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01.08.2022

Bei Talenten punkten

Unbesetzte Stellen sind für Betriebe wie Belegschaften gleichermaßen Herausforderung, schließlich muss die Arbeit erledigt werden.

Autor: Rainer Busch

Eine gesunde wertschätzende Kultur stärkt Mitarbeitende und Unternehmen.

Den Aktienindex DAX kennt jeder, aber schon mal vom BA-X gehört? Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit erreichte Anfang des Jahres den höchsten Wert in seiner Geschichte: Nie war die Nachfrage nach Arbeitskräften höher. Der Fachkräftemangel ist in vielen Branchen groß und wird nicht kleiner werden angesichts der zunehmenden Überalterung der Gesellschaft. Für die Mitarbeitenden bedeutet das oft mehr Stress, denn die Arbeit wird meist auf weniger Schultern verteilt. Umso wichtiger ist es, dass die Beschäftigten gesund bleiben, die Unternehmen sie langfristig an sich binden und sich im Wettbewerb um die besten Köpfe und Hände optimal präsentieren. Etwa über die Förderung einer gesunden, familienfreundlichen Unternehmenskultur.

Mehr als nur Obstkörbe

Damit ist nicht das Verteilen von Obstkörben oder Gutscheinen fürs Fitnesscenter gemeint. Der Ansatz geht viel weiter, er muss in der Struktur des Unternehmens verankert sein. Vertrauen und Werte wie Eigenverantwortlichkeit bilden das Fundament. In einer Commandand-Control-Hierarchie ist häufig ein Absicherungswettrüsten zu beobachten. Wo hingegen das offene Wort gewünscht ist, werden Ideen und Wissen gern geteilt. Führungskräfte müssten es also wagen zu vertrauen. Dass die Stärkung der Eigenverantwortung sich lohnt, hat sich auch in der Pandemie gezeigt. Im Homeoffice wurden die gesteckten Ziele in der Regel erreicht. Nicht selten führte die Heimarbeit zu mehr Produktivität, mehr Effizienz und mehr Motivation. Laut einer Erhebung der DAK-Gesundheit gingen mitten in der Pandemie sogar Fehlzeiten leicht zurück. Eigenverantwortlich zu arbeiten bedeutet auch, auf die eigene Gesundheit und Ressourcen zu achten – und Erholungsphasen bewusst zu planen und zu nutzen.

Flexibel arbeiten

Ein ähnlicher Effekt lässt sich bei der Förderung familienfreundlicher Maßnahmen wie etwa flexibler Arbeitszeitmodelle beobachten, einem weiteren Baustein einer gesunden Unternehmenskultur. Laut diversen Studien führen auch sie zu einem „Mehr“ an Leistung und Profitabilität sowie zu weniger Erschöpfung und Fehlzeiten. Bei der Umsetzung einer gesunden Unternehmenskultur kommt den Führungskräften eine zentrale Rolle zu. Sie bestimmen maßgeblich das Arbeitsklima, das soziale Miteinander und die Arbeitsbedingungen. Ein wertschätzender Umgang, Offenheit für Kritik oder regelmäßiges Feedback auf Augenhöhe sollten ihren Arbeitsstil kennzeichnen. Warum nicht einmal eine Führungsaufgabe auf zwei Teilzeitkräfte aufteilen? Als bereichernd und leistungssteigernd haben sich auch vielfältig zusammengesetzte Teams erwiesen. In ihnen arbeiten Junge und Alte, Frauen und Männer, Menschen verschiedener Herkunft, Religion oder Kultur zusammen. Klar ist aber auch: Die eine Lösung, das eine Modell, das für alle passt, gibt es nicht. Doch gerade die Pandemie hat gezeigt, wie wertvoll es sein kann, Eigenverantwortung zu stärken und individuelle Bedürfnisse zu berücksichtigen. Derartige Veränderungen wirken sich nicht nur positiv auf die Gesundheit aus, sondern sie können sich auch als Magnet für junge Talente und Fachkräfte erweisen.

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