BVMW Martinsgans-Essen
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Generationenübergreifendes Lernen gewinnt vor dem Hintergrund einer immer älter werdenden Gesellschaft zunehmend an Relevanz. Dadurch können eine nachhaltige...
...Unternehmenskultur geschaffen, eine langfristige Bindung der Mitarbeitenden gewährleistet und gute Voraussetzungen für Innovationen und Wachstum gesetzt werden.
In einer vielfältigen Arbeitswelt treffen verschiedene Generationen aufeinander und damit unterschiedliche Werte, Einstellungen und Arbeitsweisen. Ein strategisch angelegter Wissenstransfer zwischen den Generationen ermöglicht es, das Wissen und die Impulse der jüngeren Generation mit der Erfahrung und dem Fachwissen älterer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu kombinieren. Dies schafft im Unternehmen eine entscheidende Ressource für nachhaltiges Wachstum und Innovationen.
Ähnlich wie beim Wissensmanagement ist es auch beim generationenübergreifenden Lernen von entscheidender Bedeutung, das vorhandene Wissen zu erkennen, zu erfassen und zu nutzen. Es gilt jedoch nicht nur, neues Wissen zu schaffen oder vorhandenes Wissen zu bewahren. Entscheidend ist oft auch die Infragestellung bisheriger Prozesse und Geschäftsmodelle auf der Basis wertvollen Zuhörens dessen, was andere Generationen zu berichten haben. Das übergeordnete Ziel ist, einen kontinuierlichen Lernprozess im Unternehmen zu etablieren, der den generationenübergreifenden Austausch der Kenntnisse und Erfahrungen fördert und damit einen Raum für Ideen und Perspektiven eröffnet, der sich aus dem Zusammenkommen von Erfahrung und Innovationen definiert.
Die Wandlung hin zu einer lernenden Organisation, in der generationenübergreifendes Lernen aktiv gefördert wird, trägt maßgeblich zu einer positiven Unternehmenskultur und damit zu einer langfristigen Bindung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei. Durch diesen Austausch werden nicht nur das Zusammengehörigkeitsgefühl und das gegenseitige Verständnis gestärkt, sondern auch die Arbeitsqualität und -effizienz verbessert. Zudem unterstützt generationenübergreifendes Lernen den Abbau von Vorurteilen und fördert eine offene Kommunikation innerhalb des Unternehmens. In Zeiten des Wandels, in denen Flexibilität entscheidend ist, erweist sich generationenübergreifendes Lernen als wertvolles Instrument für eine aktive Gestaltung der Unternehmenszukunft.
Um eine nachhaltige Lernkultur aufzubauen, können Unternehmen konkrete Maßnahmen ergreifen. Ein bewährter Ansatz ist die Einführung von Mentoring-Programmen, bei denen erfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihr Wissen und ihre Erfahrungen an jüngere Kolleginnen und Kollegen weitergeben. Job-Rotation hilft allen Mitarbeitenden, voneinander zu lernen und sich gegenseitig zu unterstützen. Die Bildung von intergenerationellen Teams fördert den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitenden verschiedener Altersgruppen. Dafür bieten digitale Lernangebote eine hervorragende Möglichkeit, generationenübergreifendes Lernen zu ermöglichen und das Wissensspektrum aller zu erweitern.
Für KMUs ist es dabei wichtig, den Ausgangspunkt ihrer Lernkultur zu bestimmen. Eine sinnvolle Vorgehensweise ist es, zunächst eine Bestandsaufnahme des vorhandenen Wissens und der Kompetenzen innerhalb des Unternehmens durchzuführen. Dies kann mit internen Befragungen, Gesprächen der Mitarbeitenden oder Kompetenzanalysen erfolgen. Auf dieser Grundlage können gezielte Maßnahmen entwickelt werden, die auf die spezifischen Bedürfnisse und Ressourcen des Unternehmens zugeschnitten sind. Ziel sollte es dabei sein, eine Strategie für generationenübergreifendes Lernen zu entwickeln, die die langfristigen Ziele des Unternehmens im Visier hat. Diese Strategie sollte klare Ziele, Maßnahmen und einen Zeitplan enthalten.
Dabei ist es wichtig, eine lernfördernde Unternehmenskultur zu etablieren, die Offenheit für den Austausch zwischen den Generationen und das Teilen von Wissen fördert. Für KMU spielen natürlich auch Ressourcenbeschränkungen eine Rolle. In solchen Fällen ist es hilfreich, kreative Lösungen zu finden, die dennoch einen effektiven
Wissenstransfer ermöglichen, zum Beispiel durch die Nutzung von Online-Lernplattformen, die Zusammenarbeit mit externen Mentorinnen und Mentoren oder die Teilnahme an branchenspezifischen Netzwerken und Veranstaltungen umfassen. Diese Formate sind nicht zwingend kostenpflichtig. Zum Beispiel können Mitarbeitende eigenständig in einer Videokonferenz kurze Vorträge zu Themen halten, bei denen sie ihre spezielle Expertise teilen.
Das Mittelstand-Digital Zentrum Berlin bietet Unternehmen Unterstützung bei der Förderung von generationenübergreifendem Lernen und im Wissensmanagement an. Mit passgenauem redaktionellen Content auf der Website www.digitalzentrum-berlin.de und kostenfreien Workshops, Umsetzungsprojekten und Unternehmensgesprächen erhalten KMU die Möglichkeit, ihre Handlungsoptionen in Bezug auf intergeneratives Lernen mit Experten für Digitalisierung und Nachhaltigkeit zu diskutieren.
Die Anlaufstellen des Mittelstand-Digital Netzwerks in ganz Deutschland bieten den Unternehmen gezielte Hilfe vor Ort. Mehr Informationen zu Mittelstand-Digital unter www.mittelstand-digital.de