Vorbereitungen mit Antenne Thüringen
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Im Deutschlandfunk plädiert SPD-Chefin Saskia Esken für die Einführung der 4-Tage-Woche mit Lohnausgleich. BVMW-Chefvolkswirt Dr. Hans-Jürgen Völz hält dagegen.
Die Debatte um eine Verkürzung der Arbeitszeit von fünf auf vier Tage pro Woche bei vollem Lohnausgleich nimmt auch hierzulande Fahrt auf. Dr. Hans-Jürgen Völz, Chefvolkswirt des Bundesverbandes Der Mittelstand. BVMW, warnt in einer Gesprächsrunde mit dem Deutschlandfunk, bei der auch SPD-Co-Chefin Saskia Esken mitdiskutierte, vor den Auswirkungen einer allgemeinen Regelung für kleine und mittlere Unternehmen. „Grundsätzlich ist zu sagen, dass die Arbeitgeber nichts dagegen einzuwenden haben, wenn individuelle Lösungen für individuelle Bedürfnisse gefunden werden“, so der Chefvolkswirt, „jedoch dürfe es keine übergreifenden Verpflichtungen durch den Staat geben.“ Die Frage des Lohnausgleiches sollte dezentral auf Betriebsebene entschieden werden, keinesfalls von der Politik. Die hat beim Mindestlohn unter Beweis gestellt, dass es mit ihrer Expertise und ihrer Glaubwürdigkeit nicht zum Besten bestellt ist. So hat sie im Vorfeld der Einführung des Mindestlohnes am 1. Januar 2015 versprochen, Mindestlohnsteigerungen an der Empfehlung der eigens eingesetzten Mindestlohnkommission auszurichten. Dieses Versprechen wurde bei der letzten Bundestagswahl von der SPD geopfert, um Wählerstimmen zu gewinnen. So gesehen ist auch die Beteuerung von Frau Esken, es solle keine staatlichen Vorgaben bei der 4-Tage-Woche geben, mit größter Vorsicht zu genießen.
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