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20.03.2022

Ergebnisse einer Umfrage unter Studenten zur Arbeitgeberattraktivität

Beatrice Brenner
Was Ethik und Nachhaltigkeit mit meiner Unternehmensmarke und dem Employer Branding zu tun haben

Zu einer Masterarbeit an der TH Aschaffenburg

Wie die Unternehmenswerte beeinflusst werden können, ob die Firma als Arbeitgeber attraktiv ist

Der Arbeitsmarkt hat sich in den letzten Jahren enorm gedreht, vom Arbeitgebermarkt hin zum Arbeitnehmermarkt. Konnten viele Unternehmen früher noch aus dem Vollen schöpfen und sich ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aussuchen, sieht das heute ganz anders aus. Aktuell muss sich eine Firma am besten selbst bei zukünftigen Arbeitskräften bewerben und klar herausstellen, was das Unternehmen von allen anderen unterscheidet und weshalb eine Mitarbeit als Fachkraft dort erstrebenswert ist.

Ein enorm wichtiger Punkt ist der Wertewandel, denn gerade den jüngeren Generationen sind ganz andere Werte wichtig als noch ihren Vorgängern. Derzeit wird das Arbeitsleben von den Generationen X und Y bestimmt. Die Generation Z klopft praktisch schon an die Tür.

Das erwarten die verschiedenen Generationen im Arbeitsleben

Die Generation X, auch unter Generation Golf bekannt, ist zwischen 1965 und 1979 geboren. Die Generation Y (oder Millenials) wurde zwischen 1980 und 1993 geboren. Bei der Generation Z spricht man von den Jahrgängen zwischen 1994 und 2010.

Für die Generation X ist das Wichtigste das berufliche Vorankommen. Das könnte auch daran liegen, dass diese Generation schon eine Wirtschaftskrise erlebt hab, den Zusammenbruch des neuen Marktes im Jahr 2000. Doch trotz allem Streben nach Erfolg darf auch die Work-Life-Balance nicht zu kurz kommen. Diese Generation schätzt vor allem Unabhängigkeit und eine individuelle Arbeitsgestaltung. Sie glaubt an kompetente Führungskräfte und erwartet von diesen auch regelmäßiges Feedback. Die Generation X will ständig dazulernen. Kann ein Unternehmen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das nicht bieten, kündigen sie. Interessant wird es beim Thema Geld. Denn für die Generation X bedeutet Geld Freiheit und Unabhängigkeit. Werte, die gerade für diese Generation enorm wichtig sind. Dazu gelten diese Menschen als besonders zuverlässig und fleißig. Sie erledigt ihre Arbeit - auch wenn das Überstunden bedeuten sollte.

Bei der Generation Y sieht es etwas anders aus. Für sie ist Geld lediglich etwas, das ihren Lebensstil finanziert. Ebenso werden die Millenials oft als „faul“ kritisiert. Das heißt, sie arbeiten nach der Stechuhr und lassen pünktlich zum Feierabend alles fallen und gehen heim. Ebenso wie der Generation X ist dieser Generation eine mehr als ausgewogene Work-Life Balance wichtig. Will heißen, die Vertreterrinnen und Vertreter dieser Spezies wollen enorm viel freie Zeit, sind aber durchaus bereit, bei Bedarf auch Aufgaben in der Freizeit zu erledigen. Zudem gelten die Millenials nicht unbedingt als besonders loyal ihrem Arbeitgeber gegenüber. Sie legen viel Wert auf Selbstverwirklichung, sind sowohl virtuell als auch in der Realität exzellent vernetzt und das Internet gehört zum Lebensalltag dazu. Die Millenials gelten als Meister der Projektarbeit - sowohl beruflich als auch im Privaten.

Die Generation Z ist mit Smartphone und Handy aufgewachsen. Digitalisierung wird von ihnen gelebt. Zudem wird ihnen nachgesagt, dass sie mehr zwischen Arbeit und Privatleben differenzieren als ihre Vorgänger, die Millenials. Sie wünschen sich wieder feste Strukturen und eine stärkere Abgrenzung. Selbstverwirklichung findet für diese Generation vor allem im Privatleben statt. Sie will sich frei entfalten, ist sich aber auch bewusst, dass die Zukunft unsicher ist.

Das sind jetzt nur sehr begrenzte Beispiele. Zudem ist jeder Mensch immer noch ein Individuum mit persönlichen Vorlieben und Abneigungen.

Was Ethik und Nachhaltigkeit mit meiner Unternehmensmarke und dem Employer Branding zu tun haben

Im vergangenen Jahr hat eine Studentin der TH Aschaffenburg eine Masterarbeit zum Thema „Einfluss ethischer Unternehmenswerte auf die Arbeitgeberattraktivität“ verfasst.

Netterweise (vielen Dank noch einmal an dieser Stelle!) hat sie Beatrice Brenner die Ergebnisse ihrer Masterarbeit zur Verfügung gestellt. Diese ist für Unternehmen in Bezug auf ihre Arbeitgeberattraktivität recht aufschlussreich. An der Umfrage haben 258 Studierende teilgenommen.

  • für fast die Hälfte sind ethische Werte sehr wichtig
  • für rund ¼ immerhin noch ziemlich wichtig.

Bei den Jahrgängen, die jetzt studieren oder das Studium abschließen, handelt es sich meistens um die Generation Z (1995-2009). In der Arbeitswelt hat gerade diese Generation ganz andere Vorstellungen als beispielsweise die Generation X (1965-1979).

Die wichtigsten Werte

Die drei wichtigsten Werte sind für junge Menschen, zumindest lt. der Studie,

  • eine respektvolle und ehrliche Arbeitsatmosphäre
  • transparente und zufriedenstellende Vergütung
  • sowie eine faire Arbeitszeitregelung.

Allerdings empfinden es die Studentinnen und Studenten eher so, dass Unternehmen sich mehr auf das Thema Nachhaltigkeit fokussieren - was ja auch wichtig ist angesichts der Klimaziele. Die meisten vermissen den Fokus auf die oben genannten Werte. Die Top Talente von Morgen haben also hohe Ansprüche an ihre zukünftigen Arbeitgeber.

Das sind alles Kriterien, die Unternehmen bei ihrem Employer Branding berücksichtigen sollten, sowohl in der Mitarbeiterbindung als auch in der Mitarbeitergewinnung

Autorin: Miriam Weitz

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