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BVMW e. V.

Themen

26.04.2023

Weibliche Sichtbarkeit im Mittelstand stärken

Nach wie vor ist die Ungleichheit von Männern und Frauen auf dem deutschen Arbeitsmarkt spürbar.

KMU hinken in ihren Gleichstellungsbemühungen hinterher, dabei ist ihre Bedeutung für die Unternehmenslandschaft enorm. Der BVMW möchte mit der Initiative „Starke Frauen – Starker Mittelstand“ die Relevanz von Frauenförderung in der Wirtschaft beleuchten.

Frauen erhalten 7 Prozent weniger Stundenlohn in Ost- und 19 Prozent weniger Stundenlohn in Westdeutschland als Männer, nur 16 Prozent aller Führungspositionen in KMU sind weiblich besetzt, Deutschland belegt Platz 75 beim Economic Participation and Opportunity Index, und der Frauenanteil bei Start-up-Gründungen liegt weit unter 50 Prozent. Seit Jahren sind diese Statistiken bekannt, scheinen Politik und Wirtschaft jedoch wenig Anreiz für Veränderung zu bieten. Zu langsam ist weiterhin das Tempo bei der Gleichstellung von Frauen und Männern in Unternehmen.

Macht weibliche Vorbilder dort sichtbar, wo die Weichen für das Berufsleben gestellt werden.

Dr. Carsten Menzel

Bislang sind es eher die großen Konzerne, die entsprechende Maßnahmen zugunsten von Frauen ergreifen und neue Konzepte in die Anwendung bringen, in vielen kleinen und mittleren Unternehmen besteht dagegen Aufholbedarf.
Zweifelsohne steht der Mittelstand in der Pflicht, stärker Einfluss auf die Förderung von Frauen in Unternehmen zu nehmen, bildet dieser doch 99 Prozent der Unternehmenslandschaft ab und ist Arbeitgeber für rund 40 Millionen Beschäftigte – darunter 54 Prozent Frauen. Der Mittelstand. BVMW veranstaltete 2022 einen Parlamentarischen Abend zum Thema „Starke Frauen – Starker Mittelstand“, um auf wirkungsvoller Ebene auf das Thema aufmerksam zu machen. Nun heißt es, die BVMW-Initiative strategisch weiterzuentwickeln, um Unternehmerinnen mehr Sichtbarkeit zu verschaffen.

Frauenförderung branchenübergreifend relevant

Dass die Förderung von Frauen in Unternehmen als Querschnittsthema verstanden werden muss, machte die Branchenvielfalt all derjenigen Unternehmerinnen deutlich, mit denen der BVMW auf dem Zukunftstag Mittelstand 2023 ins Gespräch kam. Vertreten war die BVMW-Initiative „Starke Frauen – starker Mittelstand“ mit einem Ausstellerstand sowie mit einem Roundtable im World Café. Neben aktiven Vernetzungsangeboten für Unternehmerinnen im digitalen und physischen Format wünschen sich die Befragten themenspezifische Workshops zu Investmentstrategien, Resilienz, weiblicher Führung, Rhetorik, Mentorinnen-Programme und Beratungsangebote vonseiten des BVMW. Übergeordnet verfolgt die Initiative das Ziel aufzuzeigen, warum es aus betriebswirtschaftlicher Perspektive sinnvoll ist, Frauen gezielt zu fördern. Um das Bewusstsein bei Führungskräften und im BVMW-Mitgliederkreis zu schärfen, sollen zukünftig abseits der Veranstaltungsarbeit gemeinsam mit Expertinnen und Experten Workshops entwickelt und Whitepaper mit konkreten Handlungsimpulsen erarbeitet werden.

Lokales Engagement seit einem Jahrzehnt

In den einzelnen Regionen engagieren sich die Geschäftsstellen des BVMW teilweise bereits seit über zehn Jahren für die Thematik rund um die Förderung von Frauen und Unternehmerinnen. Mechthild Heppe ist eine von vielen BVMW-Repräsentantinnen und Repräsentanten, die über Jahre hinweg eine erfolgreiche Veranstaltungsreihe aufgegleist hat: „Seit 2013 führe ich hier in der BVMW-Region München-Oberland bereits ein Frauen-Forum‚ Frauen in Politik, Management und Gesellschaft‘ mit großer Resonanz durch, im Mai bereits zum sechsten Mal. Nach der rechtlichen Gleichstellung von Frauen und langer Diskussion über Quoten, Verbesserung von Arbeits- und Care-Zeit ist es dringend notwendig, dass die Gleichstellung auch im realen Leben von Frauen umgesetzt wird. Ich rufe alle Damen daher auf zu mehr Mut, mehr Sichtbarkeit und mehr Netzwerk!“

Bei Fragen und Anregungen wenden Sie sich gern an frauen.mittel-stand@bvmw.de. Ihr Input dient zur strategischen Weiterentwicklung der Initiative. Aktuelle regionale Veranstaltungen zu diesem Thema finden Sie unter https://www.bvmw.de/de/regional.

Gut zu wissen

Der kürzlich vom Statistischen Bundesamt eingeführte Indikator „Gender Gap Arbeitsmarkt“ zeigt die Unterschiede in der monatlich bezahlten Arbeitszeit (Gender Hours Gap) und in der Erwerbsbeteiligung von Frauen und Männern (Gender Employment Gap) detailgetreuer auf, der Führungskräften den Blickwinkel erweitern soll (siehe https://bvmw.info/gender-gap-arbeitsmarkt)

Anna maria wetzig

Anna Maria Wetzig

Referentin Politik Inland, Koordinatorin „Starke Frauen – Starker Mittelstand“

Potsdamer Straße 7

10785 Berlin

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