Katharina Fürst

Katharina Fürst

Themen

Unternehmertum
27.10.2023

Katharina Fürst

Die City Managerin München der Constructor Academy GmbH im Interview für die Initiative „Starke Frauen – Starker Mittelstand“.

Wie sind Sie dazu gekommen, Unternehmerin zu werden?

Das ist eine gute Frage. Wahrscheinlich liegt es mir irgendwie im Blut. Ich habe schon immer gerne selbstständig gearbeitet – sei es in Projektarbeiten als Angestellte, als Selbstständige und auch bei der Gründung von ehrenamtlichen Vereinen.

Als ich vor über einem Jahr die offene Stelle als City Lead München für die Constructor Academy sah, war ich mir sicher, dass dies die geeignete Position für mich ist. Weiterbildung im IT Bereich – zur Beseitigung des Fachkräftemangels durch Fortbildungsprogramme mit Schweizer Qualität. Das hat alles in mir angetriggert! Coding und Data – ein Feld mit großer Zukunft, ein junges Unternehmen mit frischen Ideen, Weiterbildung – mit Bildung beschäftige ich mich schon mein ganzes Berufsleben.

Da lag es sehr nahe mich zu bewerben – durch meine Erfahrungen sowie meinen Enthusiasmus, die Münchner Niederlassung bzw. die deutsche GmbH aufzubauen, wurde ich als Mitarbeiter No. 1 in Deutschland eingestellt. Ich habe zum ersten Mal ein Unternehmen von Scratch aufgebaut – und es macht mir riesigen Spaß. Es liegt bestimmt auch daran, dass ich gerne die Extrameile gehe und Herausforderungen spannend und nicht als Belastung sehe.

Wenn Sie in der Zeit zurückgehen könnten, würden Sie denselben Weg nochmal gehen? Oder würden Sie etwas anders machen?

Nun, der Weg entsteht, wenn man ihn geht… oder? Zu der jeweiligen Zeit erschienen mir alle meine getroffenen Entscheidungen immer richtig, im Nachhinein hat sich so manch eine als suboptimal herausgestellt. Aber auch das brachte mich wieder weiter. Also ehrlich, ja – ich würde diesen Weg so nochmal gehen. Zum heutigen Zeitpunkt fühle ich mich sehr wohl wie und wo ich bin – daher JA.

Welche Entscheidung würden Sie für sich als die Wegweisendste bezeichnen oder auch die, aus der Sie am meisten gelernt haben?

Ich denke, am meisten habe ich aus einem sehr einschneidenden Erlebnis gelernt, das mein Leben von heute auf morgen für mich aus dem Nichts verändert hat. Damals dachte ich, es geht nicht mehr weiter. Heute weiß ich, dass uns nur radikale Einschnitte zu radikalen Veränderungen bringen und wir hierdurch – wenn wir es zulassen – noch viel mehr wachsen können als wir dachten.

Was war die größte Herausforderung, der sie jemals begegnet sind?

Diese steht momentan an. Durch die KI passieren so extrem viele Veränderungen um uns herum. Hier auf dem Laufenden zu bleiben, mich nicht zu verlieren in Unwichtigem, das anzunehmen, was ich oder Constructor Academy benötigt – Menschen in ihrem Beruf oder auf dem Weg dahin auf sinnvolle Art und Weise zu unterstützen – diese KI im Alltag bzw. Beruf anzuwenden – das ist momentan und wird in der nahen Zukunft die größte Herausforderung für mich im Beruf und im Privaten sein.

Womit beschäftigen Sie sich derzeit besonders intensiv? (Bspw. Digitalisierung etc.)

Wie schon gesagt: mit den aktuellen Entwicklungen in Bezug auf KI, mit dem Fachkräftemangel – das ist unser Beitrag zum Mehrwert für die deutsche Wirtschaft, insbesondere auch für kleinere und mittlere Unternehmen sowie für unsere Gesellschaft.

Weiterbildung ist und wird in Zukunft noch viel mehr ein großes Thema für jeden Einzelnen sein. Die meisten Berufe werden sich in den kommenden Jahren extrem verändern, der Einzelne wird sich selbst darum kümmern müssen, am Ball zu bleiben. Ich glaube tatsächlich auch, dass die Weiterbildung in der nahen Zukunft einen immer höheren Stellenwert bekommen wird – da die sich rasant ändernde Welt dies erfordert.

All diese Themen können natürlich nur durch einen permanenten Austausch mit KMUs und großen Unternehmen wachsen und gedeihen. Von daher ist Networking und der Austausch ein sehr wichtiger Faktor.

Wodurch erfahren Sie besondere Wertschätzung in Ihrer Arbeit?

Die größte Wertschätzung ist für mich der Moment, wenn Alumni mir freudestrahlend erzählen, dass er/sie eine geeignete Stelle gefunden hat, die er/sie nur aufgrund unserer Ausbildung ausfüllen kann. Oder wenn mir ein Unternehmenspartner mitteilt, wie fundiert und umfassend unsere Alumni ausgebildet wurden und dass wieder neue Stellen zu besetzen sind.

Welche Botschaft möchten Sie anderen Unternehmer:innen mitgeben?

Puhh, das fällt mir äußerst schwer – da ich nicht zu den „Ratschlägern“ gehöre. Das Einzige was mir einfällt ist: Höre nie auf, neugierig zu sein und zu lernen!

Mit welchen wesentlichen Maßnahmen fördern Sie in Ihrem Unternehmen gezielt Female Empowerment und geben Ihren Mitarbeiterinnen Rückenwind?

Ich denke, dass die Gleichberechtigung einfach gelebt werden muss. Wir sind ein junges und modernes Unternehmen, und machen keine Unterschiede – egal welches Gender. Was für mich zählt, ist die Leistungs- und Lernbereitschaft, gemeinsame Werte bezüglich Lifelong Learning sowie der persönliche Einsatz.

Von der Politik erwarte ich hinsichtlich einer stärkeren Unterstützung von Unternehmerinnen und der Entwicklung von Frauen in Unternehmen im Allgemeinen…

Das ist eine gute Frage. Ich persönlich halte nicht viel von der Frauenquote. Eine erhebliche Verbesserung ist es bereits, dass jedes Elternteil Elternzeit nehmen kann und dies auch tut. Ich glaube, dass sich schon alleine dadurch vieles in den kommenden Jahren ändern wird, dass immer mehr gut ausgebildete Frauen in Unternehmen kommen, dort bleiben und dort ihren Weg gehen – auch mit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Welche Angebote des BVMW nutzen Sie regelmäßig?

Ich gehe zu Veranstaltungen und Vorträgen. Für mich ist Netzwerken und gegenseitiges Kennenlernen wichtig, denn ich bin mir sicher, dass wir im Verbund wesentlich mehr erreichen können als einzeln.

Welche Unterstützung wünschen Sie sich vom BVMW? Wie kann Sie der BVMW im Unternehmensalltag unterstützen?

Durch Netzwerkveranstaltungen und der Möglichkeit des Austausches sowie Möglichkeiten zu Vorträgen auf den diversen Veranstaltungen bietet der BVMW eine sehr gute Plattform.

Frau Matheja unterstützt mich/uns optimal. Hier gibt es nichts zu verbessern.

Wie bereiten Sie sich auf einen wichtigen Termin vor?

Ich bereite mich vor, indem ich so viel wie möglich über die Person oder das Unternehmen und die Branche in Erfahrung bekomme. Dann überlege ich, wie wir eine Win-win-Situation schaffen können, die nicht gleich offensichtlich ist. Auch überlege ich mir vor jedem wichtigen Termin, was mein Anliegen dabei ist und was ich gerne erreichen würde.

Wer hat Sie am meisten inspiriert und warum?

Am meisten inspiriert hat mich meine gute Freundin Kathrin Güntert. Sie ist Gründerin von KL Life Design. Bei ihr habe ich gelernt, dass es am Wichtigsten ist, mir selbst zu glauben. Dass nur ich mich kenne und ich mich selbst ernst nehmen muss. Denn „nur ein einziger Mensch begleitet mich immer in meinem Leben, und das bin ich selber. Und deshalb sollte ich gut mit mir auskommen.“

Was haben Sie von Ihrem Team gelernt?

Dass es ganz wichtig ist, ein buntes Team mit unterschiedlichsten Meinungen und Charakteren zu haben. Während der Diskussion kann es oft anstrengend sein, aber am Ende erreichen wir eine sehr gute Lösung.

Womit schaffen Sie in Ihrer Freizeit einen Ausgleich zu Ihrem Arbeitsalltag?

Ich bin begeisterte Freizeitreiterin. In der Zeit, die ich mit meinem Pferd verbringe, schalte ich von allem ab.

Warum ist ein starkes Netzwerk für Unternehmerinnen/Führungskräfte besonders wichtig?

Die besten Kooperationen entstehen über Vertrauen in die Kompetenz des Partners. Und Netzwerke schaffen Vertrauen – durch gegenseitiges Kennenlernen und gemeinsame Gespräche außerhalb der eigenen Organisation.

Infos zur Person

Katharina Fürst

Infos zum Unternehmen

Constructor Academy GmbH
https://academy.constructor.org/de

  • Gründungsjahr: 2016 in der Schweiz
  • Branche: Weiterbildung
  • Firmensitz: München/Bayern – Zürich/Schweiz

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