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01.08.2022

BVMW stärkt deutsch-dänische Zusammenarbeit

Zu Beginn des Jahres ging der BVMW international mit dem führenden dänischen Exportverband – Danish Export Association (DEA) – eine enge Kooperation ein.

Autor: Benny Egholm Sørensen

Darüber spricht Halldor Halldorsson, Head of Branding & Relations der DEA, im Interview.

DER Mittelstand.: Herr Halldorsson, was ist die Aufgabe der Danish Export Association in Dänemark?

Halldor Halldorsson: Die DEA ist ein Non-Profit Verband mit freiwilligen Mitgliedern, die es sich seit 1965 zur Aufgabe gemacht haben, dänische Exporteure zu fördern und in allen Belangen bei ihren Exportbestrebungen zu unterstützen.

Inwieweit steht Deutschland für dänische Exporteure im Fokus?
Deutschland ist Dänemarks größter Partner, gemessen am In- und Export. 2021 wurde ein gesamter Umsatz von rund 19 Milliarden Euro im Export nach Deutschland und ein Umsatz von rund 25 Milliarden Euro von importierten deutschen Waren verzeichnet. Made in Germany ist eine bedeutende Marke in Dänemark und spielt bei der Wahl der Kooperationspartner eine bevorzugte Rolle. Zudem ist Deutschland als Nachbarland sehr attraktiv, da dänische Unternehmen direkt vor der Haustür einen großen Markt voller Möglichkeiten und Leitmessen vorfinden, der ihnen Zugang zum Weltmarkt bietet. Trotz allem gibt es beidseitig noch ein unendlich ungenutztes Potenzial, das wir als DEA in einer engen Zusammenarbeit mit dem BVMW ausschöpfen wollen.

Was schätzen die dänischen Exporteure an der deutschen Wirtschaft?
Zunächst einmal können sie in vielen Nischen deutsche Unternehmen als ein enger und vertrauter Partner bei dynamischen Prozessen unterstützen. Besonders wird die deutsche Wirtschaft für das hohe Maß an Loyalität und Differenziertheit geschätzt. Aufgrund der Nähe und der Größe ist der deutsche Markt sehr wertgeschätzt. Daher sind viele dänische Unternehmen – natürlich aus geografischen Gründen – hauptsächlich im Norden aktiv. Nichtsdestotrotz gibt es viele Möglichkeiten für Unternehmen aus Dänemark, die die Chancen und Vorteile für sich nutzen können.

Warum sind Sie eine Zusammenarbeit mit dem BVMW eingegangen?
Der Verband war uns von Anfang an sehr sympathisch, denn es war deutlich, dass beide Verbände einen großen Fokus auf die Mitglieder und die zu bewältigenden Herausforderungen legen. Gemeinsam können wir viele fokussierte Veranstaltungen organisieren, bei denen sich Unternehmerinnen und Unternehmer spezieller Branchen näher kennenlernen und Kooperationen auf allen Ebenen eingehen können. Weiterhin ist der BVMW eine tolle Plattform für uns, um auf die Synergien zwischen Dänemark und Deutschland hinzuweisen, denn besonders in den Bereichen des Life-Science, der Energie und der Digitalisierung gibt es viele Möglichkeiten, um gemeinsam zu wachsen. Weltweit ist Dänemark führend in puncto Digitalisierung, das betrifft vor allem die öffentlichen Dienstleistungen wie das GesundheitsDavon kann die deutsche Regierung, kann die gesamte deutsche Wirtschaft profitieren. Zudem ist Dänemark auch im Energiesektor mit Deutschland auf Augenhöhe und vereinbarte eine CO2-Reduzierung von 70 Prozent bis 2030.

Haben Sie einen besonderen Fokus, auf welchen Sie hinweisen wollen?
Eine Herausforderung, die uns alle betrifft, ist der stetig wachsende Klimawandel und seine Folgen. Auf diesen müssen wir alle den Fokus legen. Zusammen mit dem BVMW und unseren Mitgliedern wollen wir hier einen besonderen Einsatz vollziehen. Dieser Aspekt wird aus unserer Sicht der Wirtschaft sicherlich einiges abverlangen und nicht kostengünstig sein, aber dennoch sehen wir in diesem Bereich tolle Möglichkeiten, um Kompetenzen und Leistungen gemeinsam zu entwickeln und voranzubringen. Im vergangenen Jahr begleiteten wir unsere Königin Margrethe II. nach Berlin, dort waren dann Energie, Digitalisierung und Life-Science die Hauptthemen.

Das Interview führte Benny Egholm Sørensen, BVMW, Leiter des Auslandsbüros Skandinavien.

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