Präzision und Innovation für Verteidigungsanwendungen
Wenn Wirtschaft, Wissenschaft und Mittelstand an einem Strang ziehen, kann aus einer unterschätzten Stadt ein sichtbarer Zukunftsstandort werden.
Wenn Sie „Hagen“ hören, denken Sie vielleicht an eine Stadt im Schatten größerer Nachbarn. Doch hinter diesem Vorbehalt steckt oft nur Unkenntnis. In Wahrheit befindet sich Hagen in einer spannenden Umbruchphase – ausgestattet mit Talenten, Technologie und strategischen Ressourcen, die noch weit zu wenig wahrgenommen sind.
Deutschland spricht seit Jahren über Transformation – aber die eigentlichen Fragen werden nicht in Berlin oder München entschieden, sondern in Städten wie Hagen.
Hier, im Süden des Ruhrgebiets, wo Werkhallen noch klingen und Menschen ihr Handwerk beherrschen, entscheidet sich, ob industrielle Stärke in diesem Land Zukunft hat.
Denn Hagen hat, was viele andere längst verloren haben: Substanz.
Doch das allein reicht nicht mehr.
Maschinenbau, Metallverarbeitung, Kunststofftechnik – das sind keine Branchen von gestern, sondern das industrielle Rückgrat Deutschlands.
In Hagen und dem Märkischen Kreis prägen sie seit Generationen die Wirtschaft.
Zulieferer für Automotive, Medizintechnik oder Maschinenbau sind hier keine Nischenbetriebe, sondern Kernkompetenzen.
Tausende Arbeitsplätze hängen daran, ganze Wertschöpfungsketten laufen durch diese Region. Und trotz Energiekrise, Bürokratie und globaler Unsicherheit halten die Unternehmen Kurs – mit einer Mischung aus Ingenieursgeist, Pragmatismus und Hartnäckigkeit, die typisch ist für diesen Teil des Landes.
Aber: Die Luft wird dünner. Viele Betriebe stehen vor der Frage, wie sie Digitalisierung, Fachkräftemangel und Transformation gleichzeitig bewältigen sollen.
Hagen hat das Know-how, die Netzwerke und die Infrastruktur – aber zu selten die Plattform, auf der daraus Zukunft entsteht.
Geografisch hat Hagen, was Strategen Lagevorteil nennen würden – man könnte es auch schlicht „gute Erreichbarkeit“ nennen. Zwischen Ruhrgebiet und Sauerland, an den Autobahnen A1, A45 und A46, liegt die Stadt mitten in einem der dichtesten Wirtschaftsräume Europas. Von hier aus sind Kunden, Lieferanten und Partner in alle Richtungen schnell erreichbar.
Doch dieser Vorteil droht zu verblassen, wenn infrastrukturelle Engpässe – etwa rund um die Rahmedetalbrücke – nicht entschlossen angegangen werden. Wer Hagen stark halten will, muss dafür sorgen, dass Bewegung nicht zum Ausnahmezustand wird.
Hagen ist mehr als Industrie.
Mit der FernUniversität in Hagen – der einzigen staatlichen Fernuniversität Deutschlands – hat die Stadt eine Bildungseinrichtung von nationaler Bedeutung.
Über 70.000 Studierende belegen, dass hier Wissen nicht am Campus endet, sondern in Unternehmen, Projekten und Karrieren weiterwirkt.
Ergänzt wird das durch die Hochschule Südwestfalen, deren Standort Hagen praxisnahe Studiengänge in Elektrotechnik, Betriebswirtschaft und Ingenieurwissenschaften anbietet.
Das ist ein Pfund, das viele größere Städte nicht haben: Wissenschaft, die nicht auf Elfenbeintürme zielt, sondern auf Anwendung.
Wer mit Unternehmerinnen und Unternehmern in Hagen spricht, spürt sofort, wie viel Potenzial hier steckt:
technische Tiefe, Loyalität, gewachsene Strukturen. Aber auch Frust über Hemmnisse, über langsame Entscheidungen, über verpasste Chancen.
Hagen ist kein Standort, der auf Image setzt – vielleicht liegt genau darin das Problem. Während andere Städte in Marketing investieren, vertraut Hagen darauf, dass Leistung für sich spricht.
Doch im Wettbewerb um Talente, Investitionen und Aufmerksamkeit ist das nicht mehr genug.
Hagen kann zu einem Modellfall werden: Wie man industrielle Tradition, akademisches Wissen und regionale Netzwerke so verbindet, dass daraus ein moderner Wirtschaftsstandort entsteht – resilient, digital, anziehend. Die Voraussetzungen sind da.
Transformation ist kein Prozess, der von oben verordnet werden kann. Sie entsteht, wenn Menschen vor Ort sie wollen – Unternehmer, Hochschulen, Kommunen, Arbeitnehmer.
Wenn sie anfangen, miteinander zu sprechen statt nebeneinander zu arbeiten.
Wer die Entwicklung der letzten Jahre verfolgt, sieht: Hagen hat begonnen, sich neu zu sortieren.
Neue Gewerbeflächen, Investitionen, Initiativen aus Wirtschaft und Wissenschaft zeigen, dass der Wille da ist.
Doch der Aufbruch darf nicht in Projekten stecken bleiben.
Es braucht eine gemeinsame Agenda, die sagt: Wir wollen Zukunft hier gestalten – und nicht auf sie warten.
Denn wenn Transformation irgendwo gelingen kann, dann in einer Stadt, die gelernt hat, mit Wandel umzugehen.
Eine Stadt, die sich immer wieder neu erfunden hat – von der Stahlindustrie bis zur digitalen Fertigung.
Die kommenden Jahre werden entscheidend sein. Ob Hagen sein Potenzial nutzt, hängt nicht von Konzepten ab, sondern von Haltung:
von Mut, Tempo und Zusammenarbeit. Wer hier produziert, forscht oder gründet, braucht Partner, die Türen öffnen, Netzwerke schaffen und Impulse geben.
Genau dort setzt der BVMW an. Wir verstehen uns als Brückenbauer zwischen Unternehmen, Verwaltung und Wissenschaft.
Als Stimme des Mittelstands, die nicht nur Forderungen formuliert, sondern Verbindungen schafft – für Investoren, Gründer, Fachkräfte und Entscheider, die Hagen als Standort entdecken oder weiterentwickeln wollen.
Denn Zukunft entsteht nicht durch Programme, sondern durch Menschen, die Verantwortung übernehmen.
Und die findet man hier – in Hagen, mitten im Herzen der deutschen Industrie.
Hagen hat das Potenzial. Jetzt braucht es den Mut, es zu nutzen.
Wenn Wirtschaft, Wissenschaft und Mittelstand an einem Strang ziehen,
kann aus einer unterschätzten Stadt ein sichtbarer Zukunftsstandort werden.
Der Zeitpunkt ist da. Der Ort ist Hagen.
Jetzt ist der Moment – und der Raum ist da
Zukunft braucht Orte, an denen sie sich entfalten kann. Hagen bietet sie – in Form neuer Gewerbeflächen, modern erschlossener Industrieareale und eines Umfelds, das Macherinnen und Machern Platz gibt. Wer heute Fläche sucht, sucht meist mehr als nur Standort: Er sucht Anschluss, Verlässlichkeit, Sinn. All das findet man hier – mitten in einer Region, die bereit ist, ihr Potenzial zu nutzen.
Markus Krüger
Leiter des Kreisverbandes ‒ Hagen & Märkischer Kreis