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15.05.2023

Im politischen Dialog

Themen, die den Mittelstand bewegen

Koblenz. Zu einem Austausch darüber, wie der Mittelstand noch besser gefördert werden kann, trafen sich kürzlich Vertreter des Bundesverbandes mittelständischer Wirtschaft (BVMW) mit der wirtschaftspolitischen Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Dr. Anna Köbberling. Der BVMW-Politikbeauftragte für Rheinland-Pfalz und Saarland, Dietmar Tuldi, sowie der BVMW-Verbandsbeauftragte für Mittelrhein, Dennis Feldmann, sprachen verschiedene Themen an, die für mittelständische Unternehmen in der Region von Bedeutung sind.

Ein Fokusthema ist die Zahl der Unternehmensgründungen in Rheinland-Pfalz. „Es ist alarmierend, dass die Zahl von Neugründungen in den letzten Jahren stark gesunken ist, und zwar unabhängig der Corona-Pandemie. Hier müssen wir uns gemeinsam mit der Politik dafür einsetzen, dass es für junge Gründerinnen und Gründer attraktiver wird, ein Unternehmen zu gründen“, fordert Tuldi. Bei der Politik kommt diese Botschaft an und man gibt sich offen für Kritik, verweist aber auch bestehende Hilfen. Laut Dr. Köbberling stellt das Land Rheinland-Pfalz bereits eine große Zahl an Förderinstrumenten zur Verfügung, wie beispielsweise das Gründerstipendium „Start.in.RLP“, das Gründungsportal, ein Gründungsnetzwerk, zahlreiche Wettbewerbe mit Preisgeldern sowie Fachseminare. „Natürlich will die Ampelkoalition eine möglichst produktive Atmosphäre für junge Unternehmen schaffen. Aber das unternehmerische Risiko, das jeder Firmengründer auf sich nimmt, kann nicht vom Land komplett übernommen werden“, so Dr. Köbberling.

Auch die zahlreichen bürokratischen Hürden bei einer Unternehmensgründung waren für die Mittelstandsvertreter Feldmann und Tuldi ein Kritikpunkt: „Wir brauchen eine Antragstellung bei einer einzigen Stelle, ein sogenanntes ‚One-Stop-Shop‘ Verfahren auf digitalem Wege, wie zum Beispiel in Estland“, so Dietmar Tuldi. „Als E-Resident kann man dort mit wenigen Klicks im Internet ein Unternehmen gründen, man hat Zugang zu einem Netzwerk internationaler Dienstleiter, man kann Dokumente sicher verschlüsseln und digital signieren. Kurz und gut: Man erhält mit der e-Residency Zugang zur globalisierten Wirtschaft in einem sicheren Rahmen und kann dank moderner Tools dort mitmischen. Das wünschen wir uns auch für Deutschland und Rheinland-Pfalz“, ergänzt Dennis Feldmann.

Gesprächsthemen waren auch Unternehmensnachfolgen und Fachkräftesicherung. „Die klassischen Instrumente der Fachkräftesicherung sind eine gute Ausbildung, Weiterqualifizierung, die Hebung stiller Reserven unter der nicht-berufstätigen Bevölkerung sowie Zuwanderung“, resümiert Dr. Köbberling. Auf allen Handlungsfeldern würden die Instrumente des Landes ständig überprüft und nachgeschärft. Die Stärkung der dualen Berufsbildung, die Schaffung der Transformationsagentur, die Förderung zahlreicher Weiterqualifizierungsmaßnahmen, der Ausbau der Kinderbetreuung bei KiTas und Ganztagsschulen, aber auch die Anerkennung ausländischer Berufsausabschlüsse gehörten dazu. Wichtig ist, so sind sich alle Beteiligten einig, eine aktive Handlung, denn durch den demografischen Wandel wird sich die Situation in den nächsten Jahren weiter verschärfen.


Der offene und produktive Dialog wird auch in Zukunft fortgesetzt, um die Themen des Mittelstandes an die Politik zu tragen. Auch Dr. Köbberling zeigt sich zum Abschluss des Treffens zufrieden: „Wir Abgeordnete sind dankbar für jedes Feedback aus Unternehmen und Verbänden“.


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