführen können“.

Die angespannte Situation wird durch Europas vielfältige Abhängigkeit von den USA noch weiter angeheizt. „Bundeskanzler Merz hat insofern natürlich recht, als wir die Verteidigungsfähigkeit nur sicherstellen können, wenn wir weiter eng an der Seite der USA stehen – das macht uns zu einem gewissen Grad abhängig“, so von Michel. „Langfristig müssen wir unsere Verteidigungsfähigkeit auf eigene Beine stellen. Bestimmte Systeme, die momentan nur von den USA zur Verfügung gestellt werden, müssen wir selber entwickeln und betreiben.“ Diese Ziele erfordern jedoch Geduld: „Das sind alles Perspektiven, die über viele Jahre gehen und nicht innerhalb der nächsten Wochen oder Monate umgesetzt werden können.“

Ein erster Ansatz: strategische Neuausrichtungen. „Es ist notwendig, dass wir uns entkoppeln, neue Märkte erschließen und Möglichkeiten finden, unsere Waren und Dienstleistungen stärker in andere Teile der Welt zu bringen“. Wichtig sei außerdem die überfällige Entbürokratisierung des EU-Binnenmarktes und die stärkere Vernetzung zwischen den EU-Staaten selbst und Akteuren auch außerhalb von Europa.

Eine weitere Hürde stellt die Unberechenbarkeit der US-Handelspolitik dar. Bei Trump könne man sich niemals sicher sein, einen absoluten Deal abgeschlossen zu haben, so der Politikbeauftrage. Auf lange Sicht plädiert von Michel für mehr Unabhängigkeit – auch in der Sicherheitspolitik. 

Das vollständige Interview mit der Experteneinschätzung von Achim von Michel auf BR24 finden Sie hier ab Minute 6.20.

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