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29.01.2025

Steuerpolitische Forderungen für die Bundestagswahl 2025

Der BVMW fordert zur Bundestagswahl 2025 Steuererleichterungen für den Mittelstand, um Deutschlands Wirtschaftsstandort zu stärken.

Die Kommission Steuern und Finanzen des BVMW hat zur Bundestagswahl 2025 ein Forderungspapier vorgelegt, das Deutschlands Wirtschaftsstandort stärken soll. Im Fokus steht die Entlastung des Mittelstands, der das Rückgrat der deutschen Wirtschaft bildet und besonders unter den aktuellen Steuerregelungen leidet.

Kleine und mittlere Unternehmen tragen mit bis zu 47,5 % eine überdurchschnittliche Steuerlast, während Großkonzerne durch geschickte Steuergestaltung erhebliche Vorteile nutzen können. Der BVMW fordert daher ein rechtsformneutrales Steuersystem mit besserer Behandlung thesaurierter Gewinne. Kürzere Abschreibungszeiträume und gezielte Anreize für Investitionen in Digitalisierung und Klimaschutz sollen nachhaltiges Wachstum fördern. Ein steuerlicher Eigenkapitalabzug soll zudem die bisherige systematische Bevorzugung von Fremdkapital ausgleichen und die Krisenresistenz der Unternehmen stärken.

Die aktuelle Ausgestaltung der Erbschaftssteuer gefährdet zunehmend Unternehmensübergaben im Mittelstand und damit den Fortbestand vieler Familienunternehmen. Der BVMW schlägt deshalb höhere Freibeträge und einen moderaten Pauschalsteuersatz für kleine und mittlere Vermögen vor. Der derzeit verwendete Kapitalisierungsfaktor von 13,75 soll an realistische Marktwerte angepasst werden. Übertragungen zwischen Partnern sollten dabei grundsätzlich steuerfrei bleiben, um Kontinuität zu gewährleisten.

Zur Bekämpfung des sich verschärfenden Fachkräftemangels fordert der Verband deutliche steuerliche Erleichterungen für erwerbstätige Rentner durch einen großzügig bemessenen Freibetrag. Diese Maßnahme würde Unternehmen den dringend benötigten Zugang zu erfahrenen Fachkräften ermöglichen und gleichzeitig Rentnern eine verbesserte finanzielle Absicherung im Alter bieten.

Die schleppende Digitalisierung der deutschen Steuerverwaltung verursacht nach wie vor erhebliche Bürokratiekosten und bindet wichtige Ressourcen in den Unternehmen. Eine bundesweite Initiative soll die digitalen Prozesse endlich vereinheitlichen, modernisieren und damit die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland sichern.

Die umfassenden Vorschläge der Kommission zielen darauf ab, den Mittelstand als unverzichtbaren Kern der deutschen Wirtschaft nachhaltig zu stärken und zukunftsfähig zu machen. Nun liegt es an der Politik, die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen und die vorgeschlagenen Reformen zeitnah umzusetzen.

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Positionspapier „Forderungen zur Bundestagswahl 2025 der Kommission Steuern und Finanzen“ (01/2025)  pdf / 114,2 KB

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