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14.04.2022

Unternehmensnachfolge außerhalb der Familie

Welche Prioritäten Sie beim Unternehmensverkauf setzten sollten und warum es sich lohnt, nicht nur das Unternehmen, sondern auch sich selbst zu hinterfragen.

Autor: Lutz Braun, Mitglied des Expertenkreises für Unternehmensnachfolge

Welche Prioritäten Sie beim Unternehmensverkauf setzten sollten und warum es sich lohnt, nicht nur das Unternehmen, sondern auch sich selbst zu hinterfragen, erklärt Ihnen Lutz Braun, Mitglied des BVMW-Expertenkreises für Unternehmensnachfolge.

Die externe Nachfolge bringt viele Veränderungen mit sich, denn der Nachfolger und das Unternehmen sind mit vielen neuen Situationen konfrontiert. Zum einen testen die Mitarbeitenden die Grenzen der neuen Geschäftsführung aus. Zum anderen muss der Nachfolger oder die Nachfolgerin die eigenen Kompetenzen und ein souveränes Auftreten unter Beweis stellen, um die Akzeptanz der Mitarbeitenden zu gewinnen. Nur so können wesentliche Veränderungen und Neuerungen im Unternehmen umgesetzt werden.

Welche Fragen sollten Sie sich stellen?

Bevor der Weg zur Unternehmensnachfolge beginnt, empfiehlt Lutz Braun, sich selbst zu hinterfragen. Diese Fragen helfen Ihnen dabei:

  • Haben Sie schon darüber nachgedacht, wie der Ausstieg aus dem Unternehmerleben ins Privatleben aussehen soll?
  • Wie planen Sie, einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin vorzubereiten und zu entwickeln?
  • Welche Rolle übernehmen Sie nach der Übergabe?
  • Kann das Unternehmen auch ohne Sie funktionieren?

Der Weg zur Nachfolge

Ist die Entscheidung getroffen, sich auf den Pfad der Unternehmensnachfolge zu begeben, ist die Vorbereitung der Schlüssel zum Erfolg. Als ersten Schritt gilt es. sich mit der Frage zu beschäftigen, welche Möglichkeiten der Nachfolge für einen selbst infrage kommen. Hierbei kann der Verkauf des Unternehmens an Mitarbeitende, der Verkauf des Unternehmens an Externe oder eine Überbrückung oder schrittweise Übergabe eine Lösung sein. Wenn diese Frage geklärt ist, beginnt der zweite Schritt, die Strategie und Bewertung.

Hierfür wird unter anderem die Ist-Situation des Unternehmens analysiert. Für einen Verkauf des Unternehmens sind die Zukunftsfähigkeit und die Unternehmensbewertung wichtig, denn ein Käufer oder eine Käuferin ist besonders an Zahlen, Daten und Fakten über das Unternehmen interessiert. Diese Informationen sollten frühzeitig zusammengestellt und aufbereitet werden. Zur Attraktivitätssteigerung des Unternehmens können aber auch weitere Aspekte, die für das Unternehmen wichtig sind, beitragen.

Im dritten Schritt werden nun potenzielle Nachfolgende gesucht. Hierfür eignet sich ein Anforderungsprofil, welches die gewünschten fachlichen, persönlichen, sozialen und methodischen Kompetenzen des Nachfolgers oder der Nachfolgerin beinhaltet. Verschiedenste Börsen und Merger & Aquisition-Berater sind Anlaufstellen, um einen geeigneten Nachfolger oder eine Nachfolgerin zu finden.

Nachdem diese Vorbereitungen getroffen wurden, geht es an die Verhandlungen und Verträge und abschließend an die Umsetzung der Übergabe mit dem Käufer oder der Käuferin.

Vermeiden Sie dabei diese Stolpersteine:

  • Lassen Sie Ihr Unternehmen nicht ohne Perspektive dastehen. Schieben Sie nötige Investitionen nicht auf.
  • Vermeiden Sie Uneinigkeit zwischen den Gesellschafterinnen und Gesellschaftern
  • Klären Sie die Finanzierungsfrage mit potenziellen Käuferinnen und Käufern möglichst frühzeitig.

Welche weiteren Ratschläge Lutz Braun als Experte in der Unternehmensnachfolge noch für Sie bereitstellt, erfahren Sie im WebImpuls:

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