Doris Gaa

Wie sind Sie dazu gekommen, Unternehmerin zu werden?

Im Studium habe ich mich schon mit Themen wie Existenzgründungsförderung und Finanzierung von kleinen und mittleren Unternehmen beschäftigt. Danach konnte ich beim Start und Ausbau eines der ersten Gründer- und Technologiezentren Deutschlands mitarbeiten, dem heutigen Innovationscampus Saar. Als sich später die Möglichkeit bot, meine Erfahrungen eigenverantwortlich als Geschäftsführerin von zwei Gesellschaften in Personalunion in meiner Heimatregion einzusetzen, habe ich zugegriffen.

Wenn Sie in der Zeit zurückgehen könnten, würden Sie denselben Weg nochmal gehen, oder würden Sie etwas anders machen?

Ursprünglich hatte ich Außenwirtschaft studiert, um im Ausland tätig sein zu können. Gestartet bin ich dann auch in Brüssel. Aber es zog mich später doch aus unterschiedlichen Gründen wieder in die Heimat. Heute arbeite ich schon mehr als 25 Jahre als Wirtschaftsförderin in einem saarländischen Landkreis und bin täglich glücklich, eine so abwechslungsreiche Tätigkeit machen zu dürfen. Also ja, ich würde denselben Weg noch einmal gehen.

Welche Entscheidung würden Sie für sich als Wegweisendste bezeichnen oder auch die, aus der Sie am meisten gelernt haben?

Die Entscheidung selbstständig zu arbeiten, als eigenverantwortliche Geschäftsführerin, war ein wegweisender Schritt in meinem beruflichen Werdegang. Es hat mich immer ausgefüllt, meine Ideen und Vorstellungen in konkrete Projekte umsetzen zu können und entsprechend Verantwortung zu tragen. Beispielsweise habe ich Ende der 90-iger Jahre maßgeblich an der Konzeption für die Umgestaltung einer stillgelegten Kaserne zu einem Gewerbegebiet mitgearbeitet. Heute sind dort mehr als 100 Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen, von Handwerk bis High-Tech, mit über 1000 Mitarbeitern beschäftigt.

Womit beschäftigen Sie sich derzeit besonders intensiv?

Die Tätigkeitsfelder der Wirtschaftsförderung sind vielfältig. Die klassischen Aufgaben, die stets anstehen, sind Existenzgründung, Unternehmensnachfolge, Förderberatung und Flächen- und Objektvermittlung. Daneben stehen immer aktuelle Schwerpunkte im Fokus. Derzeit sind dies Themen wie Digitalisierung, Fachkräftebedarf, Nachhaltigkeit im Unternehmen, Kooperationen mit Hochschulen und der Auf- und Ausbau von Co-working Spaces in der Region.

Welche Botschaft möchten Sie anderen Unternehmerinnen mitgeben?

Stillstand ist Rückschritt. Die Welt ändert sich ständig und man muss immer das Ohr am Markt haben, um wettbewerbsfähig zu bleiben und positiv wahrgenommen zu werden.

Was schätzen Sie am Verband Der Mittelstand. BVMW besonders?

Beim BVMW gibt es immer topaktuelle Informationen über relevante Themen für den Mittelstand. Das breite Netzwerk, welches allen Mitgliedern über die Landesgrenzen hinaus zugänglich gemacht wird, ist hier in unserer Region mit der Nähe zu Frankreich und Luxemburg sehr schätzenswert. Auch gibt es bei uns vor Ort einen sehr kompetenten Ansprechpartnern und Netzwerker des BVMW.

Infos zur Person

Doris Gaa ist neben der Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Saarpfalz mbH und der Saarpfalz-Park Bexback Gmbh auch die erste Vorsitzende der Lokalen Arbeitsgruppe (Leader LAG) Biosphärenreservat Bliesgau e. V.. Nach ihrem Studium der Außenwirtschaft an der Hochschule Worms, verschlug es sie in die Wirtschaftsförderung. Seit nun mehr als 25 Jahren ist die diplomierte Betriebswirtin in verschiedenen Unternehmen als Geschäftsführerin tätig und unterstützte die Gründung von zwei weiteren Unternehmen.

Infos zum Unternehmen

Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Saarpfalz mbH gibt Rat und unterstützt Unternehmer:innen bei Fragen rund um den Arbeitsalltag, Neugründungen und Geschäftsübernahmen im Saarpfalz-Kreis. Als Schnittstelle zwischen Unternehmen, Kommunen und Landesbehörden, kann das Team Sie flexibel und kurzfristig unterstützen. Kontaktieren Sie sie gerne via Email oder per Telefon unter: 06826 5202-0.