Christin Stäudte

Christin Stäudte

Themen

Unternehmertum
09.06.2021

Christin Stäudte

Die Unternehmerin & Gründerin der Wirtschaftsmediation & Konfliktberatung | Christin Stäudte im Interview für die Initiative „Starke Frauen – Starker Mittelstand“.

Wie sind Sie dazu gekommen, Unternehmerin zu werden?

Ich bin aus voller Überzeugung in die Selbstständigkeit gegangen. Bevor ich zum großen Sprung ansetzte, war ich 15 Jahre lang in Großkonzernen und im Mittelstand angestellt tätig. Zum Zeitpunkt der Gründung waren meine Kinder vier und zwei Jahre alt und mein komplettes Umfeld riet mir von der Gründung ab. Wohl kaum einer hätte damit gerechnet, dass ich durchhalte. Doch durch meine großartige Familie und ein stabiles Netzwerk, welches mir zu jeder Zeit den Rücken frei hielt, konnte ich mein Business (trotz Corona!) erfolgreich auf die Beine stellen.

Wenn Sie in der Zeit zurückgehen könnten, würden Sie denselben Weg nochmal gehen? Oder würden Sie etwas anders machen?

Ich würde es genau so wieder tun. Ich habe mit einem einzigen Euro zuhause am heimischen Küchentisch gegründet und mich in ganz kleinen Schritten von Auftrag zu Auftrag gehangelt. Immer dann, wenn ich einen Erfolg für mich verbuchen konnte, habe ich mich geschäftlich erweitert und neu investiert.

Welche Entscheidung würden Sie für sich als die Wegweisendste bezeichnen oder auch die, aus der Sie am meisten gelernt haben?

Es war die Entscheidung, mein Mindset in den sozialen Netzwerken preiszugeben und damit genau die Kund:innen zu erreichen, die zu meinem Angebot, der Konfliktlösung und Prävention, tatsächlich passen.

Womit beschäftigen Sie sich derzeit besonders intensiv? (Bspw. Digitalisierung etc.)

Vor Kurzem habe ich mein Büro mit eigenem Seminarraum für Einzelcoachings und Team Supervision eröffnet. Dieses dient gleichzeitig auch anderen kreativen Köpfen als CoWorking Space und das ist ein ganz neues Terrain für mich. Ich muss neben meiner hauptsächlichen Arbeit auch an die Unterhaltung der Büroarbeitsplätze denken. Als Unternehmerin und Mutter beschäftige ich mich demnach besonders viel mit der Terminakrobatik. Durch die Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen ist meine Selbstorganisation als Soloselbstständige sehr herausfordernd. In jeder freien Minute schreibe ich an meinem Buch zum Thema „Konflikte in der Mitarbeiterführung“; dieses soll Ende 2021 erscheinen.

Welche Botschaft möchten Sie anderen Unternehmerinnen mitgeben?

Wagen Sie den Sprung in eine unabhängige kreative Tätigkeit, mit der Sie selbstbestimmt den Zweck Ihrer Existenz erfüllen. Keiner hat gesagt, dass es leicht wird, aber Sie sollten es wagen.

Was schätzen Sie am Verband Der Mittelstand. BVMW besonders?

Ich habe durch den BVMW – Wirtschaftsregion Leipzig, in Persona Constanze Weiß, eine Unterstützung erfahren, wie ich sie mir nie hätte träumen lassen. Hier wird offen und ehrlich gesprochen. Ich habe Starthilfe durch persönliche Gespräche mit ihr gehabt, Unterstützung durch hervorragende Kontakte und Empfehlungen. Ich möchte jedem Mittelstandsunternehmen ans Herz legen, Mitglied im BVMW zu werden. Besonders in der aktuellen und unsicheren Zeit bietet das Netzwerk einen unglaublichen Halt. Es erfolgen permanente Informationen, welche helfen können, die wirtschaftlichen Hürden zu überwinden. Es werden immer wieder digitale Plattformen zum Austausch geschaffen. An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an den BVMW! Das was ihr für die Unternehmer:innen tut ist so wertvoll!

Weitere Ideen? Gibt es noch ein Thema, welches Sie gern einbringen möchten?

Die meisten Unternehmen rufen mich erst dann, wenn der Konflikt schon in einem sehr fortgeschrittenen Stadium angekommen ist. Mitarbeiter:innen kündigen oder sind im Permafrost eines eisigen Betriebsklimas gefangen und erkranken nicht selten daran. Ich wünsche mir die Erkenntnis der Unternehmer:innen darüber, dass die Menschen längst nicht mehr dazu bereit sind, in krustigen Strukturen zu verharren, in denen es um die Erhaltung von Macht geht.

Wir Menschen wollen als Individuen wahrgenommen werden, als wichtiger Teil unserer Gesellschaft, unseres Unternehmens, unseres Teams. Wir sollten uns gegenseitig fördern und Stärken herausarbeiten, anstatt mit dem Finger auf Schwächen zu zeigen und diese zu verurteilen. Die Unternehmen, welche trotz des recht schmal ausfallenden demografischen Wandels, auch in zehn Jahren noch am Markt bestehen wollen, werden ihre Führungs- und Fehlerkultur grundlegend überdenken müssen. Um die Welt der Unternehmen zu transformieren, müssen wir mit uns selbst beginnen, und was für den Beginn bei uns wichtig ist, ist die Entscheidung zur Veränderung.

Infos zur Person

Christin Stäudte

  • Jahrgang 1986
  • Verheiratet
  • Mutter von zwei Kindern
  • Zertifizierte Wirtschaftsmediatorin (Steinbeis)
  • Zertifizierte Prozessberaterin (Hochschule Mittweida)
  • 15 Jahre Berufserfahrung in Vertrieb und Change Management in Konzernstrukturen und Mittelstandsunternehmen
  • Zertifizierte Beraterin durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, Schwerpunkte Förderung unternehmerischen Know-hows durch Unternehmensberatung und „Turn-Around-Beratung“

Infos zum Unternehmen

Wirtschaftsmediation & Konfliktberatung | Christin Stäudte

  • Geschäftssitz ist Pegau im Landkreis Leipzig
  • Gründungsjahr 2018
  • Soloselbstständige

Kirchplatz 17
04523 Pegau

Tel.: 034296 900809
Mail: info@mediatorin-leipzig.de
Web: www.mediatorin-leipzig.de

Schwerpunkte: Conflict Coaching, Kommunikationstraining, Konfliktlösung, Supervision, Prozessberatung

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