Ein persönlicher Bericht von Anna Maria Wetzig, Koordinatorin der Initiative „Starke Frauen – Starker Mittelstand“
Jacob Lund | www.stock.adobe.com
Fast täglich werden wir mit negativen Schlagzeilen konfrontiert. Sei es das Thema Lieferkettenproblematik, steigende Energiekosten oder sinkende Kaufkraft.
Statt nach Ursachen und Schuldigen zu suchen, sollten wir an zukunftsfähigen Lösungen arbeiten.
An Lösungen arbeiten heißt vor allem, dass wir uns mutige, ehrliche und vielleicht auch unbequeme unternehmerische Fragen stellen: Wo stehen wir heute, welche Einflüsse bestimmen unsere Entwicklung? Wie positionieren wir uns aktuell? Sind wir zukunftsfähig ausgerichtet und betreiben wir die richtige Strategie? Das alles sind erhebliche Herausforderungen, aber den Kopf in den Sand zu stecken und zu jammern, passt nicht zum Unternehmertum, deshalb: machen statt jammern!
Vermeiden Sie unstrukturierte Diskussionen, denn das kostet Zeit und Nerven. Stattdessen empfiehlt es sich, zum Beispiel einen entsprechenden Fragenkatalog einzusetzen, der die wesentlichen unternehmerischen Erfolgsfaktoren abdeckt: Strukturiertheit (Prozessklarheit und -konsequenz), Vision und Zielorientierung, Führung (Menschen im Unternehmen). Zeigt eines dieser Analysefelder deutlich Schwächen, läuft es nicht „rund“. Diese Defizite müssen behoben werden, und zwar nachhaltig.
Hierzu ein Praxisbeispiel: Als eine wesentliche Schwachstelle wurde das Thema „Strategischer Fokus“ identifiziert. Die Fragen „wofür stehen wir, wo stiften wir echten Nutzen für unsere Kunden heute und in Zukunft, und wie kann das zu vertretbaren Preisen geschehen“ konnten nicht zufriedenstellend beantwortet werden.
Die (Weiter-) Entwicklung von Geschäftsmodellen ist ein elementarer Bestandteil des Krisenmanagements. Ziel und Aufgabe ist es, das Unternehmen aus der krisenbehafteten Situation zu führen und zukunftsfähig zu machen. In Sanierungsgutachten ist hier die „nachhaltige Ertragsfähigkeit eines Unternehmens“ darzulegen. Um auch diese Flut an Themen strukturiert bearbeiten zu können, empfiehlt sich der Einsatz entsprechender „Werkzeuge“ zur Geschäftsmodellentwicklung, zum Beispiel das „Businessmodell Canvas“. Dieses ermöglicht es, in visualisierter Form die wesentlichen (zukünftigen) Erfolgstreiber zu identifizieren und die damit verbundenen Fragestellungen plakativ darzustellen.
Zur Krisenbewältigung gehört vor allem Mut. Sind Sie mutig und binden Sie die ein, die bei der Bewältigung der Krise am schnellsten unterstützen können: die Menschen in Ihrem Unternehmen. Denn diese wissen meist am besten, was wo schiefläuft und warum. Sie sind manchmal Teil des Problems, immer aber auch Teil der Lösung.
Um Ihnen den Einstieg zu erleichtern, stellen wir Ihnen einen kurzen Fragenkatalog zur Verfügung, den Sie in wenigen Minuten bearbeiten können. Nachfolgend erhalten Sie per Mail eine erste „Standortbestimmung“ und können daraus erste Optionen für Ihre Geschäftsmodellentwicklung ableiten.
Klaus Heinrich ist vom Beratungsnetzwerk Mittelstand zertifiziert. Informationen für Beratungssuchende und interessierte Beratende unter: www.beratungsnetzwerkmittelstand.de oder Nick Willer: nick.willer@bvmw.de