Ein Thema, das den mittelständischen Firmen besonders unter den Nägeln brennt, ist der Arbeits- und Fachkräftemangel. „Der Mittelstand ist das Rückgrat der deutschen Wirtschaft“, so Patrick Schnieder. „Es gibt nicht den einen Schalter, den wir umlegen können, um das Probleme zu lösen. Wir müssen zunächst das Potenzial in unserem Land voll ausschöpfen. Das heißt, mehr Arbeitslose wieder in Arbeit bringen und Anreize schaffen, um Teilzeitschaffende zur Vollbeschäftigung zu bewegen“. Gastgeber Hans-Peter Pick vom BVMW Trier-Eifel-Mosel brachte das Thema Arbeiten im Ruhestand als Idee in die Runde. „Es gibt viele Rentnerinnen und Rentner, die fit und motiviert sind und gerne in reduziertem Maß weiterarbeiten möchten. Sie sind wichtige Know-how-Träger und können ihr Wissen an die junge Generation weitergeben“. Dennoch ist der demografische Wandel nicht wegzudiskutieren, der dafür sorgt, dass es für die Betriebe Zunehmens schwerer wird, überhaupt an Auszubildende zu kommen. Eine kreative Lösung dazu wird gerade in den Regionen Lahnstein, Koblenz, Neuwied und Andernach getestet. Bis April 2023 ist ein großflächiger Modellversuch in Gange, bei denen Unternehmen und Schulen aus der Region über eine App namens „AzubMe“ miteinander verbunden werden. Das Prinzip ist ähnlich dem von Dating-Apps; durch Wischgesten nach links oder rechts kann gegenseitig Interesse signalisiert werden. Dadurch können sich Betrieb und Azubi einfach und mobil matchen, bevor es an das eigentliche Bewerbungsgespräch geht.

Neben der Nutzung der hiesigen Ressourcen ist ein weiterer wichtiger Aspekt, geeignete und qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland nach Deutschland zu bringen. „Es ist elementar bedeutsam für unseren Wohlstand hierzulande, dass wir als Wirtschaftsstandort Deutschland wettbewerbsfähig bleiben und alles dafür tun, um die Probleme anzupacken. Dazu gehört auch die Entbürokratisierung und personelle Erweiterung von Ausländerbehörden, die das Nadelöhr sind bei Genehmigungsfragen“, so Patrick Schnieder in seiner Ausführung. Doch was passiert mit Menschen, die es aus dem Ausland herschaffen, die fachlich qualifiziert und motiviert sind? Ohne umfassende Integrierungsmaßnahmen geht es nicht. Deshalb bietet der BVMW in der Region Trier-Eifel-Mosel einen speziellen Service, der von Sprachkursen bis zur Begleitung von Behördengängen reicht. „Wir unterstützen unsere Mitgliedsunternehmen dabei, die gewaltige Aufgabe der Integration zu bewältigen, damit die Menschen gut und richtig bei uns ankommen und es für alle Seiten funktioniert“, so Hans-Peter Pick.

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Maximilian Fuchs