BVMW - 1st Tuesday - Boris Kimes

Themen

11.02.2022

Die Sache mit den Fledermäusen oder die Ansage an den inneren...

Malu Schäfer
...Schweinehund. First Tuesday im Teichhaus: Stressexperte Boris Kimes, Kibusch GmbH, Friedberg, über die Kunst, sich zu fokussieren!

Beim ersten First Tuesday im neuen Jahr gab es neben leckerem Frühstück auch wieder einen tollen Impulsvortrag. Wie wir unseren Alltag effizienter und entspannter gestalten können, verriet Boris Kimes von der Kibusch GmbH in Friedberg.

Gehören Sie auch zu den 20 % der Menschen, für die „Aufschieberitis“ ein Thema ist; die Aufgaben vor sich herschieben und sich gerne ablenken lassen. Der etwas sperrige Fachbegriff heißt Prokrastination und kommt schon akustisch leicht unangenehm daher. Boris Kimes vergleicht diese menschliche Schwäche mit „Fledermäusen“, was sich gleich deutlich freundlicher anhört. „Die unerledigten Aufgaben sind wie Fledermäuse. Sie flattern in unseren Gedanken herum und rauben uns die Konzentration“, sagt der Stressexperte.

Anschaulich erklärte er, wie wir unsere Konzentration schützen und dafür sorgen können, dass Kleinigkeiten unsere großen Ziele nicht gefährden. Zudem wird ausgeprägtes Aufschiebeverhalten als sehr belastend empfunden. Denn unerledigte Dinge bleiben zweimal so häufig in Erinnerung. Man schleppt sie gedanklich immer mit sich herum und befindet sich ständig im Modus der Teilaufmerksamkeit. Doch es gibt einen Weg, aus dem Hamsterrad auszubrechen. Der erste Schritt besteht darin, sich realistische (keine abstrakten) Ziele zu setzen und sich auf Aufgaben mit hoher Priorität zu konzentrieren. Wichtig ist deswegen, ehrlich zu sich selbst zu sein und bereit, seine Möglichkeiten und Grenzen genau einzuschätzen. Boris lieferte sogleich den praktischen Beweis und ließ die Zuhörer zum einen ihre Ziele, zum anderen die unerledigten Dinge aufschreiben. Bei so ziemlich allen war die „Unerledigt“-Liste länger als die der Ziele. Wer sich zu viele Aufgaben für einen Tag vornimmt, den verlässt bereits beim Anblick der Endlos-Liste der Mut.

Was also tun? Zunächst braucht es die Bereitschaft, sich damit auseinanderzusetzen, was man weglassen kann. Es gilt, sich auf eine Sache zu fokussieren. Hilfreich sei, den Priorisierungsprozess häufiger stattfinden lassen, um gar nicht erst Gefahr zu laufen, abzudriften, so der Experte. Er verglich diesen Prozess mit dem Schnitt beim Film. Cutter seien oft unbeliebt, weil sie Szenen wegschneiden, in denen die Schauspieler sich evtl. besonders ins Zeug gelegt haben. Aber am Ende filtern diese Priorisierungs-Profis genau das Wesentliche heraus und tragen damit entscheidend zum Erfolg des Filmprojekts bei.

„Hin zu“ versus „weg von“
Den meisten hilft es, eine To-Do-Liste zu schreiben. Denn was auf der Liste steht, belastet nicht das Gedächtnis. Sinnvoll ist festzulegen, was das Ziel des Tages ist. Dabei ist weniger oft mehr. „Hin zu“ den wichtigen Dingen und schnell „weg von“ den unangenehmen Fledermäusen. Routinen erleichtern dabei das Anfangen. Das Zauberwort heißt demnach Selbstorganisation. Der Tag hat zwar 24 Stunden, aber der Mensch individuell in diesem Zeitraum nur vier Hochleistungsstunden. In diesem Sinne „Carpe Diem!“

Boris Kimes, Jahrgang 1972, ist Sportwissenschaftler und arbeitet mit klein- und mittelständischen Unternehmen. Die Kibusch GmbH ist ein internationales Beratungsunternehmen und soziales Netzwerk. Sie bietet ihren Kunden die Möglichkeit zur langfristigen und kontinuierlichen Persönlichkeitsentwicklung und zur Verbesserung ihrer Softskills im Umgang mit sich selbst und anderen – und insbesondere auch in Hinblick auf ihre interkulturelle Kompetenz. Darüber hinaus bietet die Kibusch GmbH Unternehmen und Organisationen Beratungen zu Change-Prozessen und strategischen Fragestellungen.


Firmeninfo

Kibusch GmbH
Hospitalgasse 16
61169 Friedberg
Telefon: 0163-8427171
E-Mail: info@kibusch.de
www.kibusch.de


(Text und Bild Annette Windus, Redaktionsbüro Wortschatz)

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