Einzigartiger Service für Mitarbeiter in Unternehmen
Die Textil- und Bekleidungsindustrie ist einer der ältesten Sektoren der afrikanischen Wirtschaft, was die Produktion und die Beschäftigungsfähigkeit angehen.
Sie birgt ein großes Entwicklungspotenzial auf nationaler Ebene, zunehmend auch im Export.
Die afrikanische Textil- und Bekleidungsindustrie, die überwiegend aus kleinen und mittleren Unternehmen besteht, ist in letzter Zeit stark gewachsen. Dies ist vor allem auf das steigende Interesse an den Traditionen Afrikas, insbesondere an bunten Stoffen, zurückzuführen. Die Wertschöpfungskette der Textilindustrie beginnt mit dem Anbau von Baumwolle und setzt sich über das Weben und Stricken des Garns zu Stoffen und dem Bleichen, Färben und Bedrucken der Stoffe fort, um modische Kleidung zu erhalten, die nun auf der ganzen Welt getragen wird. Jede Stufe der Wertschöpfungskette schafft zusätzliche Arbeitsplätze.
Ein großer Teil des in der Textilindustrie verwendeten Rohstoffs wird in Afrika produziert. Viele afrikanische Länder wie Benin, Burkina Faso, Simbabwe, Ägypten, die Elfenbeinküste und Mali gehören zu den größten Produzenten von Baumwolle, dem wichtigsten Rohstoff für die Herstellung von Textilien. Die Länder produzieren Rohbaumwolle, verfügen aber nur über wenige nationale Textilindustrien, die Baumwolle in großem Umfang zu Garnen und Bekleidung verarbeiten, um den Exportbedarf zu decken. Meist exportieren die Unternehmen in Subsahara-Afrika Baumwolle nach Asien und reimportieren Baumwollstoffe nach Afrika, um daraus Kleidung für die Exportmärkte in Europa herzustellen. Die afrikanische Textilindustrie, die über ein großes Angebot an qualifizierten Arbeitskräften verfügt, boomt. Und damit einhergehend auch die Herstellung von hochwertiger Konfektionsbekleidung. Die rasche Entwicklung und Expansion der afrikanischen Textilindustrie ist auf verschiedene Faktoren zurückzuführen. Zum einen schätzen die Unternehmen der europäischen Textilindustrie die Tatsache, dass Afrika eine lange Tradition in der Textilproduktion hat, sei es in der traditionellen Weberei oder in der industriellen Fertigung. Zum anderen sind die Energiekosten in Afrika niedrig, und Waren können schnell nach Europa exportiert werden. Ein weiterer entscheidender Faktor: Die meisten afrikanischen Länder bieten eine breite Palette von Maßnahmen an, um private ausländische Investoren zur Beteiligung an genehmigten Industrieprojekten zu bewegen, insbesondere im Bereich der exportorientierten Produktion.
Der Wax ist durch sein charakteristisches Muster erkennbar und wurde lange Zeit als afrikanischer Stoff präsentiert. Der farbenfrohe Stoff, der den Eindruck erweckt, mit einem Wachs überzogen zu sein, wird sowohl für Konfektionskleidung als auch für Dekorationen und Möbel verwendet. Zu den bekanntesten afrikanischen ethnischen Stoffen gehören auch Bogotas, Kenté oder der gewebte Lendenschurz. Wax wird nur in sehr geringem Maße auf dem afrikanischen Kontinent hergestellt, dafür insbesondere in den Niederlanden und in Indien. Der Großteil der Produktion wird von großen internationalen Konzernen übernommen, deren Fabriken in China angesiedelt sind und auf dem afrikanischen Markt expandieren. Früher galt der Wax-Lendenschurz als ein Stoff, der Müttern oder älteren Frauen vorbehalten war. Heute wird er von der afrikanischen Jugend geschätzt, die sich gerne in den traditionellen afrikanischen Farben kleidet. Der Wax ist aber auch ein Zeichen sozialer Anerkennung und ein echtes Medium der nonverbalen Kommunikation. Jedes Muster hat eine Bedeutung: Die großen Ereignisse des Lebens – Verlobung, Hochzeit, Taufe, Beerdigung, Nationalfeiertage – werden durch die Veröffentlichung eines neuen Musters markiert.
Die weltweite Textilindustrie wird ihr Volumen in den kommenden Jahren voraussichtlich verdoppeln. Investitionen in die afrikanische Textilindustrie fördern nicht nur das Made in Africa und ermöglichen Baumwollbauern Arbeit, sondern bieten auch Ausbildungsmöglichkeiten für Schneider und eröffnen zudem einen neuen Vertriebsmarkt. Im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen hat die Textilindustrie eine der höchsten Investitionsrenditen in Afrika. So hat sich beispielsweise Tchibo, eines der ersten deutschen Unternehmen, das in die Textilindustrie in Afrika investierte, in den letzten Jahren zum weltweit drittgrößten Anbieter von Bio-Baumwolle entwickelt. Deutsche Unternehmen können mit ihrem ausgeprägten Know-how in der Textil- und Modeindustrie einen großen Beitrag für Afrika leisten und ihrerseits von der schnell wachsenden afrikanischen Textilindustrie profitieren.