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01.04.2022

Bekommen Fische Bauchschmerzen von Plastik?

Für GreenFor aus dem thüringischen Weida gehören Gesundheit und Umweltschutz zusammen.

Autor: Ringo Siemon

Das Unternehmen möchte allen Menschen Zugang zu nachhaltigen Produkten möglich machen, angefangen bei den Kindern.

Die beiden Geschäftsführerinnen Franziska Seebauer und Manuela Büttner von GreenFor starteten ihre berufliche Laufbahn im pädagogischen Bereich und legten in der Arbeit mit Kindergartenkindern viel Wert auf den bewussten Umgang mit allem, was uns täglich umgibt. „Wir hatten bei allen Waldspaziergängen Beutel dabei, um achtlos weggeworfenen Müll aufzulesen“, erzählt Seebauer. „Wer den Müll anderer einmal aufgehoben hat, wird selbst keinen wild entsorgen.“ Die Pädagoginnen haben geduldig Fragen der Kinder beantwortet und Dinge erklärt, zum Beispiel die nach Plastik, das im Meer schwimmt, oder warum eine Bambuszahnbürste für die Umwelt besser ist als eine aus Kunststoff.

100 Prozent nachhaltige Produkte

Während ihrer Arbeit sind den beiden jungen Frauen ganz handfeste Probleme ins Auge gestoßen. „In Kitas, Schulen, öffentlichen Einrichtungen, aber auch in Unternehmen und Privathaushalten entsteht extrem viel Müll durch Verbrauchsprodukte. Der Großteil davon ist weder gesund noch nachhaltig“, bringt es Manuela Büttner auf den Punkt. Daran wollten sie etwas ändern und gründeten GreenFor, einen Onlineshop für ausschließlich umweltfreundliche Verbrauchsprodukte für private und Businesskunden. Im Sortiment sind 300 zukunftsfähige Artikel: Zahnbürsten, Zahnpasta, WC-Papier und -Bürsten, Reinigungsmittel, wiederverwendbare Papierhandtücher, praktische Großverpackungen. Alles sorgfältig recherchierte Produkte, zu denen immer mehr kommen. An diese zu gelangen, war anfangs gar nicht so einfach, „denn es gab nicht so viel Auswahl“, erinnert sich Franziska Seebauer. „Wir haben tagelang gegoogelt, Gütesiegel und Tests studiert, nach Zertifizierungen geschaut, Elternforen durchstöbert.“ Doch der Markt entwickle sich zum Glück ständig weiter. „Wir tauschen uns mit anderen Startups aus und sind gut vernetzt mit weiteren jüngeren Unternehmern.“

Ideen für mehr Nachhaltigkeit und weniger Müll

In der Weise, in der ihr GreenFor-Shop wächst, kreieren die Geschäftsführerinnen auch zahlreiche neue Ideen, um ganz konkret etwas zur Müllvermeidung beizutragen, weniger Plastik und weniger Chemie. Bis 2030 wollen Franziska Seebauer und Manuela Büttner 25 bis 35 Prozent der Kitas und Schulen in Deutschland in ihren Verbrauchsprodukten auf nachhaltig umgestellt haben, so ihr ehrgeiziger Zukunftsplan. Neben dem Vertrieb leisten sie viel Aufklärungsarbeit bei der Akquise, vor allem von öffentlichen Trägern wie Schulen, Kitas, Verwaltungen oder Krankenhäuser. Das ist schwierig, da viele auf den Preis schauen müssen. Hier sind Politik und Gesellschaft gefordert, wenn wir Nachhaltigkeit wirklich nachhaltig betreiben wollen. Die GreenFor-Gründerinnen versuchen schon mal im Kleinen, Großes zu bewirken.

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